Kölner Haie in Final-Spiel vier gegen Berlin chancenlos
Sport. 23.04.2025. 06:23 Min.. Verfügbar bis 23.04.2026. WDR.
Eishockey-Playoffs: Die Hoffnungen schwinden in Köln und Düsseldorf
Stand: 24.04.2025, 11:36 Uhr
Die Finalserien in den ersten beiden deutschen Eishockeyligen neigen sich dem Ende. In Köln und Düsseldorf schwindet die Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang.
Hätte man nicht gewusst, dass die Haie am Mittwochabend hoffnungslos zurücklagen, hätte man glauben können, sie seien auf dem Weg zum Meistertitel. Die Kölner Fans in der mit 16.800 ausverkauften Arena feierten ihr Team lautstark, obwohl die Haie gerade mit 0:7 (0:2, 0:2, 0:3) die höchste Heimpleite kassierten, die bislang in den Playoff-Finals der Deutschen Eishockey Liga verbucht wurde.

Die Fans der Kölner Haie feierten ihr Team trotz der hohen Niederlage gegen die Eisbären Berlin.
Die Fans ahnten wohl, dass es sehr wahrscheinlich die letzte Möglichkeit in dieser Saison sein wird, ihrem Team für die Finalteilnahme zu danken, mit der die wenigsten vor dem Beginn der Playoffs gerechnet hatten. Berlin fehlt nach dieser Machtdemonstration noch ein Sieg zum Meistertitel, und endlich soll die Meisterschaft am Freitag (19.30 Uhr) auch einmal vor heimischem Publikum gelingen.
Das war bei den jüngsten der insgesamt zehn Meistertitel nicht so: 2021 waren im Stadion wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen. 2022 und 2024 holten die Eisbären den entscheidenden Sieg jeweils auswärts. Die Motivation bei den Berlinern ist also groß und die Wahrscheinlichkeit auf einen Erfolg am Freitag nach den zwei hochüberlegen geführten 7:0-Erfolgen hoch.
Die Hauptstädter waren in diesen beiden Spielen in allen Belangen überlegen, überzeugten mit Spielwitz, Konsequenz und Effektivität, während die Rheinländer zu häufig ihre defensive Grundordnung verloren und vor dem gegnerischen Tor erneut Schwächen im Abschluss offenbarten.
Kari Jalonen: "Wir haben nur noch eine Patrone"
Man mag nach dieser Machtdemonstration nicht mehr daran glauben, dass das Team von Kari Jalonen drei Partien hintereinander gegen die Eisbären gewinnen kann. In der Serie steht es 3:1 für die Eisbären - bei 20:3 Toren. Einseitiger war eine Finalserie der DEL selten. Dennoch will der Coach nicht aufgeben: "Unser Leben wird nun einfacher - wir haben nur noch eine Patrone", so Jalonen nach der Heimpleite.
Ziel sei es, am Freitag das Spiel zu gewinnen, um nochmal ein Heimspiel zu bekommen. Unmöglich ist es nicht. Zum einen gelang seinem Team bereits ein Sieg in der Finalserie. Zum anderen hatten die Kölner am Mittwoch eine gute Anfangsphase, spielten munter mit nach vorne und zeigten hohen Aufwand.
Doch spätestens nach dem 0:2 durch Marcel Noebels nach 16 Minuten war der Stecker bei den Haien gezogen, Berlin in der Folge hochüberlegen. Jalonen muss nun in der kurzen Zeit seinen Spielern neues Selbstvertrauen einpflanzen, um zumindest Spiel sechs zu erzwingen. So zeigte sich Kapitän Moritz Müller nach der Partie deutlich enttäuscht: "Uns fällt es sehr schwer Tore zu machen. Das bringt am Ende aber auch Energie. So länger es dauert, desto schwerer wird der Glaube", sagte Müller.
Dresden kann am Freitag DEG-Abstieg besiegeln
So wenig für den ersten Kölner Meistertitel nach 23 Jahren spricht, so wird es auch für die Düsseldorfer EG immer un, doch noch die Klasse zu erhalten. In der Finalserie der DEL2 führen die Dresdner Eislöwen wie die Berliner mit 3:1.
Am Mittwochabend gelang mit dem 4:0 gegen die Ravensburg Towerstars der dritte Sieg, so dass den Sachsen nur noch ein Sieg für die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg fehlt. Die Dresdener könnten damit im fünften Finalspiel am Freitag (20 Uhr) in Ravensburg den Abstieg der DEG besiegeln.
Fokus bei den DEG-Planungen liegt auf DEL2
Die sportlich abgestiegenen Düsseldorfer würden in der Beletage des deutschen Eishockeys nur dann verbleiben, wenn die Oberschwaben den Titel holen würden, denn Ravensburg hat keine Erstligalizenz beantragt. Doch die Hoffnung wird immer kleiner.
Die beiden Ex-Spieler der DEG Rick Amann und Andreas Niederberger, die nach der Trennung von Sportdirektor Niki Mondt seit Anfang April als verantwortliche Berater das operative Geschäft des Traditionsclubs unterstützen und ab Mai die Geschäftsführung übernehmen sollen, haben bei den Planungen für die kommende Saison ohnehin vornehmlich die 2. Liga im Kopf.
"Im Hinterkopf haben wir natürlich, dass es noch eine kleine Möglichkeit gibt, dass wir in der DEL bleiben können. Aber damit beschäftigen wir uns erst, wenn es wirklich dazu kommen sollte. Unser Fokus liegt ganz klar auf der DEL2", sagt Amann. Ziel sei es, dort eine gesicherte und solide Saison zu spielen.
Ehl-Wechsel nach Mannheim nun fix
Nach der Finalserie zwischen Dresden und Ravensburg wird dann wohl auch bald feststehen, mit welchem Budget der Club planen kann und welche Spieler die DEG noch verlassen werden. Am Donnerstag verkündeten die Adler Mannheim wie zu erwarten war die Verpflichtung von Nationalspieler Alexander Ehl.
Auch Bennet Roßmy (Bremerhaven), Bernhard Ebner (Kaufbeuren) und Nikita Quapp (nicht bekannt) stehen als Abgänge bereits fest.
Unsere Quellen:
- Vereinshomepage Kölner Haie
- Vereinshomepage Düsseldorfer EG
- Sport Informations-Dienst (sid)
- Deutsche Presse-Agentur (dpa)