Torjubel von Marco Muenzenberger

Verlängerungs-Krimi: Haie gewinnen erneut in Bremerhaven

Stand: 21.03.2025, 23:18 Uhr

Die Kölner Haie haben auch die packende dritte Partie des Playoff-Viertelfinals der DEL gewonnen. Zum Halbfinal-Einzug fehlt nur noch ein Sieg.

Von Markus Kramer

Bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven siegten die Kölner mit 3:2 nach Verlängerung (1:0, 1:1, 0:1, 1:0) und bauten die Führung im Viertelfinale auf 3:0 aus. In der Best-of-Seven-Serie fehlt den Haien somit nur noch ein Sieg, um ins Halbfinale einzuziehen. Die erste Chance dafür bietet sich bereits am Montag (24.03.2025) in der heimischen Lanxess-Arena.

"Wir haben es zum Ende nochmal spannend gemacht", sagte Kölns Kapitän Moritz Müller nach dem Spiel beim übertragenden Sender Magentasport. "Wir waren am Anfang tonangebend. Bremerhaven hatte im zweiten Drittel mehr vom Spiel und hat Momentum aufgebaut. Umso schöner, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten."

Müller mit Schlittschuh-Tor

"Es ist das wichtigste Spiel der Saison. Das muss jedem klar sein, und das ist es auch", hatte Bremerhavens Trainer Alexander Sulzer vor der Partie gesagt. Wer nun aber stürmende Pinguins erwartet hatte, wurde enttäuscht: Die Haie übernahmen das Kommando - und trafen bereits bei der ersten guten Gelegenheit in der zweiten Spielminute.

Müller brachte den Puck mit dem Schlittschuh über die Linie, nachdem Parker Tuomie vorbereitet hatte. Ein absichtlich mit dem Schlittschuh geschossenes Tor hätte nicht gezählt, da Kölns Kapitän aber keine "Kicking"-Bewegung mit dem Fuß vollführte, hatte der Treffer auch nach dem Videobeweis Bestand.

Die Haie führten erneut und spielten klar besser, es machte sich früh etwas Frust bei den Gastgebern breit. Rayan Bettahar bekam für einen Check auf Kopfhöhe eine Fünf-Minuten-Strafe aufgebrummt, die lange Überzahl konnten die Haie aber nicht für den zweiten Treffer nutzen. Und doch: Köln blieb das gefährlichere Team, auch wenn Christian Weijse kurz vor Drittelende eine dicke Pinguins-Chance vergab.

Erneuter Top-Start für die Haie

Auch der Start ins zweite Drittel gelang den Kölnern, bei denen Stürmer Louis-Marc Aubry wegen einer Armverletzung fehlte, perfekt. Tuomie (23.) und Robin van Calster (24.) gaben Warnschüsse ab, Marco Münzberger traf schließlich zum verdienten 2:0, als er den Schuss von Adam Almquist wohl hauchzart abfälschte (24.).

Elias Lindner und Christian Wejse

Zähes Ringen: Kölns Elias Lindner gegen Christian Wejse

Bremerhavens bis dahin beste Chance durch den Schuss von Markus Vikingstad vereitelte der schon in den beiden ersten Spielen der Serie hervorragend aufgelegte Haie-Torwart Julius Hudacek (29.). Die Pinguins erhöhten die Schlagzahl, Ludwig Bytröm scheiterte am Außenpfosten, aber die im Großen und Ganzen sattelfeste Kölner Defensive kam ohne Gegentor in die Drittelpause.

Bremerhavens schneller Anschlusstreffer

Der Slowene Miha Verlic brach nur 28 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels den Bann für die Gastgeber und stellte auf 1:2 aus Pinguins-Sicht. Plötzlich waren auch die Zuschauer in der Eisarena wieder so richtig da.

Die Haie hielten aber dagegen. Die Defensive stabilisierte sich, vorne gelangen immer wieder Nadelstiche. So kamen Tuomie (45.), Maxi Kammerer (48.) und Frederik Storm (52.) zu guten Chancen. Insbesondere Storm hätte für den wichtigen 3:1-Treffer sorgen können, als er allein auf Pinguins-Torwart Kristers Gudlevskis zulief, am Letten aber scheiterte.

Köln gibt Führung aus der Hand

Beinahe im direkten Gegenzug fiel der Ausgleich. Phillip Brugisser zog in Überzahl von der blauen Linie ab, der Puck flog an allen vorbei ins Tor der Haie - der erste Powerplay-Treffer der Bremerhavener in der kompletten Serie. Danach war die Partie wieder völlig offen. Kölns Trainer Kari Jalonen nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Minuten optimal einzustellen.

Es ging jetzt so richtig heiß her: Wejse schoss Bremerhaven beinahe in Führung (54.), auf der anderen Seite zwang Kammerer Gudlevskis zu einer Parade (55.), danach rettete Haie-Torwart Hudacek sein Team mit einem überragenden Reflex (57.) in die Verlängerung.

Momentum bei Bremerhaven - aber Tor für Köln

Bremerhaven hatte das Momentum nach dem starken dritten Drittel auf der eigenen Seite und startete stürmisch in die Verlängerung. Verlic setzte zum Solo an und schickte sich an, den entscheidenden Treffer zu erzielen, doch erneut war Hudacek da und hielt Köln im Spiel (62.).

Auf der anderen Seite kam der Puck dann eher glücklich zum 19-jährigen Münzenberger, der von der rechten Seite aus abzog, Gudlevskis bekam die Schoner nicht zusammen - Köln bejubelte den Treffer und gleichbedeutend den Auswärtssieg, der das Halbfinale ganz nah erscheinen lässt. "Das entscheidende Spiel ist oft das schwerste", sagte Kapitän Müller dennoch: "Bremerhaven hat jetzt nichts mehr zu verlieren."

Unsere Quellen:

  • DEL-Partie zwischen Bremerhaven und Köln am 21.03.2025
  • Magentasport