Katharina Marseille mit einem Austernpilz in der Hand.

"Land & lecker" 2024: Zu Gast bei Katharina Marseille

Limonenseitling und Feines vom Wild

Stand: 01.09.2024, 12:33 Uhr

In Leichlingen züchtet Familie Marseille seit 50 Jahren Speisepilze. Angefangen hat damals alles mit einer Champignon-Zucht. Inzwischen haben sie ihr Angebot auf Edelpilze erweitert: Shiitake, Seitlinge, Pom Pom-Pilze und viele mehr. Den Pilzbetrieb führt heute die 33-Jährige Katharina mit ihrem Mann Tim.

Pilze haben sich mittlerweile als Alternative zu Fleisch einen festen Platz in der vegetarischen Küche erobert. Sie haben einen hohen Proteingehalt und einen Umami Geschmack, also sind besonders herzhaft und wohlschmeckend.

Der Hof im Bergischen Land ist seit 1717 im Familienbesitz. Ende der sechziger Jahre startete Tims Vater im eigenen Keller den ersten Versuch mit einer Champignon-Zucht - und erntete genau einen Pilz! Heute sind es jedes Jahr rund 26 Tonnen des edlen Gemüses, die auf dem Hof geerntet werden. Als ehrenamtlicher deutscher Pilzbotschafter gibt Senior Peter Marseille heute sein Wissen weiter.

Edle Pilze aus dem Rheinland

Katharina ist auf einem klassischen landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden, hat dann aber eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin gemacht. „Wenn mir jemand vor 15 Jahren gesagt hätte, dass ich meinen Alltag jetzt mit Pilzen bestreite, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Aber so ist es nun mal, wo die Liebe hinfällt.“

Katharina Marseille mit einem Champignon in der Hand.

Zusammen mit ihrem Mann Tim führt sie seit 2022 die Pilzzucht in Leichlingen. „Wir haben hier die verschiedensten Sorten, die exotischsten Exemplare - und ich bin total gespannt, was meine Dinner-Gäste sagen“.

Zusammen mit ihrem Mann Tim führt sie seit 2022 die Pilzzucht in Leichlingen. „Wir haben hier die verschiedensten Sorten, die exotischsten Exemplare - und ich bin total gespannt, was meine Dinner-Gäste sagen“.

Der Familienbetrieb der Familie Marseille liegt im Bergischen Land – zwischen Köln und Düsseldorf. Hier lebt Katharina mit ihrem Mann Tim, den beiden Töchtern und ihren Schwiegereltern. Außerdem gibt es hier noch Hühner, Schafe und Shetlandponys. Hauptsächlich dreht es sich hier aber um Pilze aller Art. Katharina und Tim haben 2020 geheiratet und dann zwei Jahre später den Betrieb übernommen.

Hier gibt es natürlich den klassischen Champignon. Aber vor allem auch seltenere Sorten wie Rosen- und Kastanienseitling. Oder Pilze mit wohlklingenden Namen wie Pom Pom Frise und Samthaube. Insgesamt züchten die Marseilles 15 verschiedene Sorten.

Tims Vater Peter hat vor mehr als 50 Jahren mit der Champignon-Zucht angefangen. Ursprünglich hatten die Marseilles einen großen Obsthof. Doch mit der Flurbereinigung 1966 verloren sie ihre Obstwiesen und musste sich ein neues Standbein suchen. Im frei gewordenen Obstlager-Keller haben sie die ersten Versuche mit Champignons gestartet.

Peter musste zwei Jahre tüfteln, um die besten Bedingungen für die Pilze herauszufinden. Denn Pilze brauchen die richtige Temperatur und den richtigen Nährboden, um zu gedeihen. Sein Wissen hat er dann an seinen Sohn Tim und Katharina - die nächste Generation auf dem Hof - weitergegeben.

Jede Pilz-Sorte braucht einen anderen Nährboden, um optimal zu gedeihen. Die kann ein kleiner Familienbetrieb nicht alle selbst herstellen, deswegen kaufen sie Substrate dazu.

Da Pilze schnell wachsen, kann jeden Tag geerntet werden. Die Pilze werden dann portioniert und verpackt. Auch das jeden Tag. Im Familienbetrieb packen alle mit an. Tims Eltern liefern die Pilze selbst aus – alles in der Umgebung. So haben die Pilze keine langen Transportwege und kommen frisch und knackig an.   

In ihrer Freizeit geht die zweifache Mama Katharina gerne auf die Jagd. „Eigentlich geht’s mir darum, bei der Jagd draußen in der Natur zu sein, zu genießen, abzuschalten.“ Eine große Leidenschaft von Katharina ist auch das Kochen: „Ich liebe es mit regionalen, selbsterzeugten und frischen  Lebensmitteln, die uns die jeweilige Jahreszeit zur Verfügung stellt, zu kochen.“ Bei ihrem Menü kommt daher ein Stück selbsterlegtes Rehfleisch auf den Tisch und selbstverständlich Pilze in vielen Variationen.

Köstliche Kombi
Katharina serviert neben Pilzen auch Wild in ihrem Menü. Es geht los mit dreierlei von Pilzen: Pilztörtchen, Seitlinge mediterran und Pilz Bruschetta. Als Hauptgang serviert sie Rehrücken mit Kräuterkruste, Kräuterseitlingen und Serviettenknödel. Den süßen Abschluss bilden Bergische Waffeln mit Milchreiseis und Beeren der Saison.

Das sind die anderen Mitspieler:innen der Jubiläumsstaffel

Inga Flachmeier, Jochen Kanders, Katharina Marseille, Rainer Overkämping, Melvin Berger und Lisa Schäfer. ( v.l.)

Inga Flachmeier, Jochen Kanders, Katharina Marseille, Rainer Overkämping, Melvin Berger und Lisa Schäfer.


Bei Jochen Kanders vom Niederrhein dreht sich alles um die Heimat für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten. Heimische Beeren und besondere neue Sorten gibt es bei Inga Flachmeier aus Westfalen. Rainer Overkämping baut auf seinem Münsterländer Hof aus dem 17. Jahrhundert eine bunte Vielfalt an Gemüse an. Auf dem Sauerländer Hof von Melvin Berger tummeln sich vom Aussterben bedrohte Rassen wie Ansbach Triesdorfer Rinder, Bentheimer Schweine und Grünleger Hühner. Auf dem Rittergut Vlatten in der Eifel lässt Lisa Schäfer neuen Wein wachsen und ist im großen Finale gespannt, den Gästen den ersten Jahrgang 2024 zu servieren.

15 Jahren „Land & lecker“
Seit 15 Jahren reist „Land & lecker“ kreuz und quer durch Nordrhein-Westfalen und präsentiert Lebensmittel, die mit viel Leidenschaft hergestellt werden. Auf dieser Reise besuchen sich die sechs Teilnehmer:innen gegenseitig auf ihren Höfen und schenken ihren Gästen eine unvergessliche Zeit. Am Ende vergeben die Gäste Punkte für das Genussprogramm und den Besuch auf dem Hof. Wer hat den schönsten „Land & lecker“-Tag veranstaltet?

Die einzelnen Folgen sind jeweils eine Woche vor TV-Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar.

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