Das Sommerhaus von Albert Einstein in Caputh

Haus von Albert Einstein, Otto-Lilienthal-Museum und Loriot in Brandenburg

Stand: 22.09.2024, 20:15 Uhr

Im Havelland haben viele kluge Köpfe gelebt, auf deren Spuren man wandeln kann: Loriot wurde in der Stadt Brandenburg geboren – seiner Kunstfigur, dem Waldmops, begegnen Besucher in vielen Teilen der Stadt. Otto Lilienthal entwickelte zahlreiche Ideen nahe seinem Haus in Stölln. Albert Einstein hatte sich vor seiner Emigration in die USA in einem Haus in Caputh niedergelassen.

Haus von Albert Einstein

Albert Einsteins Haus wurde 1929 von einem sehr modernen Architekten gebaut, ganz nach den Wünschen seines Eigentümers. Eigentlich wollte ihm der Berliner Oberbürgermeister ein Haus zum 50. Geburtstag schenken, aber dazu kam es nie. Und so hat sich Einstein selbst eins gebaut. Drei Jahre hat er mit seiner Familie hier gewohnt. Zu diesem Zeitpunkt forschte Einstein an der Berliner Akademie der Wissenschaften und war bereits Nobelpreisträger für Physik. Seine Relativitätstheorie hatte ihn berühmt gemacht. In seinem Haus in Caputh arbeitete er weiter an seinen Thesen und Beweisen. Einstein hatte sein Büro von der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin nach Caputh verlagert. Vorlesungen zu halten interessierte ihn nicht besonders. Und natürlich gewährte man dem Genie diese Freiheit. Spitzenwissenschaftler wie Max Planck und Otto Hahn waren in Caputh zu Gast, aber auch Künstler und Schriftsteller wie Gerhard Hauptmann, Arnold Zweig und Max Liebermann besprachen sich mit Einstein in seinem modernen Sommerhaus. Einstein verließ sein geliebtes Haus, als er 1932 in die die USA emigrierte, um vor den Nazis zu fliehen.

Otto-Lilienthal-Museum

Ab 1891 experimentierte Otto Lilienthal zusammen mit seinem Bruder Gustav, wie es gelingen könnte, dass der Mensch sich in die Lüfte erhebt. Mit seinen Fluggeräten, mit denen er am Gollenberg bei Stölln segelte, schaffte er Gleitflüge von bis zu 250 Metern. Nicht selten stürzte er ab. Seine gesamte Geschichte kann man sich im Otto-Lilienthal-Museum in Stölln anschauen. Im Museum wird der ganze Entwicklungsprozess nachgezeichnet. Lilienthal entwickelte erste Ideen zur Aerodynamik sowie weitere grundlegende, physikalische Überlegungen. Nebenbei hat er auch noch Baukästen für Kinder entwickelt. Mangels guter Verkaufsstrategien haben damit später andere Geld verdient.

Ein Flugobjekt im Otto-Lilienthal-Museum

Ein von Otto-Lilienthal entwickeltes Flugobjekt im gleichnamigen Museum

Loriot in Brandenburg

Die Stadt Brandenburg an der Havel wird auch "Klein-Venedig" genannt, weil so viele Kanäle und Wasserwege den Ort durchziehen. In der Altstadt von Brandenburg, gar nicht weit von dem alten Rathaus, findet man hinter dem Brunnen an einer Häuserwand eine gelbe Bank, auf der jemand sitzt – oder zumindest eine Statue. Vicco von Bülow alias Loriot wurde 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und lebte dort die ersten zehn Jahre. Seine Texte und Sketche sind legendär. 1972 hat er den Waldmops erfunden, weil er eben ein Herz für Tiere hatte. Brandenburg hat Statuen seiner "plattnasigen Waldmöpse"-Figur im Stadtgebiet ausgewildert.

Statue eines "plattnasigen Waldmops" – eine Phantasiefigur von Loriot

Der "plattnasige Waldmops" von Loriot

Lesetipps für das Havelland

Detlef Hüttemann
Havelland. Radeln für die Seele
Droste Verlag, 2023
ISBN 978-3770024049
Preis: 18,00 Euro

Johannes Wilkes
Das kleine Havel-Buch. Geschichte, Orte und Menschen von der Quelle bis zur Mündung
‎Pustet, 2029
ISBN 978-3791730295
Preis: 19,95 Euro

Therese Schneider
Entlang der Havel. Die schönsten Ausflüge von der Quelle bis zur Mündung
BeBra Verlag, 2024
ISBN 978-3898092425
Preis: 18,00 Euro

Marike Langhorst
Glücksorte im Havelland. Fahr hin und werd glücklich
Droste Verlag, 2022
ISBN 978-3770022984
Preis: 15,99 Euro