Zitronenverbene
Wer eine Zitronenverbene auf dem Balkon oder im Garten pflegt, sollte unbedingt die Blätter vor dem Frost ernten und trocknen – denn das tolle zitronenartige Aroma konserviert wie kaum eine andere Teepflanze Sommergefühle.
Zudem lassen sich die Blätter nicht nur für Tees, sondern auch zum Würzen von Speisen (Fisch, Geflügel, Desserts) hervorragend einsetzen. Hierfür die Blätter vom Stiel abziehen und wie alle Kräuter bzw. Pflanzen für Tees an einem warmen, luftigen dunklen Ort trocknen.
Brennnessel
Brennnesseltee weist einen hohen Eisenanteil auf, wirkt entzündungshemmend und wird häufig auch als Getränk bei Diäten und Ernährungsumstellungen empfohlen. Geerntet werden sollten nur die jungen Blätter und Triebspitzen in der Zeit von Mai bis September.
Wilde Malven
Wilde Malven (Malva sylvestris) sind attraktive, aber nicht langlebige Stauden mit beeindruckender Blütezeit. Ein Tee aus Blüten oder Blättern hat zwar nur geringen Geschmack, ist aber wirkungsvoll bei Erkältungen.
Schon in der Antike wurden Malven medizinisch eingesetzt. Warm aufgegossen färbt er sich erst blau und dann gelbgrün. Kaltes Wasser dagegen wird durch die Blüten violett – so wird jedes Kaltgetränk damit zum Eyecatcher.
Salbei
Salbei (Salvia officinalis) hat aufgrund von Kampfer und Cineol besonders entzündungshemmende und desinfizierende Wirkung. Gern wird das Teekraut bei Hals- und Rachenentzündungen eingesetzt. Zudem wird Salbei eine schweißhemmende Wirkung zugesprochen. Idealerweise erntet man die Salbeiblätter vor der Blütezeit im Mai, denn dann ist ihr Gehalt an ätherischen Ölen besonders hoch – wer den Zeitpunkt verpasst hat, kann jetzt im September noch nachsorgen.
Brombeere
Für Brombeertee benötigt man noch nicht einmal einen eigenen Garten – denn Brombeeren kann man auch in der Natur sammeln. Bei der Zubereitung sollte darauf geachtet werden, gesunde Pflanzenteile zu verwenden, die nicht gespritzt sind. Wird in der Natur gesammelt, sollte das möglichst fern von Straßen und Industrie geschehen.
Für einen Früchtetee nutzt man die getrockneten Brombeerfrüchte – besonders empfehlenswert sind aber auch die jungen Blätter, die man von April bis September sammeln kann. Der daraus zubereitete Tee schmeckt süßlich, enthält aber auch Gerbstoffe sowie Flavonoide und Fruchtsäuren als auch spurenweise Vitamin C.
Bereits Hildegard von Bingen empfahl Aufgüsse aus Brombeerblättern bei Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Fieber, Grippe, Angina und Migräne. Brombeertee eignet sich in seinen verschiedenen Formen als Haustee, da er keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen hat und sowohl von Erwachsenen als auch Kindern gut vertragen wird.
Frische Blätter lassen sich ebenfalls als Tee verwenden. Kulinarisch wertvoll ist die fermentierte Variante. Hierfür die Brombeerblätter an einem dunklen Ort für gut einen Tag antrocknen lassen, dann Streifen schneiden und in einen Gefrierbeutel luftdicht verschließen. Für 14 Tage die klein geschnittenen Blätter für 15 Minuten der frischen Luft aussetzen und anschließend wieder verpacken. Nach zwei Wochen ist die Fermentierung abgeschlossen. Den Tee danach komplett durchtrocknen bis er "raschelt" und anschließend dunkel als auch trocken aufbewahren.
Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.