Bei dem Klassiker der italienischen Küche handelt es sich um den sogenannten Griechischen Oregano (Origanum heracleoticum) – seine Blätter und Blüten sind von besonders intensivem Geschmack – ausgepflanzt gönnt man ihm am besten leichten Winterschutz.
Auch das Küchenkraut Majoran ist botanisch betrachtet eine Oregano-Art (Origanum majorana) und wird in der deutschen Küche gern in Eintöpfen, Leberwurst und als Bratkartoffel-Gewürz verwendet – es zeichnet sich durch ein süßlich-herbes Aroma mit einer leichten dezenten Pfeffrigkeit aus, wird jedoch vorwiegend einjährig angebaut, weil es nicht frostfest ist.
Der Kretamajoran (Origanum dictamus) unterscheidet sich optisch stark von anderen Arten durch seine wolligen silbrigen Blätter – da er nicht so winterhart ist, hält man ihn besser im Topf und überwintert ihn frostfrei.
Heimischer Dost – unproblematisch und schön
Der heimische Dost (Origanum vulgare), der verwirrenderweise auch gern "Wilder Majoran" genannt wird, ist dagegen eine extrem robuste Pflanze, die ohne große Pflege üppig gedeiht und sich gerne auch versamt. Sein Blatt-Aroma ist nicht ganz so intensiv wie das des Griechischen Oreganos, aus seinen zart-violetten Blüten kann man jedoch einen feinen, leicht bitteren Tee herstellen.
Im Hochsommer zwischen Juli und September erfreuen uns die kleinen, hell- bis purpurrosa, etwa vier Millimeter große Lippenblüten. Sie sind wahre Insektenmagnete: sowohl Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln als auch andere Insekten lieben sie als Futterpflanze. Während man viele andere Kräuter am besten vor der Blüte erntet, entwickelt die Oregano-Art die meiste Würzkraft während der Blüte.
Der heimische Dost mag sonnige Standorte, die gelblaubigen Sorten kommen auch im Halbschatten klar. Ein durchlässiger, magerer Boden ist ideal. Wer das trockenheitsverträgliche Kraut im Topf halten möchte, kann nährstoffarme Kräutererde verwenden oder normale Blumenerde mit Sand abmagern.
Wichtig ist, dass Regen-bzw. Gießwasser gut ablaufen kann und man nicht zu viel gießt. Die Erde darf vor der nächsten Wassergabe gut abtrocknen. Im Winter stirbt das oberirdische Laub ab – somit empfiehlt sich ein Rückschnitt kurz über dem Boden im zeitigen Frühjahr.
Ziersorten des heimischen Dosts
Es gibt viele Sorten des heimischen Dosts, die sich vor allem als Zier- und weniger als Gewürz- oder Heilpflanzen eignen. So sind die Sorten ‘Aureum’ eher niedrig und breitwüchsig mit goldgelbem Laub und lila-rosa Blüten. Weniger ausbreitungswütig sind ‘Compactum’, als auch die weißbunte Sorte ‘Variegatum’ sowie ‘Country Cream’. Die Sorte ‘Album’ wächst buschig, wird 25 Zentimeter hoch und bildet blassgrüne Blätter und wie der Name schon andeutet – weiße Blüten aus.
‘Acorn Bank’ hat schmale gelbe Blätter und rosa Blüten, die von Juni bis August erscheinen. Die Sorte wird 30 Zentimeter hoch. Rundliche, goldgelbe Blätter und rosa Blüten zeichnen ‘Golden Shine’ aus. Eine etwas höher werdende Sorte ist ‘Thumble’s Variety’. Sie hat blassgelbe bis grünlich-weiße Blätter sowie weiße Blüten und eignet sich für halbschattige Standorte.
Oregano als Heilkraut
In Deutschland ist Oregano seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. In der volkskundlichen Medizin wurden der Pflanze bei unterschiedlichen Leiden, beispielsweise bei Erkrankungen der Atemwege oder zur Beschleunigung von Geburten gesunde Effekte zugesprochen. Die beste Erntezeit des Heilkrautes liegt zur Blütezeit, während die Blätter als Kräuter-Gewürz für Speisen die ganze Vegetationsperiode über genutzt werden können.
Inhaltsstoffe von Oregano mit arzneilicher Wirkung sind vor allem Gerb- und Bitterstoffe. Bitterstoffe regen die Bildung von Magen- und Gallensaft an und wirken so verdauungsfördernd – daher wird Oregano auch als "Wohlgemut" bezeichnet. Auch die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle sind von großem Wert. Hierzu gehören vor allem Thymol, Carvacrol, Cymol und Borneol. Diese sollen antibakteriell, antiseptisch oder entzündungshemmend wirken. Zudem enthält Oregano sogenannte Terpene, also pflanzliche Botenstoffe, die eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem haben sollen.
Weitere Oregano-Arten
Wer auf Duft Wert legt, der sollte am Blumen-Oregano (Origanum laevigatum aromaticum) schnuppern. Er duftet stärker und aromatischer als andere Oregano-Arten und ist eine hervorragende Bienenweide. Die Blüten sind wie bei allen Oreganoarten essbar. Allerdings ist er nicht so frosthart. Der Pfeffrige Oregano (Origanum samothrake) ist in der Sterneküche beliebt, da er ein besonders intensives Aromas aufweist, er sollte auf jeden Fall im Haus überwintern und insgesamt eher trockener gehalten werden.
Zaatar (Origanum syriacum) ist DAS typische Würzkraut für viele orientalische Speisen. Auch dieser Oregano ist nicht frostfest und muss drinnen überwintert werden. Eine recht neue Züchtung ist die Sorte Hot & Spicy (Origanum hybride hot & spicy) – der Name ist Programm: seine scharf würzige Art passt gut zu feurigen Gerichten wie Chilli con carne. Da er nicht so winterhart ist, sollte für ausreichend Schutz während der kalten Jahreszeit gesorgt werden.
Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
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