Bielefeld hofft auf die Wende in Sandhausen

Stand: 05.02.2025, 17:46 Uhr

Arminia Bielefeld droht den Anschluss an den Aufstiegskampf der 3. Liga zu verlieren. Der DSC braucht unbedingt ein Erfolgserlebnis.

Von Michael Buchartz

Bei Arminia Bielefeld herrscht nach der Niederlage gegen Rot-Weiss Essen Unzufriedenheit im Fanlager. Schon während des Spiels gab es gegen Essen Pfiffe, gepaart mit "Kniat raus"-Rufen nach der Partie. Gemeint ist Trainer Michel Kniat, der trotz der Fanrufe auch am Freitag gegen Sandhausen an der Seitenlinie stehen wird. Das Szenario aus dem Essen-Spiel soll sich dort nicht wiederholen.

Arminia spielt zu unkonstant

Der Unmut der Fans ist verständlich, denn die Leistung gegen Essen stimmte in keiner Phase. Das gab auch Kniat zu: "Nach einem guten Spiel in Dortmund haben wir uns viel vorgenommen. Es war eher das andere zu sehen." Andererseits ist der Unmut der Fans unverständlich - denn betrachtet man die gesamte Saison des DSC sind alle Ziele in der Liga noch zu erreichen. Dazu kommt die überaus erfolgreiche Spielzeit im DFB-Pokal, wo die Arminia im Viertelfinale steht und auf Werder Bremen trifft.

Die Ansprüche auf der Alm erscheinen sehr hoch: Im zweiten Drittliga-Jahr soll der ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen. Aktuell ist der DSC mit 34 Zählern Sechster, vier Punkte hinter der Relegation und acht hinter den direkten Aufstiegsrängen. Was den Fans ein Dorn im Auge ist: Die Mannschaft präsentiert sich zu wechselhaft. Gute Spiele, wie beim 4:0 Ende Januar gegen die Reserve des BVB, wechseln sich mit schlechten Spielen wie gegen Essen ab.

Nur ein Sieg aus fünf Spielen

Was damit gemeint ist? Im Herbst hatte die Arminia eine Phase mit acht ungeschlagenen Pflichtspielen hintereinander. Punktgleich mit dem zweiten Dresden standen die Ostwestfalen Ende November auf dem dritten Platz, nur ein Punkt hinter dem Überraschungsteam aus Cottbus. Seit diesem Zeitpunkt folgte in der 3. Liga nur ein Erfolg - das angesprochene 4:0 in Dortmund. Die Topspiele gegen Dresden und Cottbus verlor man ohne eigenes Tor, gegen Unterhaching und Mannheim sprangen nur Unentschieden heraus.

Arminia muss dringend wieder konstanter punkten, um im Aufstiegsrennen weiter mitzumischen. Am Trainer liegt das laut Mannschaft nicht. Das betonte der stellvertretende Kapitän Christopher Lannert gegenüber der Zeitung "Neue Westfälische": "Wir hatten in der vergangenen Saison auch so eine Phase. Da hatten wir eine ganz andere Situation. Die Kritik am Trainer ist nicht nachvollziehbar."

Kniat: "Pfiffe während des Spiels helfen nicht"

Das Team kann den Fans gegen Sandhausen beweisen, dass es in die richtige Richtung geht. Kniat selbst hofft dabei darauf, dass es nicht erneut Pfiffe während der Partie gibt. "Wenn eine Mannschaft nach 30 Minuten ausgepfiffen wird, weil sie mal einen Ball hinten herum spielt, hilft das keinem", erklärte der Trainer.

Arminia Trainer Kniat - "Zu viele individuelle Fehler" 01:55 Min. Verfügbar bis 03.02.2026

Nun gilt es positiv zu bleiben: "Wenn man sich die Bälle anschaut, sieht man, dass wir nicht weit weg sind." Er betonte zudem, er sei Profi genug, dass das Fordern der Fans nach seiner Ablösung nichts mit ihm machen würde und machen dürfe. Trotzdem sollen die Pfiffe und Rufe lieber nicht zur Gewohnheit auf der Alm werden.

Unsere Quellen:

  • Zitat Christopher Lannert in der "Neuen Westfälischen"
  • Pressekonferenz Mitch Kniat nach der Partie gegen Essen
  • WDR-Sportredaktion