Trends und vor allem Neuzüchtungen der Gartenbranche wurden vom 23.-26. Januar 2024 auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen präsentiert. Hier eine kleine Auswahl.
Mangaven – südliches Flair für sonnige Balkone und Terrassen
Die extrem trockenheitsverträglichen Mangaven sind eine noch recht neue Kreuzung aus den Gattungen Agave und Manfreda, die 2020 offiziell eingeführt wurde und sich schnell großer Beliebtheit erfreut. Denn sie versprüht südliches Flair und ist dabei ausgesprochen robust. Agaven sind vor allem in Mexiko verbreitet und sehr ausdauernde, robuste Pflanzen, die nur ein einziges Mal in ihrem Leben blühen, deswegen werden sie auch als “Jahrhundertpflanze” bezeichnet. Von der Gattung Manfreda wurden der schnellere Wuchs, die außergewöhnliche Blattzeichnung übernommen sowie die weicheren Stacheln am Rand der Blätter.
In kurzer Zeit sind zahlreiche Sorten entstanden, die südliches Flair auf Balkon und im Garten erzeugen. Dieses Jahr wurde als Neuheit die in Italien gezüchtete Sorte "Praying Hands" vorgestellt.
Der Name verweist auf den ungewöhnlichen Wuchs und auch ihre Blätter haben mit ihrer roten Seitenlinie eine interessante Zeichnung. Sie ist ebenso klimatolerant wie ihre Geschwister: "Pineapple Express" mit kleinen dunklen Flecken auf den Blättern ähnelt dem Schopf einer Ananas, "Mission to Mars" hat eine dunkelrote Musterung, "Redwing" zeigt neben dunkelgrünen Blättern auch vereinzelte dunkelrote Blätter.
Beim Gießen gilt die Devise, lieber zu wenig als zu viel Wasser – also immer erst wässern, wenn das Substrat getrocknet ist. Das Wasser nicht über die Blattrosette gießen, da sie sonst faulen könnte, wenn das Wasser nicht schnell genug verdunstet. Wie bei allen Sukkulenten ist ein guter Wasserablauf wichtig, daher am besten in ein Substrat pflanzen, das locker und durchlässig ist. Perfekt ist eine Mischung aus Kakteen- und Sukkulentenerde und mineralischen Teilen. Düngen in der Wachstumsphase mit einem Kakteendünger.
Mangaven sind nicht extrem winterhart, sondern lediglich bis minus 5 Grad – daher in der kalten Jahreszeit am besten hell und kühl stellen – idealerweise zwischen 5-10 Grad. In dieser Zeit nicht düngen und auch nur wenig gießen.
Neuer Sommerblüher für den Balkonkasten
Als zukunftsträchtige Beet- und Balkonpflanze wurde eine neue Sorte der Catharanthe (auch Zimmerimmergrün genannt) ausgezeichnet. Das Besondere an Catharanthus roseus "Soirée® White" aus den Niederlanden ist, dass sie weiß blüht und sich durch einen kompakten kleinen Wuchs auszeichnet. Die in unsern Breitengeraden einjährige Pflanze ist pflegeleicht und gut für sonnige Standorte geeignet. Ihre leicht ledrigen Blätter schützen sie vor starker Verdunstung, somit ist sie hitzetolerant mit geringem Wasserbedarf, aber auch gleichzeitig unempfindlich bei länger anhaltendem Regen.
Duftende Orchideensorte Zygopetalum "Oxygen Optimistic"
Die Gattung ist bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt und so beliebt, dass immer neue Sorten gezüchtet werden. Bei dieser Orchideenart sind die Hüll- und Kronblätter wie durch ein Joch ("Zygos") miteinander verbunden und verwachsen, darauf verweist der botanische Name.
Die Zygopetalum "Oxygen Optimistic" ist eine duftende Orchidee mit vielen Blüten und wurde in der Kategorie "Blühende Zimmerpflanzen" ausgezeichnet. Sie ist in den Niederlanden gezüchtet worden und mag wie alle ihre Verwandten Temperaturen zwischen 18-22 Grad und freut sich über ausreichend Luftfeuchtigkeit.
Ernten auf dem Balkon und im Garten
Wasabi (Eutrema japonicum), auch "Grüner Meerettich" genannt, obwohl er mit unserem heimischen Meerettich nicht eng verwandt ist, gilt mittlerweile in Deutschland als bekannt und kann als bedingt winterharte Staude gut im Topf gehalten werden. Blätter, Stiele und Blüten können ganzjährig geerntet werden – perfekt auch für die frühe Ernte. Nachts sind Temperaturen von 5 Grad im Winter optimal, tagsüber rund 15 Grad. Ideal ist ein schattiger Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit. Nun ist eine neue Sorte auf den Markt gekommen, die eine besonders große Anzahl essbarer Blüten, Blätter und Rhizome liefern soll. Sie heißt "Hana Utogi", und ist in Irland gezüchtet worden.
Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.