Lisa Schäfer in ihrem Weinberg.

"Land & lecker" 2024: Zu Gast bei Lisa Schäfer

Finale in der Eifel: Junger Wein vom Rittergut

Stand: 15.09.2024, 19:58 Uhr

Das große Finale der Jubiläumsreise steigt in der Rureifel auf dem Hof von Lisa Schäfer und ihrem Mann Markus. In Heimbach bauen sie nach über 100 Jahren wieder Wein an. Und auf den saftigen Wiesen grasen seltene Rinder.

Lisa und Markus haben vor wenigen Jahren die Landwirtschaft am Rittergut Vlatten übernommen, und das mit jeder Menge frischer Ideen. Hauptstandbein des Familienbetriebs ist der Ackerbau und Saatgutvermehrung. Außerdem halten sie eine kleine Herde Hinterwälder Rinder – eine vom Aussterben bedrohte Rasse.

Ein Traum geht in Erfüllung
Lisas und Martins großer Traum ist jedoch der eigene Wein. Dafür haben sie einen Südhang, den „Wingert“ des Ritterguts, mit neuen Reben bestückt. Der eiszeitliche Boden mit Muschelkalk hat einen besonders hohen Mineralienanteil und soll dem Wein damit eine ganz besondere Geschmacksnote verleihen.

Der Jahrgang 2024 wird die mit Spannung erwartete erste Ernte im wiederbelebten Weingarten. Daraus soll ein Federweißer werden, den Lisa ihren Gästen beim "Land & lecker"-Dinner kredenzen will.

Frische Ideen und neuer Wein

Die Eifel gilt als ein klassisches Bier-Land. Doch Lisa Schäfer und ihr Mann Markus wollen hier ihren eigenen Bio-Wein herstellen.

Lisa Schäfer im Weinberg


„Immer schon wollte ich selbst etwas produzieren und jetzt mit dem Wein ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Die alte Tradition des Weinanbaus wieder aufleben lassen, und das alles nachhaltig und im Sinne der Natur – das ist ihre Vision.


„Immer schon wollte ich selbst etwas produzieren und jetzt mit dem Wein ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Die alte Tradition des Weinanbaus wieder aufleben lassen, und das alles nachhaltig und im Sinne der Natur – das ist ihre Vision.

Lisa ist eigentlich ein Nordlicht, sie stammt aus Schleswig-Holstein. Beim Studium in Osnabrück hat sie dann Markus kennengelernt. Inzwischen sind die beiden verheiratet und haben einen einjährigen Sohn.

Der Hof von Familie Schäfer liegt direkt neben der alten Ritterburg Vlatten in Heimbach. Zum Rittergut gehört ein Weinberg, auf dem schon im Mittelalter Wein angebaut wurde. Als nach über 100 Jahren die Weinanbau-Rechte neu vergeben wurden, haben Lisa und Markus zugeschlagen. Vor fünf Jahren haben sie dann ihre ersten Reben gepflanzt.

Sechs verschiedene Sorten bauen sie mittlerweile an. Vor allem Kreuzungen, die dem Klima angepasst sind und weniger anfällig für Krankheiten und Pilze sind. Durch den Klimawandel wird es in der Eifel immer trockener und wärmer – gut für den Weinanbau. Für 2024 steht die erste richtige Ernte an.

Auf einer Weide unweit des Hofes leben zwanzig Hinterwälder Rinder, eine vom Aussterben bedrohte Rasse. Die Hinterwäldler gelten als die kleinste Rinderrasse Mitteleuropas. Die Tiere wachsen nur langsam und setzen nicht so viel Fleisch an wie sogenannte Hochleistungsrinder. Ihr Fleisch ist deswegen aber viel feiner marmoriert und hat einen ganz besonderen Geschmack.

Die Tiere leben das ganze Jahr auf der Wiese und sind recht menschenscheu. Wenn ein Tier geschlachtet wird, gibt es bei den Schäfers den Weideschuss. Das ist die tiergerechteste Tötung, die es gibt, sagen Lisa und Markus.

Rund um den Hof wird auf 600 Hektar Ackerbau betrieben. Hier bauen die Schäfers Weizen, Braugerste, Erbsen, Soja, Lupinen und Ackerbohnen an. Der größte Teil des geernteten Getreides geht als Saatgut an andere Landwirte. Darum kümmert sich hauptsächlich Markus Vater Wilhelm.

Lisa und Markus haben immer neue Ideen, wie sie den Hof nachhaltiger und ökologischer machen können. Den beiden ist der Schutz der Natur und ein natürlicher Kreislauf wichtig, deshalb sind ihre Produkte alle biozertifiziert. Und die Maschinen werden mit selbst hergestelltem Rapsöl gefahren.

Finales Dinner im Gewächshaus
Für Lisa ist Kochen eine Art der Entspannung und auch eine Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben. Sie mixt gerne ungewöhnliche Zutaten, um den Gerichten das gewisse Extra zu verleihen.
Bei einem Picknick im Weinberg serviert sie den Gruß aus der Küche: Gefüllte Weinblätter und Roastbeef von den Hinterwälder Rindern. Dazu gibt es frischen Federweißer. Den Hauptgang serviert Lisa im Gewächshaus mit Blick auf die Weide: Es gibt geschmorte Rinderbrust mit einer Kartoffeltorte. Und zum Dessert eine warme Aprikosentarte mit Vanilleeis.

Das sind die anderen Mitspieler:innen der Jubiläumsstaffel

Inga Flachmeier, Jochen Kanders, Katharina Marseille, Rainer Overkämping, Melvin Berger und Lisa Schäfer. ( v.l.)

Inga Flachmeier, Jochen Kanders, Katharina Marseille, Rainer Overkämping, Melvin Berger und Lisa Schäfer.


Bei Jochen Kanders vom Niederrhein dreht sich alles um die Heimat für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten. Heimische Beeren und besondere neue Sorten gibt es bei Inga Flachmeier aus Westfalen. Rainer Overkämping baut auf seinem Münsterländer Hof aus dem 17. Jahrhundert eine bunte Vielfalt an Gemüse an. Im Rheinland betreibt die Familie von Katharina Marseille seit über 50 Jahren eine Pilzzucht. Auf dem Sauerländer Hof von Melvin Berger tummeln sich vom Aussterben bedrohte Rassen wie Ansbach Triesdorfer Rinder, Bentheimer Schweine und Grünleger Hühner.

15 Jahren „Land & lecker“
„Land & lecker“ reist kreuz und quer durch Nordrhein-Westfalen und präsentiert Lebensmittel, die mit viel Leidenschaft hergestellt werden. Auf dieser Reise besuchen sich die sechs Teilnehmer:innen gegenseitig auf ihren Höfen und schenken ihren Gästen eine unvergessliche Zeit. Am Ende vergeben die Gäste Punkte für das Genussprogramm und den Besuch auf dem Hof. Wer hat den schönsten „Land & lecker“-Tag veranstaltet?

Die einzelnen Folgen sind jeweils eine Woche vor TV-Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar.

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