In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer:
- dass Maria Clementine Martin die Kräutermischung nicht selbst erfunden hat,
- woher der Spruch "Wenn‘s vorne zwickt und hinten beißt, nimm Klosterfrau Melissengeist!" kommt,
- warum es ohne Napoleon wohl kein Klosterfrau Melissengeist gegeben hätte,
- wie sich das Kräuterelixier seit 200 Jahren auf dem Markt halten konnte.
Den Namen "Maria Clementine" gibt sich die am 5. Mai 1775 geborene Wilhelmine Martin nach ihrem Eintritt ins Kloster. Elf Jahre verbringt sie im Coesfelder Konvent und lernt dort auch den Karmelitergeist kennen, ein Kräutergebräu französischer Ordensleute. Dann kommt Napoleon, verstaatlicht die Klöster und Maria Clementine braucht eine neue Aufgabe.
Die findet sie über Umwegen in Köln. Die 51-Jährige erkennt, dass die Menschen für gesundheitsfördernde Mittel empfänglich sind. Kurzerhand verfeinert Marie Clementine Martin den Karmelitergeist und vertreibt die hochalkoholische Kräutermischung unter dem Namen "Klosterfrau Melissengeist". Die geschäftstüchtige Unternehmerin gewinnt Klerus und König als Kunden, schaltet Anzeigen in Zeitungen und schickt Reiter mit Kostproben an europäische Fürstenhöfe.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Helmut Heckelmann, Historiker, Promotion über Maria Clementine
- Andreas Drexler, Sprecher der Klosterfrau Healthcare Group , Köln
- Helmut Heckelmann: Die Firma Klosterfrau in Köln und die Geschichte ihrer Gründerin Maria Clementine Martin (1775-1843), in: Internetportal Rheinische Geschichte
- Tanja Schurkus: Schwester Melisse: Die Klosterfrau von Köln – Biografischer Roman, Gießen 2014.
Weiterführende Links:
- Homepage des Unternehmens: Klosterfrau-group.de
- Zeitzeichen: 8. Oktober 1792 - Das Rezept für 4711 wird verschenkt
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: Carolin Rückl / Matti Hesse