![Zwei Hände halten ein Handy mit dem Wahl-O-Mat-Logo auf dem Bildschirm | Bildquelle: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert Zwei Hände halten ein Handy mit dem Wahl-O-Mat-Logo auf dem Bildschirm](/nachrichten/wahl-o-mat-handy-neutral-100~_v-gseapremiumxl.jpg)
WDR 5 Tagesgespräch
Wie treffen Sie Ihre Wahlentscheidung?
Was soll ich wählen? Dazu liefert der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung Orientierung. Für viele Menschen spielen auch Sympathie oder taktische Erwägungen eine Rolle. Wie treffen Sie ihre Entscheidung? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Ein Drittel der Wahlberechtigten ist laut YouGov Sonntagsfrage noch unentschieden, wen sie wählen sollen. Viele dieser Wähler:innen fühlen sich von keiner der Parteien ausreichend repräsentiert – und wissen zu wenig darüber, wofür sie im Detail stehen.
Hilfe bei der Wahlentscheidung soll der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung bieten, der heute freigeschaltet wird. Das Tool wertet aus, welche Partei mit den eigenen politischen Positionen am meisten übereinstimmt. Seit seiner Einführung 2002 wurde der Wahl-O-Mat nach Angaben der Macher über 130 Millionen Mal genutzt – für viele Menschen scheint er damit eine wichtige Unterstützung und Informationsquelle zu sein.
Ähnlich funktioniert auch der Real-O-Mat der Internetplattform FragDenStaat: Im Gegensatz zum Wahl-O-Mat werden nicht die Parteiprogramme, sondern das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien sowie deren Anträge und Gesetzesentwürfe im Bundestag mit den persönlichen Positionen des Nutzers abgeglichen.
Neben der den Parteien zugeschriebenen Kompetenz und den Wahlprogrammen sind für viele Wähler:innen auch Authentizität und Sympathie der einzelnen Kandidaten wichtig. Andere wählen eine Partei nicht aus reiner Überzeugung, sondern aus Strategie: beispielsweise, um zur Stärkung der Front gegen extreme Parteien beizutragen und die eigene Stimme nicht an eine Kleinstpartei zu verschenken, die sowieso nicht in den Bundestag einzieht. Manche wollen unbedingt ein erneutes Dreierbündnis wie die Ampelregierung verhindern und wählen eine ohnehin starke Partei. Oder es geht darum, eine Partei zu unterstützen, von der zu befürchten ist, dass sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert.
Wie auch immer die Wahlentsscheidung getroffen wird: Traditionelle Parteibindung spielt dabei eine immer geringere Rolle. Und rund ein Viertel der Wähler:innen wissen laut Meinungsforschrungsinstitut infratest dimap erst in der Wahlkabine, wo sie ihre Kreuzchen machen.
Wie treffen Sie Ihre Wahlentscheidung? Nutzen Sie den Wahl-O-Mat oder andere Entscheidungshilfen? Welche Rolle spielt für Sie der Austausch mit Angehörigen und Freunden bei der Wahlentscheidung? Wählen Sie nach Sympathie oder Wahlprogramm? Oder versuchen Sie, strategisch zu wählen? Wissen Sie schon, wen Sie wählen – oder sind Sie noch unentschlossen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Karl-Rudolf Korte, Politikwissenschaftler Universität Duisburg-Essen
Redaktion: Thomas Vehling und Gundi Große