Guten Morgen, NRW!

Stand: 16.03.2025, 07:01 Uhr

Kommt es zur Einigung im Tarifstreit des öffentlichen Diensts? • Haushaltsausschuss berät über Milliardenpaket • Britischer Premier will Druck auf Putin erhöhen. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Sabine Meuter und Jörn Kießler.

THEMA DES TAGES

Kommt es zur Einigung im Tarifstreit öffentlicher Dienst? • In Potsdam gehen die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,7 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in den Endspurt, heute soll es zu einem Abschluss kommen. Verhandelt wird seit Freitag. Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund dbb fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Anhebung um 350 Euro monatlich. Die Arbeitgeber haben auch mit Blick auf die klammen öffentlichen Kassen bislang kein Angebot vorgelegt. Ob eine Einigung in der dritten Verhandlungsrunde gelingen wird, ist unklar. Sollten die Verhandlungen scheitern, werden womöglich Schlichter dazugeholt.

Um den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen, hatte Verdi in den vergangenen Tagen mit Warnstreiks für Stillstand unter anderem im Nahverkehr sowie in Verwaltungen, Abfallbetrieben, Klärwerken und Bädern gesorgt. Auch in Kitas sowie Pflegeeinrichtungen legten viele Beschäftigte die Arbeit nieder. Am meisten von den Warnstreiks betroffen waren laut einem Verdi-Sprecher die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Alleine in NRW hatten mehr als 45.000 Menschen ihre Arbeit niedergelegt, um den Forderungen im Tarifstreit Nachdruck zu verleihen.

WEITERE NACHRICHTEN

Haushaltsausschuss berät über Milliardenpaket • Der Haushaltsausschuss des Bundestages kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen. Auf der Tagesordnung steht der Gesetzentwurf für das milliardenschwere Paket für Verteidigung und Infrastruktur, das am Dienstag verabschiedet werden soll. 100 Milliarden Euro aus dem geplanten Sondertopf sollen in den Klimaschutz und den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft fließen. Zudem soll das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, im Grundgesetz festgeschrieben werden. Der Gesetzentwurf sieht auch eine Lockerung der Schuldenbremse vor. Das betrifft Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Militärhilfen für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten wie die Ukraine.

Britischer Premier Keir Starmer | Bildquelle: via REUTERS/ Leon Neal

Britischer Premier will Druck auf Putin erhöhen Die westlichen Partnerländer sind nach Angaben des britischen Premierministers Keir Starmer zu einer stärkeren Unterstützung der Ukraine bereit. Damit solle der russische Präsident Wladimir Putin zu Verhandlungen über eine Feuerpause bewegt werden, sagte Starmer gestern nach einer Schaltkonferenz mit Vertretern von rund 25 Staaten wie Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und Australien. An der Konferenz nahmen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil. "Wir haben uns darauf geeinigt, den Druck auf Russland weiter zu erhöhen, die Militärhilfe für die Ukraine aufrechtzuerhalten und die Beschränkungen für die russische Wirtschaft weiter zu verschärfen", sagte Starmer. Die "Koalition der Willigen" habe ihr Bekenntnis zur Sicherheit der Ukraine bekräftigt.

Die Proteste in Serbien hatten als Studenten-Proteste begonnen. | Bildquelle: dpa/Armin Durgut

Hunderttausend demonstrieren in Serbien gegen Regierung • In Belgrad haben gestern mehr als hunderttausend Menschen gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic demonstriert. Etliche von ihnen waren tagelang zu Fuß aus allen Landesteilen in die Hauptstadt Serbiens gereist. Rund 31.000 Menschen hatten sich laut Innenministerium bereits am Freitagabend in Belgrad versammelt, um die Ankunft der Demonstrierenden zu feiern. Für Vucic, dem Kritiker einen autokratischen Führungsstil vorwerfen, entwickelt sich die Protestwelle zur Bewährungsprobe.

Tausende demonstrierten in Köln | Bildquelle: dpa/Thomas Banneyer

Demos für sichere Arbeitsplätze Gegen den Abbau von Arbeitsplätzen in der deutschen Industrie haben sich nach Angaben der IG Metall gestern in mehreren Städten Zehntausende Menschen zur größten öffentlichen Aktion der Gewerkschaft seit Jahrzehnten versammelt. In fünf Städten hätten insgesamt 81.000 Beschäftigte demonstriert, teilte die IG Metall mit. Dazu hatte auch die Industriegewerkschaft IGBCE aufgerufen. Allein in Köln demonstrierten demnach weit mehr als 20.000 Menschen für ein modernes Industrieland, einen starken Sozialstaat und sichere Arbeitsplätze. Weitere Kundgebungen gab es in Hannover, Frankfurt, Leipzig und Stuttgart.

Entsorgungsbetriebe in Dortmund fahren Sonderschicht In Dortmund haben die Entsorgungsbetriebe ihr Personal heute deutlich aufgestockt. Statt zwei Mitarbeiter wie an normalen Sonntagen sind heute 28 im Einsatz. Sie wollen versuchen, die Folgen des von der Gewerkschaft Verdi in der vergangenen Woche ausgerufenen Warnstreiks - also Berge an Müll - möglichst schnell zu beseitigen. Die Mitarbeiter sollen Mülleimer leeren und die Straßen reinigen. Wenn es keinen neuen Streik gibt, soll ab morgen wieder die Müllabfuhr fahren. Extra-Touren gibt es aber nicht.

Explosionsgefahr nach Kupferdiebstahl in Gelsenkirchen • In Gelsenkirchen ist Gas in einem unbewohnten Haus ausgetreten. Der Grund: Kupferdiebe hatten Rohre abgesägt und so für den Gasaustritt gesorgt. Die Folge: Häuser in der Straße wurden evakuiert und die Straße musste aufgerissen werden, um weiteren Austritt zu verhindern.

Spaß an Sport am "Open Sunday" • In Ruhrgebietsstädten wie etwa Essen, Oberhausen und Gelsenkirchen sind heute die Sporthallen und Pausenhöfe von einigen Grundschulen geöffnet. Das Angebot heißt "Open Sunday". In den ohnehin sonntags leerstehenden Sporthallen sollen auch die Kinder Spaß an Sport bekommen, die nicht in einem Sportverein sind. Als Aufsicht mit dabei sind Jugendliche aus Vereinen oder Sportler von der Uni Duisburg Essen.

Die SpaceX-Kapsel beim Andocken an die Internationale Raumstation | Bildquelle: dpa

Rückhol-Raumkapsel erreicht ISS Die im Weltall gestrandeten US-Astronauten sind ihrer Rettung einen Schritt näher. Eine Rückflug-Raumkapsel für die zwei seit Juni in der Internationalen Raumstation ISS festsitzenden US-Astronauten ist am Außenposten der Menschheit angekommen. Der "Crew Dragon" des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX dockte an der ISS an, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten.

DAS WETTER IN NRW

Erst verbreitet sonnig, später bewölkt • Heute gibt es mal ein paar lockere Wolkenfelder, vielfach scheint die Sonne und es bleibt überall trocken. Zum Abend ziehen von Niedersachsen her etwas mehr Wolken ins Münsterland und Mindener Land. Die Höchstwerte liegen bei 7 bis 12, im Rothaargebirge zwischen 3 und 6 Grad. Dazu weht schwacher bis mäßiger Nordost- bis Nordwind mit frischen Böen.

UND ÜBRIGENS ...

Mit der Musik von Taylor Swift wird die Kirche voll | Bildquelle: dpa/Uwe Anspach

Volle Kirche dank Taylor Swift • Eine Kirche in Heidelberg zieht mit Taylor-Swift-Gottesdiensten Menschenscharen an, wo die Besucherzahl sonst überschaubar ist. Mehr als 1.300 kostenlose Platzkarten seien "ruckzuck weg", berichtete Pfarrer Vincenzo Petracca dem katholischen Internetportal domradio.de. Es kämen Generationen zusammen, wenn im Gottesdienst eine Sängerin mit einer Live-Band mehrere Swift-Hits ("Shake It Off", "Blank Space") singt. Swift ist Christin und baut christliche Sprache in ihre Liedtexte ein.

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