Der Old Man of Storr ist eine Felsnadel aus schwarzem Basalt

Skye: Insel des Nebels, Old Man of Storr, Dunvegan Castle, Armadale Castle, Kilt Rock, Dinosaurierspuren

Stand: 10.05.2020, 20:15 Uhr

Die größte Insel der Inneren Hebriden ist rund 80 Kilometer lang und bis zu 24 Kilometer breit: eine wilde Bergregion mit grünen Tälern, Höhlen, Glens, kristallklaren Wasserfällen und leeren Sandstränden. Bekannt ist Skye auch für einen der besten Single Malt Whiskys in Schottland.

Rund 9.200 Menschen leben hier auf 1.656 Quadratkilometern. Jahrhundertelang wurde die "Insel des Nebels" von zwei sich bekämpfenden Clans beherrscht: den MacDonalds und den MacLeods. Bei Touristen ist die Insel extrem beliebt. Man sollte Überfahrt und Unterkunft deshalb unbedingt im Voraus buchen. Seit 1995 führt neben der Fähre eine Brücke auf die Insel.

Old Man of Storr Sagenumwobene Felsnadel aus schwarzem Basalt

Wie ein Wächter steht er im Süden, nicht weit von Portree am Beginn der Halbinsel Trotternish: der Old Man of Storr – eine große Felsnadel, umrahmt von schroffen Felskanten. Er ist fast 50 Meter hoch, aus schwarzem Basalt und von weitem sichtbar. Rings umher stehen kleinere aufrechte Felsen, die in alten Erzählungen als seine Familie bezeichnet werden. Seine "Frau", die zweitgrößte Felsnadel, ist vor Jahren eingestürzt. Der Legende nach suchten die beiden in der Gegend nach einer entlaufenen Kuh. Da trafen sie auf Riesen und flüchteten. Als sie einen Blick zurückwarfen, wurden sie versteinert.

Dunvegan Castle – Stammsitz der MacLeods

Dunvegan Castle an der Atlantikküste im Westen der Insel war das Machtzentrum der MacLeods, eines Clans, dessen Name jedem "Highlander"-Fan ein Begriff ist. Seit rund 800 Jahren ist die Burg durchgehend im Familienbesitz und bis heute bewohnt – derzeit vom 30. Chief der MacLeods. Ursprünglich war Dunvegan Castle eine eher trutzige Festung, hat sich aber im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Im Inneren wird die bewegte Geschichte der MacLeods dargestellt – in historisch möblierten Räumen. In den vergangenen Jahrhunderten sammelte der Clan unzählige Gemälde, Möbel und Waffen. Prunkstück der Sammlung ist die "Fairy-Flag". Verschiedene Legenden ranken sich um diese seidene "Feen-Fahne", die angeblich die Familie und ihr Land beschützt.
Einen Teil der Räume kann man für Festlichkeiten mieten. Ein Erlebnis nicht nur für Kinder sind die 25-minütigen Bootstouren zur Seehundkolonie von Dunvegan. Die Boote fahren von April bis September regelmäßig vom Bootsanleger unterhalb der Burg ab.

Blick unter einem überhängenden Baum hindurch auf eine trutzige Burg mit einem Turm

Dunvegan Castle an der Atlantikküste im Westen der Insel Skye.

Armadale Castle – Stammsitz der MacDonalds

Armadale Castle ist der ehemalige Stammsitz des MacDonald-Clans. Das Schloss liegt auf der Landzunge Sleat im Süden der Insel zwischen den Ortschaften Ardvasar und Kilmore. Erbaut 1790, wurde es 1925 vom MacDonalds Clan verlassen und verfiel. Heute ist das Anwesen eine romantische Ruine inmitten eines wiederhergestellten Gartens mit exotischen Pflanzen. Das "Museum of the Isles" inmitten der Gärten bietet einen guten Einblick in die Geschichte der Highlands und der Inseln. Die Ausstellung befasst sich außerdem mit den Jakobiten, den Clans und der einstigen Massenauswanderung von Schottland nach Amerika. Im ehemaligen Stallgebäude befinden sich heute ein Restaurant und ein Souvenirladen. Dieses ursprünglich 1820 von dem berühmten schottischen Architekten James Gillespie Graham erbaute Gebäude weist die typischen gotischen Linien seines Stils auf. Das Anwesen ist beliebt für Hochzeitsfeiern. Die Anlage ist von März bis Oktober geöffnet.

Einige Personen führen Ritterspiele vor den Ruinen von Armadale Castle auf

Hin und wieder zeigen "Re-enactor" vor Armadale Castle, wie die Schotten früher gegeneinander gekämpft haben.

Kilt Rock – Steilklippen mit Wasserfall

Nördlich des Fährhafens Portree an der Ostküste der Insel liegt der Küstenabschnitt Kilt Rock. Ihren Namen haben die 60 Meter hohen Felsenklippen dank ihrer Ähnlichkeit mit dem Tartan-Muster und den Falten des Schottenrocks. Erkaltete Lava, die vor Jahrmillionen zwischen dem Sandstein hindurchfloss, gab dem Kilt Rock seine ungewöhnliche Formation und sein Muster. Oberhalb der steilen Klippen befindet sich eine kleine Besucherplattform, die einen einzigartigen Blick auf das Meer bietet. Von dort blickt man auch auf die Meat Falls, einen Wasserfall, der sich hier die Felsen hinabstößt.

Wasserfall stürzt über steile Felswand ins Meer

Die Meat Falls ergießen sich eindrucksvoll über die Klippen ins Meer.

Staffin: Fußspuren der Dinosaurier

Als Skye noch zum Urkontinent Pangea gehörte, war die Region bevölkert von Dinosauriern. In Staffin, einem kleinen Ort im Nordosten der Insel, haben Forscher 2002 nach einem Wintersturm am Strand riesige, versteinerte Fußspuren entdeckt. Es handelt sich um die größten Dinosaurierspuren Schottlands. Sie sind rund 170 Millionen Jahre alt. Wissenschaftler dokumentierten bislang 50 Fußabdrücke in der Gegend um Staffin. Der größte Abdruck hat einen Durchmesser von 70 Zentimetern und stammt von einem zehn Tonnen schweren und 15 Meter großen, langhalsigen Sauropoden. Auch etwa 50 Zentimeter große Abdrücke von Theropoden, Vorfahren des Tyrannosaurus Rex, wurden entdeckt.
An der Straße gibt es Hinweistafeln auf die Spuren, die nur bei Ebbe zu erkennen sind. Ein bisschen Suchen muss man trotzdem. Und festes Schuhwerk ist beim Strandspaziergang empfehlenswert, denn die Algenschicht, die die Spuren meist bedeckt, ist rutschig.
Im kleinen Örtchen Ellishadder ganz in der Nähe von Staffin steht das "Staffin Dinosaurier Museum", ein unscheinbares Steinhäuschen, das früher eine Schule war. Dugald Ross eröffnete es 1976. Ausgestellt sind hier die ältesten Dinosaurierknochen, die in Schottland gefunden wurden, Fossilien wie ein großer Ammonit oder kleine Dinosaurierfußspuren sowie Pfeilspitzen und andere Funde aus der Eisenzeit.

Lesetipps für Schottland-Urlauber

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