
Black Friday und Cyber Week 2025: DHL plant Zuschlag für Päckchen
Stand: 08.04.2025, 17:32 Uhr
"Black Friday wird teuer", warnt der Bundesverband Onlinehandel. Denn der Logistikkonzern DHL plant für das Vorweihnachtsgeschäft eine neue Zusatzgebühr für Päckchen und Pakete. Das könnten auch Kunden beim Online-Shopping zu spüren bekommen.
Wie DHL auf WDR-Anfrage bestätigt, plant der Konzern im diesjährigen Vorweihnachtsgeschäft einen zusätzlichen Zuschlag für Sendungen in den zwei mengenstärksten Wochen während der Black Week und Cyber Week vom 24. November bis 7. Dezember. Allerdings müssten den nur Geschäftskunden bezahlen, so DHL. Für die fällt im November und Dezember bereits ein sogenannter Peak-Zuschlag von 19 Cent pro Sendung an.
Bundesverband Onlinehandel: 50 Cent Zuschlag pro Paket
Von einer "bösen Überraschung" spricht der Bundesverband Onlinehandel. Nach Informationen des Verbands soll die Sondergebühr bei 50 Cent pro Paket liegen. Diesen Wert hat DHL auf WDR-Anfrage allerdings weder bestätigt noch dementiert. Was bedeutet der neue Zuschlag für Online-Kunden?
Verband: Für Verbraucher wird es teurer

Viele Pakete bei DHL rund um den Black Friday
"Es wird wahrscheinlich so laufen, dass ein Teil umgelegt wird. Dann wird es für Verbraucher teurer", sagt Heidi Kneller-Gronen. Sie ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Onlinehandel. "Aber das meiste werden wohl die Händler selbst tragen müssen." Für viele kleine und mittelständische Online-Shops könne das zur echten Belastung werden. Das könne zum Teil das Geschäftsmodell infrage stellen.
DHL: neuer Sonderzuschlag nötig
DHL teilt mit, dass die Sendungsmengen rund um die Cyber Week enorm hoch seien. 2024 wurden demnach Spitzenwerte von fast 12 Millionen bearbeiteten Sendungen pro Tag erreicht. Der geplante Sonderzuschlag sei nötig, "da wir die Kapazitäten unseres Netzwerks in diesem Zeitraum durch sehr teure Zusatzmaßnahmen erweitern, um die erforderlichen Ressourcen für die Bearbeitung der hohen Sendungsmengen bereitzustellen". So könne man auch "in diesen für unsere Kunden so wichtigen Wochen ein zuverlässiger Partner sein".
Geschäftskunden können laut DHL den zusätzlichen Zuschlag rund um Black Week und Cyber Week vermeiden - zum Beispiel mit vorgezogenen Aktionen zum Singles Day am 11.11. Dieser erfreue sich bereits zunehmender Beliebtheit.
Der Bundesverband Onlinehandel fordert dagegen, die Planung der Sondergebühr sofort aufzugeben. Der Verband macht auch einen Vorschlag, um in der mengenstarken Zeit für etwas Entlastung zu sorgen: In der heißen Phase könne DHL Päckchen aus Fernost von Anbietern wie Temu ein paar Tage ruhen lassen.
Unsere Quellen:
- WDR-Anfragen bei DHL und beim Bundesverband Onlinehandel