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Bratwürste heißen nicht Bratwürste, weil diese gebraten werden, sondern weil die Würste aus "Brät" gemacht werden (das alte Wort steckt auch in "Wildpret"). So wird die Masse genannt, die man aus frisch durchgedrehtem Schweinefleisch herstellt. In Thüringen muss das Brät grob sein, nicht fein, wie andernorts. Aber man kann das Brät ganz einfach selbst machen. Nicht, um die Masse in Därme zu füllen und Würste herzustellen, sondern weil Brät ein ganz besonderer Leckerbissen ist. Es ist im Prinzip eine Art Tatar vom Schwein. In Thüringen nennt man es dann Hackepeter, Mett oder Knäzchen, und man liebt es auf Graubrot, Bauernbrot oder zu Bratkartoffeln.
Übrigens: Falls Sie keinen Fleischwolf besitzen, bitten Sie Ihren Metzger, das Fleisch für Sie durchzudrehen – und zu Hause würzen Sie es nach Ihrem Geschmack – wie zum Beispiel im folgenden Rezept:
Zutaten für 4 bis 6 Personen:
- 350 g mageres Schweinefleisch (Schulter, Keule)
- 150 g fettes Schweinefleisch (Bauch ohne Schwarte)
- ½ TL Salz
- ¼ TL Pfefferkörner
- ¼ TL Senfsaat
- 1 Pimentbeere
- ¼ TL süßes Paprikapulver
- ¼ TL Rohrzucker
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Zwiebel
- Gürkchen
- Kapern
- etwas Petersilie und Schnittlauch
Zubereitung:
- Das Schweinefleisch durch die mittlere Scheibe des Fleischwolfs drehen. Die Gewürze im Mörser fein zerreiben und zum durchgedrehten Fleisch geben.
- Tipp: Die Gewürze am besten in einer Schüssel in einem Esslöffel Wasser oder Brühe auflösen, dann lassen sie sich besser mit dem Fleisch vermischen.
- Dann die Knoblauchzehe durch die Presse drücken und mit der fein gewürfelten Zwiebel sowie etwas fein gehackter Petersilie und/oder Schnittlauch zur Masse geben. Nun nicht alles zermanschen und feste kneten, sondern schön locker umwenden und dabei die Gewürze gleichmäßig verteilen.
- Man kann aber auch das durchgedrehte Fleisch zum Selbstmischen anrichten: Dieses als Häufchen auf einen Teller legen, wie ein Tatar, und dazu dann jeweils die zerriebenen Gewürze. Je ein Häufchen fein geschnittene Zwiebeln, Petersilie, Gürkchen, Kapern und würzigen Senf dazugeben. Ein Eigelb ist in diesem Fall übrigens nicht nötig. Es würde das Mett zu schwer machen.
Beilage: Herzhaftes Brot, gut wären ein würziges Roggen-Sauerteigbrot oder kleine Brötchen, die man dann mit Mett bestreicht – die beliebten Mettbrötchen.
Getränk: Auf jeden Fall passt ein Bier, aber auch das typische dunkle Schwarzbier oder einfach Apfelsaft.