"Dem Leben offen und furchtlos begegnen", so lautet das Credo von Alan Watts. Am meisten beeinflusst Alan Watts die Lehre des Zen-Buddhismus. Der Philosoph ist davon überzeugt, dass das alltägliche Streben nach Macht und Reichtum, auf Dauer unglücklich macht. Es soll ersetzt werden durch ein Loslassen und Sich-Einlassen auf den Fluss des Lebens. Mit seinen Worten trifft Alan Watts den Zeitgeist der 1960er Jahre und wird zum spiritueller Begleiter der Hippie-Bewegung.
Geboren wird Alan Watts 1915 im Südengland. Schon als Jugendlicher beginnt er mit dem Studium der asiatischen Religionen. Er bringt sich selbst Chinesisch bei, um die alten Schriften in der Originalsprache zu lesen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verschlägt ihn in die USA. Dort studiert er in nur zwei Jahren die komplette christliche Theologie und arbeitet zwischenzeitlich als Priester.
In Büchern, Radiosendungen und Vorträgen lehrt der charismatische Alan Watts eine Mischung aus Buddhismus, Taoismus und Hinduismus. Seine Fangemeinde wächst stetig. Watts doziert an renommierten Universitäten, darunter die Harvard University, hält Vorträge auf der ganzen Welt. Ihm selbst fällt ein Leben nach seiner Lehre jedoch immer schwerer. Sein großes Arbeitspensum schafft er schließlich nur noch mit Alkohol. Er stirbt am 16. November 1973 mit 58 Jahren.
In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:- Über Prügel und Mobbing in Alan Watts Kindheit.
- Warum Alan Watts das Priesteramt niederlegt.
- Wie der Philosoph mit Drogen experimentiert.
- Warum Watt es nicht schafft, nach seiner eigenen Philosophie zu leben.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Dr. Ursula Baatz, Religionsphilosophie und Zen-Lehrerin, Uni Wien
- Inken Prohl, Professorin für Religionswissenschaft an der Universität Heidelberg
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Melahat Simsek
Redaktion: Matti Hesse