Frank Buchholz und Björn Freitag

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2024

Finale in Friesland

Stand: 10.09.2024, 16:47 Uhr

Die kulinarische Sommerreise durch den Norden der Niederlande geht zu Ende. Die Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz sind in den letzten Wochen echte Friesland-Fans geworden! Im Hafen von Grou feiern sie heute das große Finale ...

Von Grou aus macht sich Frank auf den Weg zu einem Foodforest, also einem „essbaren Wald“, in De Veenhoop. Kurz vor dem Ziel holt ihn Garten-Besitzer Bert Dijkstra mit einem historischen Holzboot ab. In den letzten zehn Jahren hat Bert seinen Hausgarten in ein kulinarisches Paradies verwandelt.

Björn besucht unterdessen das Geschwisterpaar Pytsje und Sjoerd van der Hem und ihren „Garten der Zukunft“ in Jorwert. Die Selbstversorger bewirtschaften das Land rund um ihr Elternhaus nach den Prinzipien der Permakultur. Beim Obst- und Gemüseanbau und bei der Schafhaltung versuchen sie eine natürliche Balance zu finden und möglichst viel aus ihren eigenen Produkten zu verwerten.

Franks letztes Ziel ist der Milchviehbetrieb „Greidelân“ in Britswert. Hier verarbeiten Annamarie Eldering und ihr Mann Jehannes die Milch ihrer Holstein-Rinder noch rein handwerklich. Die kräuterreichen Weiden und der natürliche Fettgehalt der verarbeiteten Milch sorgen für ein intensives Aroma ihrer Molkereiprodukte.

Sonnenschein und Wehmut

Der letzte Tag der kulinarischen Reise ist angebrochen. Björn Freitag und Frank Buchholz sind wehmütig, denn sie haben Friesland und die Friesen in den letzten Wochen sehr schätzen gelernt.

Frank Buchholz und Björn vor dem Hausboot.

Doch noch liegt ein ganzer Tag mit spannenden Erlebnissen und Begegnungen vor ihnen. Und zur Krönung am Abend dann ein letztes gemeinsames Dinner an Bord!

Doch noch liegt ein ganzer Tag mit spannenden Erlebnissen und Begegnungen vor ihnen. Und zur Krönung am Abend dann ein letztes gemeinsames Dinner an Bord!

Das Hausboot von Skipper Kai Linnenbrügger liegt am Stadtanleger im Herzen von Grou. Von hier aus starten die beiden Köche bei bestem Wetter mit ihren E-Bikes zu ihrer letzten kulinarischen Erkundungstour ...

Frank fährt mit seinem Rad am Grytmansrak Kanal entlang und genießt die  idyllische friesländische Gegend. Der Kanal führt durch den Nationalpark „De Alde Feanen“ -  eine Niedermoorlandschaft, die durch Torfgewinnung entstanden ist. Hier trifft er sich mit Bert Dijkstra und mit seinem schönen alten Holzboot fahren die beiden zu Berts Foodforest bei De Veenhoop.

Hier wachsen Obst, Beeren, Kräuter und Gemüse im Einklang mit der Natur. Bert: „Für uns wirkt hier alles wild und unorganisiert. Aber der Wald ist von der Natur organisiert, nicht von Menschen. Ich dünne lediglich zu groß werdende Pflanzen und Büsche aus, damit sie sich nicht den Raum und das Licht nehmen. Den Rest regelt die Natur selbst.“

Der pensionierte Sozialarbeiter kultiviert in seinem Hausgarten Pflanzen aus allen Teilen der Welt, die aber alle aus ähnlichen Klimazonen stammen. Und es funktioniert: Sein „essbarer Wald“ ist ein echtes Schlaraffenland. Die Ernte teilt Bert gerne mit seinen Nachbarn. Und auch Koch Frank Buchholz kann sich durch den Foodforest naschen und packt sich dann für das gemeinsame Dinner eine Vielzahl an Kräutern und leckere Pflaumen in seine Fahrradtasche.

Björn ist derweil unterwegs zu Sjoerd und Pytsje van der Hem und ihrem Garten „Tuin van de Toekomst“  - der Garten der Zukunft. Die beiden Geschwister haben sich schon immer mit Gärtnern und Tierhaltung beschäftigt. Der elterliche Bauernhof in Jorwert verfügt über einen großen Gemüsegarten und Obstbäume. Perfekt um ihre Vision umzusetzen: Die beiden wollen die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion gerechter und gesünder gestalten.

Pytsje und Sjoerd bewirtschaften den Garten nach dem Prinzip der Permakultur: Die Pflanzen werden so gepflanzt, dass sie sich gegenseitig unterstützen. Obst- und Nussbäume kombinieren sie zum Beispiel mit Beerensträuchern und essbaren Stauden. „Es ist nicht mit einem normalen Gemüsegarten zu vergleichen“, erklärt Pytsje. Denn der Permakultur geht es um Vielfalt und Zusammenhalt. Etwa 100 Gemüsesorten wachsen hier über das Jahr verteilt. Allein 20 Tomatensorten und ebenso viele verschiedene Gurken. Ein Großteil der Ernte ist für den Eigenbedarf und Sjoerds Restaurant. Den Rest verkaufen sie im Dorf.

Die beiden halten auch Schafe. Für Sjoerd und Pytsje sind Schafe wahre „Wundertiere“! Sie düngen die Wiesen, ihre Wolle kann man zum Mulchen und Dämmen verwenden oder Pullover daraus herstellen. Und das Fleisch natürlich auch essen. Björn darf sich Pytsje am Spinnrad ausprobieren. Dann wird die gesponnenen Wolle in großen Kessel über einem Feuer mit selbst gepflückten Blumen gefärbt. Eine ganz neue Erfahrung für den Koch. Mit einem Korb voller Gemüse und Lammfleisch macht sich Björn dann auf den Weg zurück zum Hausboot.

Frank ist unterwegs zur Molkerei Greidelân in Britswert. Annamarie Eldering und ihr Mann Jehannes bewirtschaftet den Hof in fünfter Generation und halten 160 Holsteiner Milchkühe. Die Weideflächen liegen um den Hof verteilt. Die Tiere entscheiden tagsüber selbst, wann sie auf die Weide gehen. Das Tierwohl und die Gesundheit der Kühe steht für das Paar an erster Stelle. Zu dem kräuterreichen Weidegras, wird auch zugefüttert. Auf gentechnisch verändertes Futter verzichtet die Familie dabei bewusst. Die sorgfältige Auswahl des Futters hat nicht nur einen Einfluss auf die Qualität der Milch, sondern auch auf ihren Geschmack.

Die Milch der Kühe wird in der hofeigenen Molkerei zu Kefir, Joghurt, Vla, Käse und Eiscreme weiterverarbeitet. Auch den typisch niederländischen „Hangop" stellen sie her. Durch die Zugabe von Joghurtbakterien wird die Milch cremiger und weniger säuerlich als bei Quark. Frank darf in der Molkerei mithelfen und sich auch von Konsistenz und Geschmack überzeugen.

Natürlich nimmt Frank für das Dinner an Bord Hangop und auch selbstgemachten Vla für den Nachtisch mit. Auch ein großes Stück Käse aus Greidelân-Milch wandert nach einer ausgiebigen Verkostung in seine Fahrradtasche. Und dann geht es auch für ihn zurück nach Grou, wo er schon von Björn und Kai erwartet wird ....

Lecker Friesland!
Zum Finale servieren die Köche ihren Gästen Schaschlik-Spieße vom Lamm mit Pflaumensauce und Kartoffelpüree, dazu reichen sie gegrillte Aubergine mit Aronia-Salsa, Kräutersauce und zweierlei Käse. Als Dessert gibt es die friesische Spezialität Hangop mit Kirschpflaumen und Vla. Noch einmal Schlemmen und von Abenteuern erzählen – dann geht es wieder nach Hause. 

Friesland Ahoi!
Die Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz sind 2024 auf kulinarische Entdeckungsreise auf der friesischen Seenplatte in den Niederlanden. Die Reise führt von Lemmer am Ijsselmeer, über Seen und Kanäle ins Zentrum der historischen Kleinstadt Sneek. Ziel ihrer Reise ist das Wassersport-Dorf Grou im Herzen von Friesland.

 Skipper Kai Linnenbrügger

Skipper Kai Linnenbrügger

Auch für Skipper Kai Linnenbrügger geht ein aufregender Sommer zu Ende. Es war für ihn ein echtes Abenteuer. „Dass es in meiner neuen Heimat so viele kulinarische Schätze gibt, hätte ich nie gedacht.“ Vor zwölf Jahren ist der gebürtige Bielefelder mit seiner Familie nach Friesland gezogen und betreibt in Lemmer eine Segelschule. Den beiden Köchen seine Heimat zu zeigen, war für Kai ein Fest und eine Ehre.

„Lecker an Bord“ läuft montags um 20:15 Uhr im WDR Fernsehen. Die einzelnen Folgen sind jeweils eine Woche vor Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar.