
Schuld ohne Sühne: Wird Trump noch stärker?
Zum ersten Mal in der US-Geschichte ist ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt worden. Donald Trump wurde von einer Jury in allen Punkten wegen der Verschleierung von Schweigegeld schuldig gesprochen. Jeder andere wäre wohl raus aus dem Wahlkampf. Aber es ist Trump. Wird der nun noch stärker? Sprechen Sie mit Ralph Erdenberger im WDR 5 Tagesgespräch!
Schuldig in allen Anklagepunkten: So urteilte gestern die Jury des New Yorker Strafgerichtes gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Es geht um die Verschleierung von Schweigegeldzahlungen in 34 Fällen. Welche Auswirkungen das haben wird, ist noch unklar: Das Strafmaß soll erst am 11. Juli verkündet werden, dann entscheidet sich, ob eine Geld- oder Freiheitsstrafe auf Trump zukommt. Seine Anwälte haben bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Trump kann den Wahlkampf zunächst ohne Einschränkungen weiterfahren wie bisher. Selbst aus dem Gefängnis könnte er das - und dort sogar auch Präsident werden. Direkt nach dem Urteil warb sein Wahlkampfteam um Spenden. Trump ließ in einer E-Mail wissen, er sei ein "politischer Gefangener". US-Präsident Joe Biden reagierte auf das Urteil auf der Plattform X: "Es gibt nur einen Weg, Trump aus dem Oval Office herauszuhalten - an den Wahlurnen."
Von einer Schande, von einem Schauprozess eines korrupten Richters sprach Trump vor dem Gerichtssaal. Das wirkliche Urteil werde im November bei der Wahl fallen. Er sei ein unschuldiger Mann.
Was war ihr erster Gedanke als Sie die Nachricht gehört haben? Wahlkampf trotz Schuldspruch – versperrt das Urteil den Weg ins Weiße Haus? Macht ihn das noch stärker? Werden gemäßigte Anhänger nun umdenken? Können wir in Deutschland nur abwarten - oder sollten wir das Szenario einer erneuten Präsidentschaft mal durchspielen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Stephan Bierling, Professor für internationale Politik und transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg
Redaktion: Willi Schlichting und Ute Friedrichs