Italienisches Honiggebäck mit Olivenöl
Stand: 21.12.2023, 00:00 Uhr
Figuren aus Honigkuchenteig kann man sogar kurz vor dem Fest noch schnell herstellen. Das Gebäck, das Ulla in einem italienischen Kochbuch entdeckt hat, sieht schön hell aus, schmeckt fein nach Orange und enthält gesundes Olivenöl.
Von Ulla Scholz
Zutaten (für 1200 g Ausstechfiguren)
500 g Blütenhonig
150 ml Olivenöl
Einige Tropfen Bio-Orangenöl-Aroma
650 g Weizenmehl Typo 00 oder Type 405
½ TL Hirschhornsalz
4 EL Wasser
Außerdem
Nüsse, Mandeln, Rosinen
oder Puderzucker und eine Zitrone
sowie Lebensmittelfarbe zum Verzieren
Zubereitung
Den Honig in einen Topf füllen und mit dem Olivenöl langsam erwärmen. Wenn die Masse leicht aufkocht und nach einigen Minuten Blasen wirft, alles gut umrühren, in eine größere Schüssel füllen und fast vollständig abkühlen lassen.
Das Hirschhornsalz in etwas Wasser auflösen und zusammen mit einigen Tropfen Orangenöl und dem gesiebten Mehl unter das Öl-Honiggemisch kneten. Den Teig in zwei Stücke teilen, abdecken und über Nacht oder mindestens sechs Stunden kaltstellen.
Backbleche mit Backpapier auslegen und den Backofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.
Einen Teil des Teiges auf bemehlter Fläche ausrollen und weihnachtliche Motive ausstechen. Wenn das Gebäck natürlich bleiben soll, kann man hier mit Nüssen, Mandeln oder Rosinen Augen oder Nasen darstellen. Die Figuren bei 180 Grad Umluft ca. 7 Minuten hellgolden backen und zunächst auskühlen lassen. Erst vom Backblech lösen, wenn die Honigkuchen fest geworden sind. Will man sie aufhängen, kann man in das noch weiche Gebäck mit einem Spickholz ein Löchlein anritzen.
Je nach Gusto etwas Puderzucker mit einigen Tropfen Zitronensaft verrühren und mit einer Farbe nach Wahl colorieren. Die Figuren mit Guss verzieren und trocknen lassen. In die vorgesehen Löcher Bänder einfädeln, wenn die Plätzchen als Weihnachtsbaumschmuck gedacht sind. Wer die Plätzchen verschenken möchte, kann sie – je nach Größe - in ein Glas füllen oder einzeln in durchsichtigen Kekstüten verpacken. Immer ein Etikett anhängen, wo genau aufgelistet ist, welche Zutaten enthalten sind.
Meine Küchentipps
Der Einkauf
Honig, Olivenöl, Mehl, ein Fläschchen Bio-Orangen-Aroma-Backöl und Hirschhornsalz kosten zusammen circa 12 Euro. Beim Honig kommt es auf die Qualität an. Von daher kann der Preis etwas nach oben oder unten variieren.
1 kg Honig-Olivenöl-Gebäck: Circa 10 Euro
Pupazza Frascatana
Das Rezept kommt ursprünglich aus Italien aus der Stadt Frascati. Dort formt man aus dem Honig-Öl-Teig eine Frauenfigur mit drei Brüsten, die Pupazza Frascatana oder Miss Frascati heißt. Der Legende nach nähren zwei Brüste des traditionellen Gebilde-Gebäcks den Nachwuchs mit Milch und aus der dritten Brust fließt Frascati-Wein, um unruhige Babys zu besänftigen, wenn deren Mütter bei der Weinernte mithelfen mussten.
Das interessante an diesem Teig ist, dass er aus hochwertigen Zutaten wie Olivenöl und Honig besteht. Durch das Orangenöl wirkt das Gebäck leicht fruchtig und schmeckt insgesamt nicht sehr süß. Es ist im Grunde ein Honig-Plätzchen, dass nicht nach Lebkuchengewürz schmeckt, sich aber bestens zu "Lebekuchenfiguren" formen lässt.
Hirschhornsalz sparsam dosieren
Hirschhornsalz hat die Aufgabe Lebkuchenteig zu lockern. Es sorgt dafür, dass die ausgestochenen Figuren nicht verlaufen. Da Hirschhornsalz beim Backen neben Kohlendioxyd auch Ammoniak erzeugt, sollte das Gebäck immer flach ausgerollt sein, damit die entstehenden Gase beim Erhitzen schnell entweichen können. Zu viel Ammoniak hinterlässt einen unangenehmen Salmiakgeschmack und ist ungesund. Hirschhornsalz immer nach Packungs- oder Rezeptangabe dosieren.
Das Triebmittel wurde früher aus ausgekochten Klauen, Hörnern und Hufen von Hirschen, Ziegen und Kühen gewonnen. Heute ist es ein Produkt der Lebensmittelchemie. Hirschhornsalz wird in Flüssigkeit aufgelöst, damit es sich im Teig gleichmäßig verteilt.
Gutes Gelingen und viel Vergnügen wünscht Ihnen Ulla Scholz