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Es soll angeblich kaum noch Hausfrauen geben, die sich die Mühe machen, die Kartoffelklöße selbst herzustellen. In Thüringen kann man die Kartoffelmasse allerdings fertig kaufen, in Plastikbeutel verpackt, immer verfügbar und gar nicht mal schlecht. Trotzdem wollen Martina und Moritz zeigen, dass es gar keine Hexerei ist: Schließlich haben die meisten eine Küchenmaschine, die ihnen die Arbeit des Reibens abnimmt. Noch hilfreicher ist übrigens der Entsafter, weil er die Kartoffelmasse von der Flüssigkeit trennt.
Zutaten für 6 Personen:
- 2 kg mehlige Kartoffeln
- 1 flacher EL Salz
- 2 Scheiben Weißbrot
- Butter zum Braten
- etwas zerrebbelter Majoran
Zubereitung:
- Die Kartoffeln schälen, ein Drittel würfeln und in wenig Salzwasser weich kochen. Wichtig: Das Kochwasser nicht wegschütten! Die anderen zwei Drittel fein reiben, am besten mit der Küchenmaschine oder mit dem Entsafter. Die gekochten Kartoffeln mit einem Stampfer fein zermusen. Dabei so viel vom Kochwasser zufügen, bis ein weicher, flüssiger Brei entsteht.
- Die geriebenen Kartoffeln in einem Sieb abtropfen lassen und die Flüssigkeit auffangen. Die Kartoffelmasse gut auspressen, am besten in einem stabilen Küchentuch, und dann zum heißen Kartoffelbrei geben. Die Kartoffelflüssigkeit vorsichtig abgießen, damit die Stärke, die sich am Schüsselboden abgesetzt hat, darin bleibt. Nimmt man den Entsafter, so setzt sich die Stärke natürlich im Auffangbehälter ab.
- Diese Stärke dann zu der Kartoffelmasse geben. Alles mit einem hölzernen Kochlöffel gründlich verrühren und regelrecht schlagen, bis sich der Kartoffelteig glatt vom Schüsselrand löst und Spitzen bildet. Je gründlicher geschlagen wird und sich die Masse verbinden kann, desto lockerer werden die Thüringer Klöße.
- Das Weißbrot in kleine Würfel schneiden, in Butter golden rösten und mit etwas Majoran würzen.
- Aus der Kartoffelmasse mit angefeuchteten Händen Klöße formen. Klassisch sind Klöße in der Größe "Männerhände ausfüllende Bällchen", hübscher sind die von zierlicheren Ausmaßen – aber das ist Ansichtssache.
- In die Mitte jeweils vier bis fünf knusprige Brotcroutons stecken. Dass Martina und Moritz diese ein wenig mit Majoran würzen, mögen ihnen die Thüringer verzeihen – es ist nicht klassisch, aber wohlschmeckend.
- Die Klöße in einem großen, weiten Topf in schwach siedendem Salzwasser gar ziehen lassen, je nach Größe circa 10 bis 20 Minuten.
Tipp: In Thüringen schwefelt man die Kartoffeln, um sie vor dem Braunwerden zu bewahren. Dort ist auch das entsprechende Mittel in jeder Drogerie erhältlich – aber wirklich nötig ist das nicht, wenn man darauf achtet, dass die Kartoffelmasse nicht oxidiert. Werden die Kartoffeln direkt ins Wasser gerieben und sind umgehend davon umgeben, haben diese gar keine Gelegenheit, sich zu verfärben.
Getränk: Dazu passt am besten ein kraftvoller Rotwein, zum Beispiel der "Moritz" – eine Cuvée aus dem östlichen Nachbarland Sachsen.