Mit Primeln das Frühjahr einläuten
Bei der Primel ist der botanische Name Programm: Primula bedeutet "die Erste" – und tatsächlich gehören Primeln zu den ersten blühenden Stauden im Frühjahr.
Dass die beliebten Kissenprimeln schon jetzt blühend im Handel angeboten werden, ist allerdings den Gärtnern zu verdanken, die den Pflanzen in wärmeren Gewächshäusern Frühlingstemperaturen gönnen. Ausgepflanzt im Beet oder Balkonkasten würden sie erst im April mit ihrer Blüte starten.
Die Vielfalt der Primeln
Die Primel gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Rund 500 verschiedene Primeln gibt es weltweit. In Deutschland erhältlich sind neben den kleinen Kissenprimeln auch Etagenprimeln, Kugelprimeln und Orchideenprimeln, um nur einige zu nennen. Auch die Aurikeln mit ihrer unglaublichen Sortenvielfalt und ihrem besonderen, wie mit Mehl bestäubten Aussehen gehören zu den Primeln.
Etwas unbekannter aber lohnenswert sind Rosenprimeln. Sie eignen sich besonders für feuchte Standorte. Daher sieht man diese Pflanzen oft entlang von Teichen oder Bachläufen im halbschattigen Bereich. Das besondere bei Rosenprimeln ist, dass die Blätter erst nach der Blüte erscheinen.
Heimische Schlüsselblume – eine Primel mit medizinischer Wirkung
Besonders bezaubernd und dazu noch heimisch in Deutschland ist die Schlüsselblume (Primula veris), die zwischen April und Juni mit dottergelben, stark nach Honig duftenden Blüten mit einem blassgrünen Blütenkelch die Blicke auf sich zieht.
Der Sage nach ließ der Heilige Petrus einst die Schlüssel für sein Himmelstor auf die Erde fallen und von da an wuchs an jener Stelle diese Primel. Die Bedeutung, die damit dieser Pflanze zugesprochen wurde, hängt möglicherweise auch mit ihrer Heilwirkung zusammen. Die Blüten sollen bei Husten lindernd und entspannend wirken. Die Wurzel wird zur Schleimlösung bei Erkältungskrankheiten genutzt.
Diese kalkliebende Art kommt in ganz Europa und Vorderasien vor – allerdings nicht im im Süden der Mittelmeerländer sowie im äußersten Norden. Auf Halbtrockenrasen und trockenen Wiesen wie auch in lichten Wäldern fühlt sie sich wohl.
Die Schlüsselblume steht unter Naturschutz, darf also nicht in der Natur gepflückt oder ausgraben werden. Die Pflanzen gibt es aber in Staudengärtnereien oder gut sortierten Gartenfachmärkten zu kaufen. Oder man erwirbt lediglich den Samen und sät selbst aus.
Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.