Deutschland in den neunziger Jahren. Langsam halten Computer Einzug in heimische Kinderzimmer; das Internet beginnt, das Freizeitverhalten von Jugendlichen langsam, aber sicher zu verändern. Nur die Schulen sind noch offline, es fehlt an nötiger Hardware im Klassenraum und im Lehrerzimmer an nötigem Verständnis für die neuen Möglichkeiten.
Die Schüler drohen ihre Lehrer in punkto Technik abzuhängen – und, noch schlimmer: Die digitale Revolution droht am Unterricht vorbeizulaufen.
Medienkompetenz für alle
Um den Schülern die richtige Medienkompetenz zu vermitteln und die neuen Medien im Unterricht gewinnbringend einsetzbar zu machen, gründet das Bundesbildungsministerium gemeinsam mit der Deutschen Telekom am 18. April 1996 den Verein "Schulen ans Netz". Er soll die Schulen mit der nötigen Grundausstattung an Computern und Internetzugängen versorgen.
Fortan werden aus Ministerien, Behörden und anderen Institutionen gebrauchte Rechner herbeigeschafft, entsprechend aufbereitet und in die eigens eingerichteten Computerräume gesteckt. Die deutsche Telekom stellt hierfür im ersten Jahr einen kostenlosen Internetanschluss zur Verfügung. Auch wenn bis heute, Studien zufolge, die neuen Medien selbst bei jungen Lehrern eher negativ behaftet sind, so sind die Voraussetzungen für mehr Medienkompetenz der Schüler und einen multimedialen Unterricht seither gegeben.
Kitas ans Netz
Im Laufe der Jahre erweitert sich das Aufgabenspektrum von "Schulen ans Netz" gewaltig. Längst beschränkt sich die digitale Aufklärung nicht mehr auf die Sphäre der Schulen. Heute wird der Verein auch bei Kindertagesstätten aktiv.
So bilden "Schulen ans Netz" inzwischen auch Erzieherinnen und Erzieher vor Ort im rechten Umgang mit dem World Wide Web aus, damit diese ihre medialen Erfahrungen bestmöglich an den Nachwuchs weitergeben können.
Stand: 18.04.2011
Programmtipps:
Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Freitag gegen 17.40 Uhr und am Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist in den vier Wochen nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.
"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.05 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 18. April 2011 ebenfalls an "Schulen ans Netz". Auch das "ZeitZeichen" gibt es einen Monat lang als Podcast.