Francisco "Pancho" Villa, mexikanischer Revolutionär

Stichtag

20. Juli 1923 - Francisco "Pancho" Villa stirbt in Parral

Für die einen war er der Robin Hood Mexikos - für die anderen ein gnadenloser Bandit, der raubte, vergewaltigte und mordete. Vermutlich trifft beides nicht zu. Der mexikanische Revolutionär Francisco "Pancho" Villa war schon zu Lebzeiten ein Mythos.

Der spätere Revolutionsgeneral kommt unter dem Namen Doroteo Arango Arámbula am 5. Juni 1878 in San Juan del Rio zur Welt. Mexiko wird damals von Porfirio Diaz mit harter Hand regiert. "Die Tragödie meines Lebens begann an dem Tag, als ich geboren wurde, inmitten der Armut, in der meine Wiege stand", notiert Villa später in seinen Lebenserinnerungen. "Er hatte nicht die Möglichkeit, sich zu bilden", sagt Guadalupe Villa, Historikerin und Enkelin des Generals. Er habe zwar lesen und schreiben können, aber seine Ausbildung sei "sehr unvollständig und lückenhaft" gewesen.

Größtes Revolutionsheer aufgebaut

Villas Leben ändert sich angeblich 1894 entscheidend. Der Teenager und seine Familie leben damals auf dem Gelände eines Großgrundbesitzers, bei dem sie sich als Landarbeiter verdingen. Als der reiche Landbesitzer Villas jüngerer Schwester nachstellt, schießt Francisco ihm ins Bein und flüchtet. Fortan führt Villa in der Sierra Madre ein Leben als Gesetzloser. "Das hat ihm später sehr geholfen", sagt Guadalupe Villa. Er habe dadurch nicht nur das Gebiet kennengelernt, sondern sich auch Kontakte aufgebaut. Beides sei ihm sehr nützlich gewesen, als er sich 1910 der mexikanischen Revolution angeschlossen habe.

Villa, der nun seinen Geburtsnamen ablegt, gründet in Chihuahua die "División del Norte" (Norddivision), die später das größte Revolutionsheer Lateinamerikas wird. Mit dessen Hilfe schlägt er für die mexikanische Revolution die entscheidenden Schlachten.

Von Washington gejagt

Schließlich zerstreiten sich die Revolutionäre jedoch und es kommt zum Bürgerkrieg. Als Villa 1916 die US-Grenzstadt Columbus überfällt, schickt Washington Truppen, um ihn zur Strecke zu bringen. Er ist nun innerhalb und außerhalb Mexikos der meistgesuchte Mann, wird aber nicht gefasst. Erst 1920 gibt Villa seinen Kampf auf, schließt mit der neuen mexikanischen Regierung einen Waffenstillstand und zieht sich auf eine Hacienda zurück.

Am 20. Juli 1923 gerät Villa in Parral im Bundesstaat Chihuahua in einen Hinterhalt. Gegen acht Uhr morgens wird er am Steuer seines Wagens von sieben Schützen erschossen. Der Revolutionsgeneral ist sofort tot. Bis heute ist ungeklärt, wer den Mordauftrag gab.

Stand: 20.07.2013

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