Vorgetriebene Hyazinthen bringen nicht nur Farbe ins Haus, sondern auch einen immensen Duft. Wer es sich einfach machen möchte, kauft die vorgezogenen Hyazinthen getopft. Eine andere sehr interessante Möglichkeit ist die Tradition der Treiberei im Wasserglas, bei dem man sich nicht nur an den Blüten, sondern vorher bereits am Spektakel des enormen Wurzelwachstums erfreuen kann. Unabhängig von der Methode der Vortreiberei kann jede Hyazinthe später in den Garten oder in den Balkonkasten gesetzt werden und kommt dann jedes Jahr aufs Neue im Frühling zu Blüte.
Anleitung zur Hyazinthen-Wassertreiberei
Hyazinthen bilden ebenso wie Tulpen und andere Zwiebelblüher nur dann Blüten aus, wenn die Zwiebeln vorher eine Kälteperiode durchlebt haben. Im Handel sind speziell präparierte Zwiebeln erhältlich, die bereits mehrwöchig kühl gelagert wurden und so sicher als auch schneller Blüten ausbilden. Mit etwas mehr Geduld funktioniert es aber auch mit unbehandelten Hyazinthenzwiebeln zum Beispiel aus dem Garten.
Ideal sind spezielle Hyazinthengläser, also kleine Vasen, die der Zwiebel oben Halt geben und unten viel Platz für das Längenwachstum der Wurzeln bieten. Das Wasser am besten abkochen und abkühlen lassen bevor es in die Gläser gefüllt wird. Die Zwiebel darüber in das Glas setzen und zwar so, dass sich der Zwiebelboden knapp über dem Wasser befindet. Sie dürfen nicht ins Wasser ragen, da die Zwiebeln sonst zu faulen beginnen können. Die Gläser zunächst kühl (ca. 5-9 Grad) und dunkel stellen und auf ein kräftiges Wurzelwachstum warten.
Danach die Gläser hell aber immer noch kühl stellen und mit Antriebshütchen vor zuviel Licht schützen. Wenn die Zwiebel das Grün austreibt, kann der Belichtungsschutz entfernt werden und nach rund acht Wochen erscheinen die Blüten und damit jede Menge Farbe und Duft.
Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.