Demnach hat die Deutsche Post im vergangenen Jahr etwa 420.000 Beschwerden registriert. Bisher waren der Bundesnetzagentur für denselben Zeitraum nur etwa 44.000 Beschwerden zur Post bekannt.
Hauptgrund dafür dürfte sein, dass man sich erst da beschwert, wo es die Probleme gibt, also bei der Post. Die Bundesnetzagentur ist die Aufsichtsbehörde unter anderem für die Brief- und Paketbranche. Sie sagt, dass es auch der richtige Weg ist, sich jeweils an die Unternehmen zu wenden. Erst wenn die nicht helfen, sollen Verbraucherinnen und Verbraucher die Bundesnetzagentur kontaktieren.

Ein Abholzettel der DHL.
Neues Gesetz nimmt Paket-Unternehmen in die Pflicht
Die Deutsche Post und ihre Konkurrenten veröffentlichen die Beschwerde-Zahlen allerdings nicht freiwillig - ein neues Gesetz verpflichtet sie dazu. Konkret hat die Post im vergangenen Jahr 14 Milliarden Briefe und Pakete verschickt. Die 420.000 Beschwerden machen einen Anteil von 0,003 Prozent aus. Bei ihren Mitbewerbern wie Hermes, DPD oder UPS ist der Beschwerde-Anteil höher. Allerdings verschicken die nur Pakete.
Post will besser werden
Die Deutsche Post selbst nannte ihren Beschwerdeanteil sehr gering. Man bedauere jeden Einzelfall. Dass in einem Unternehmen mit 187.000 Beschäftigten und rund 50 Mio. bearbeiteten Sendungen am Tag auch Fehler unterliefen, lasse sich nie ganz ausschließen. Man wolle aber besser werden, sagte ein Firmensprecher.
Stellenabbau nach Tarifeinigung
Erst vor kurzem hatten sich die Post und die Gewerkschaft Verdi auf rund fünf Prozent mehr Gehalt geeinigt für 170.000 Briefträger, Paketzusteller sowie Logistikmitarbeitende. Erst später kam die Nachricht, das Unternehmen müsse sparen und bis zum Jahresende 8000 Stellen abbauen. Wie sich das künftig darauf auswirkt, ob mehr Pakete sicher von A nach B kommen - ohne zu verschwinden oder beschädigt zu werden, ist unklar.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur DPA
- Deutsche Post DHL
Über dieses Thema berichtete der WDR am 15.03.2025 auch in den Hörfunknachrichten: WDR aktuell um 8 Uhr.