Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Katja Goebel und Sabine Schmitt.
THEMA DES TAGES
CDU/CSU mit AfD-Kritik in Antragsentwürfen • Die Union gerät im Bundestags-Wahlkampf zunehmend wegen ihres Umgangs mit der AfD in die Kritik. Hintergrund sind geplante Abstimmungen zur Migration- und Asylpolitik. Mittlerweile sind dazu zwei Anträge der Union bekannt. Die Anträge sollen nächste Woche im Bundestag zur Abstimmung stehen. Sie könnten eine Mehrheit finden, wenn die AfD mitstimmt - und CDU-Chef Merz hatte sich in den vorigen Tagen für viele Menschen offenbar so ausgedrückt, dass der Eindruck entstand, ihm sei das egal.
Nun stehen in den Anträgen Formulierungen, die sich gegen die AfD richten - in der Hoffnung, dass die AfD deshalb nicht zustimmt. In 60 Städten waren gestern zehntausende Menschen gegen Rechts auf die Straße gegangen. Allein in Köln und Berlin haben laut Polizei insgesamt 75.000 Menschen demonstriert. Die Proteste richteten sich auch gegen Merz' Haltung.
Vier Wochen vor der Bundestagswahl sind heute übrigens gleich drei Spitzenkandidaten im Münsterland unterwegs: Merz, Habeck (Grüne) und Olaf Scholz (SPD)-
WEITERE NACHRICHTEN
Grünen-Parteitag in Berlin • Die Grünen treffen sich heute zu einem eintägigen Parteitag in Berlin, auf dem das Wahlprogramm verabschiedet werden soll. Die Grünen-Spitze hat den Entwurf vor einigen Wochen bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Fokus: Wirtschaft und Klimaschutz. Überschattet wird der Parteitag von der möglichen Intrige gegen den Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar, die auch die Bundespartei in Erklärungsnot gebracht hat. Spannend dürfte auch sein, ob die jüngsten Angriffe in Magdeburg und Aschaffenburg die Debatte über die Migrationspolitik noch mal aufflammen lassen.
A1 bei Dortmund gesperrt • Im Großraum Dortmund kommt es heute zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die viel befahrene A1 ist ab 8 Uhr zwischen den Kreuzen Dortmund-Unna und Westhofener Kreuz in beiden Richtungen gesperrt. Dort wird das dritte Teilbauwerk der Liedbachtalbrücke gesprengt. Wenn alles nach Plan läuft, wird in Unna gegen 13 Uhr gesprengt. Vorher muss der Sprengstoff angebracht werden, nachher Schutt weggeräumt werden. Deshalb dauert die Sperrung der A1 voraussichtlich bis 22 Uhr. Die 1961 gebaute Brücke ist altersschwach und nur noch eingeschränkt für Lkw nutzbar.
Wahlhelfer-Boom in NRW • Für die Bundestagswahl haben viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen schon mehr als genug Helfer für ihre Wahlvorstände. In einer Umfrage des Städte- und Gemeindebundes NRW unter 30 Kommunen sagten mehr als drei Viertel, dass sie bereits ausreichend Wahlhelfer gefunden hätten. Etwa die Hälfte gab an, es hätten sich "mehr Menschen als üblich" gemeldet. Grund dafür könnte neben der politischen Bedeutung auch die Werbung für das sogenannte "Erfrischungsgeld" sein, das den Wahlhelfern für ihren Einsatz zusteht.
Erst mal kein besserer gesetzlicher Schutz von Rettern • Beratungen von SPD, Grünen, FDP und Union über ein geplantes Gesetz zum Schutz von Polizisten, Rettungskräften und Ehrenamtlichen sind gescheitert. Das bedeutet: Über den Vorschlag wird vor der Bundestagswahl nicht mehr abgestimmt. Johannes Fechner von der SPD wirft der Union vor, sie beharre stur auf ihrer Position, statt gemeinsam Lösungen zu finden. Geplante Strafverschärfungen seien nun vom Tisch. Sie hätten etwa für Täter gelten sollen, die Polizisten oder Rettungskräfte in einen Hinterhalt locken und dann attackieren.
Schärfere Regeln für Social-Media gefordert • Hetze, Lügen, Manipulation: Die EU versucht, die großen Tech-Konzerne zu zwingen, auf ihren Plattformen selbst dagegen vorzugehen. Die NRW-Landesregierung fordert, die Regulierung zu verschärfen. Medienminister Liminski hat die EU-Kommission in Brüssel aufgefordert, den Anbietern bestimmte technische Funktionen zu verbieten. Beispielsweise könnten Algorithmen genutzt werden, um gezielt demokratiefeindliche Inhalte zu pushen.
Trauerfeier in Aschaffenburg • Heute findet eine Trauerfeier mit ökumenischem Gottesdienst in Aschaffenburg statt. Ab 10.30 Uhr gedenken die Menschen der Opfer des Angriffs des vergangenen Mittwoch. Vorher wird Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einen Kranz am Tatort im Park Schöntal niederlegen. Die Gedenkfeier wird im BR-Fernsehen übertragen.
Präsidentenwahl in Belarus • In Belarus findet heute die Präsidentenwahl statt. Mit einer Wiederwahl von Machthaber Lukaschenko wird fest gerechnet. Er regiert Belarus seit 1994, die Opposition ist ausgeschaltet. Bei der letzten Wahl 2020 ließ Lukaschenko Massenproteste gegen ihn mit Gewalt niederschlagen. Belarus gehört zu den engen Verbündeten Russlands.
Steht im Finale der Australian Open: Alexander Zverev
Tennisprofi Zverev könnte ersten Grand-Slam-Titel holen • Für Tennis-Fans fängt der Tag hoch spannend an. Der deutsche Tennisspieler und Olympiasieger Alexander Zverev steht erstmals im Endspiel der Australian Open. Um 9.30 Uhr startet das Duell zwischen dem 27-jährigen Zverev und dem Weltranglistenersten Jannik Sinner. Gewinnt Zverev, könnte er seinen ersten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier feiern. Bislang stand er jeweils einmal bei den US Open und den French Open im Finale, musste sich aber jeweils in fünf Sätzen geschlagen geben.
DAS WETTER IN NRW
Regen mit Aussicht auf etwas Sonne • Der Sonntag beginnt wieder mit Regen. In höheren Lagen kann Schnee fallen und es kann glatt werden! Später wird es trockener und am Nachmittag kommt vor allem im Rheinland und im Münsterland auch mal die Sonne raus. Dortmund kommt auf 6 Grad, Siegen auf 7 Grad und Grevenbroich schafft die 8 Grad.
UND ÜBRIGENS ...
Angstauslöser: Der Zahnarztbohrer
Der Zahnbohrer wird 150 • Wenn er surrt und dröhnt, wird es vielen Patienten ganz flau im Behandlungsstuhl: Ein Zahnarztbohrer kann echte Ängste auslösen. Was viele nicht wissen: Die Technologie ist schon 150 Jahre alt. Am 26. Januar 1875 erhält der US-Amerikaner Georg Green das Patent auf den ersten elektrisch betriebenen Zahnarzt-Bohrer. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts stochern Zahnärzte meist mit Schabern und stricknadelähnlichen Instrumenten in den Mündern ihrer Patienten herum. Die ersten Bohrer sehen aus wie mechanische Handmixer oder Tret-Nähmaschinen.
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