Die Leiden des alten Gottschalk: Darf man nicht mehr alles sagen? | MEINUNG
Stand: 19.10.2024, 06:00 Uhr
Show-Legende Thomas Gottschalk hat ein neues Buch geschrieben. Darin beklagt er, nicht mehr "ungefiltert" sagen zu können, was er eigentlich denkt. Ralph Sina hat das Werk gelesen und findet es peinlich.
Von Ralph Sina
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Kommentieren [30]Lieber Thomas Gottschalk,
LIEBE LESENDE,
ich starte diesen Brief gleich mal mit einem Zitat aus Ihrem neuen, dritten Werk (nach den Autobiografien "Herbstblond" und "Herbstbunt") in eigener Gottschalk-Sache.
"LIEBE LESENDE" haben Sie in sanfter Thomas-Ironie ihr Vorwort in Ihrem Buch "Ungefiltert" überschrieben. Genial!
Nicht: "Liebe Leserinnen und Leser", wie es ein wenig genderaffiner Altersgenosse ungelenk zu Papier gebracht hätte. Auch nicht: "Liebe Leser:innen", wie es unseren Kindern mit angedeuteter Kunstpause locker-stockend von den Lippen käme.
Sondern "LIEBE LESENDE" – und mit dieser Anrede sind Sie gleich beim politisch hochkorrekten und sprachverhunzenden Zeitgeist gelandet. Also bei Ihrem eigentlichen Thema. Noch bevor Sie überhaupt einen Satz zu Papier gebracht haben!
Sie hätten Ihr Buch nach dieser Gottschalk-Parodie der politisch korrekten Anrede einfach beenden sollen. Ein paar Instagram-Fotos von Ihrer Hochzeit mit Karina dazu. Bucheinband drum. Fertig. Das hätte Witz gehabt.
LIEBE LESENDE. Punkt. Ende. Doch leider haben Sie, lieber Thomas Gottschalk, der Versuchung nachgegeben, zum dritten Mal ein "Gottschalk-Buch" zu schreiben. "Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann" heißt der Untertitel Ihres neuen Werks. Treffender wäre: "Gottschalk-Anekdoten von Thomas, der auf über 300 Seiten zu wenig Spannendes zu sagen hat".
Denn was Sie den "LIEBEN LESENDEN" zwischen zwei Buchdeckeln präsentieren, ist ein sehr vorhersehbarer und zum Buch aufgeblasener Gottschalk-Monolog über die angeblich gute alte Zeit, in der alle angeblich noch über alles offen und angstfrei reden konnten. Und der Star-Talkmaster im TV noch zuerst sprechen durfte.
Wohlgemerkt so ungefiltert, als sitze er brabbelnd am Wohnzimmertisch in Malibu oder München, um allenfalls sehr viel später darüber nachzudenken, was er da eigentlich öffentlich von sich gegeben hatte.
Dieser seiner Hoch-Zeit trauert Thomas nach. Wo der TV-Gott den Schalk nicht nur im Nacken haben durfte, sondern ungefiltert auf der Zunge.
Ehrlich gesagt:
Obwohl ich großer Gottschalk-Fan war und bleibe: Gottschalk in den siebziger Jahren bei Bayern 3 – für Radiofreaks wie mich unschlagbar!
Ich bin also durchaus positiv voreingenommen zur Buchhandlung geradelt und habe mir "meinen Gottschalk" geholt. Nach der Lektüre muss ich sagen: Die perfekte Einschlafhilfe für ergraute "Thomaner"! Ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk gegen senile Bettflucht.
Worum es im Gottschalk-Buch geht
Die schlichte Kernthese lautet: "Thomas darf in diesen woken und politisch-korrekten Zeiten nicht mehr öffentlich vor der Kamera so reden, wie ihm der Gottschalk-Schnabel gewachsen ist." Deshalb kein ZDF mehr, keine Samstag-Abend-Lagerfeuer-Familienshow. Stattdessen Instagram-Fotos mit frisch angetrauter Karina und zu viel Englischer Garten.
Gottschalk sucht nach Beschäftigung und schlüpft als Buchautor in die Rolle eines Mutmachers für alle Ängstlichen, die heimlich den politisch korrekten Zeitgeist schon immer doof fanden. Die immer noch gerne ohne schlechtes Gewissen ein "Zigeunerschnitzel" bestellen würden, die weibliche Bedienung angstfrei tätscheln und den Hustensaft für ihre Enkel am liebsten in der "Mohrenapotheke" kaufen.
Der ewig junge "Thommy" als "Coming-Out-Helfer" für verdruckste Andersdenkende, die einen sympathischen Verbündeten gegen den "Mainstream" brauchen. Das ist die Marktlücke, die der Heyne-Verlag mit Gottschalk vorzüglich besetzt! Ein programmierter Bestseller. So unaufhaltsam erfolgreich wie in den Neunzigern der "Wetten, dass-Gottschalk". Mit vielen Show-Bizz-Anekdoten.
Einige Gottschalk-Beobachtungen sind sogar treffend
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bleibe auch nach meiner Lektüre des wenig Inspirierten "Jetzt rede ich – und zwar schriftlich!"-Werks ein unerschütterlicher Gottschalk-Fan! Zumal einige seiner Anmerkungen zum Thema Gendern durchaus treffend sind.
Auch ich bin genervt, wenn ich in einem Parteiprogramm zur Bundestagswahl mit über 500 Gender-Sternchen konfrontiert werde. Ich finde es vor allem erbärmlich, wenn hyperkorrekte Gesprächspartner das Wort "Kindersoldaten" gendern.
Ich habe als Afrika-Korrespondent diese Kinder im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo selber gesehen. Bei Sprachverrenkungen wie "Kindersoldat:innen" wird mir einfach nur übel, weil durch solche Wortakrobatik das Verbrechen an ihnen scheinbar zweitrangig wird.
Auch Gottschalks Erfahrung, dass Meinungs-Korridore eng und Meinungs-Vielfalt nur theoretisch gefragt ist, teile ich. Sobald ich in einer WDR-Kolumne den grünen "Säulenheiligen" Habeck in zwei konkreten Punkten kritisiere, fragen mich Freunde sofort, ob mir nichts Besseres einfiel als jetzt auch noch beim "Grünen-Bashing" mitzumachen. Als sei ich nicht Journalist, sondern Sonderpädagoge, der die verdammte Pflicht habe, den armen Robert vor den Södern dieser Welt zu schützen.
Unser Land hat ein massives Problem
Noch viel härter haben es Lehrer. An einer Brennpunktschule im Ruhrgebiet erzählte mir jetzt der Biolehrer, das Lehrplan-Thema "Dinosaurier" sei de facto im Unterricht tabu. Denn im Koran sei von Dinos nicht die Rede. Daraus folgerten die überwiegend muslimischen Kinder in seiner Klasse, dass es T-Rex und Triceratops nicht gegeben habe und Dinos deshalb im Unterricht auch nichts zu suchen hätten.
Wenn Lehrer nicht mehr unterrichten können, was der Lehrplan vorschreibt, und viele Professoren nicht mehr lehren, was Ihnen wichtig ist, hat unser Land ein massives Problem.
Gottschalk geht es nur um sich selbst
Gottschalk spricht in seinem Buch "Ungefiltert" also durchaus ein existierendes Problem an. Doch es geht ihm nicht um Inhalte, sondern nur um sich selbst. Er benutzt ein wichtiges Thema für seine Selbstbespiegelung. Der blonde Engel, der weder verbal noch körperlich so ungezügelt sein darf wie der liebe Thomas es vor der Jahrtausendwende kannte. Das ist sein monomanisches Thema.
In der Falle der Selbstverliebtheit
"Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst", kalauert und kokettiert sich Gottschalk durch sein jüngstes SPIEGEL-Interview.
Die selbstgefällige Altherren-Attitüde des "Ich bin doch gar kein Chauvi, sondern nur ein Opfer des lustfeindlichen Zeitgeistes" durchzieht leider auch Gottschalks Buch. Gepaart mit kleinkariertem Neid auf junge weibliche Weltstars wie Taylor Swift, die finanziell "im Vergleich zu mir bereits auf einem anderen Planeten unterwegs ist" (siehe Thomas Gottschalk, "Ungefiltert", S. 306).
Lieber Thomas, haben Sie das nötig? Warum machen Sie sich über einen weinenden Swift-Fan bei Taylors Konzert in Gelsenkirchen lustig? Ist der Schmerz, auf der Show-Weltbühne nur noch ein Zuschauer zu sein, so groß?
Worauf es wirklich ankommt
Gottschalk selber bringt in Kapitel 27 unter der Überschrift "Worauf es wirklich ankommt" sein eigentliches Problem selber und sehr sympathisch auf den Punkt:
Lieber Thomas Gottschalk,
Ihre dritte Autobiografie ist der dritte Versuch einer Selbst-Therapie. Mit zunehmendem Alter immer stärker um sich selbst und seine Vergangenheit zu kreisen – ich bin mir nicht sicher, ob das optimal ist.
Liebe Gottschalk-Fans,
sehen Sie sich auf YouTube dessen genialen Gespräche mit dem ähnlich selbstverliebten Literaturpapst der neunziger Jahre namens Marcel Reich-Ranicki an! Marcel und Thomas, die Duzfreunde, sind ein unschlagbares Duo und unterhaltsamer als alle Gottschalk-Bücher.
LIEBE LESENDEN,
wenn es zu Weihnachten unbedingt das Buch von TV-Stars sein soll, empfehle ich "Das erste Tor ist gefallen" von Günther Jauch und Marcel Reif. Zwei Herren, von denen der liebe Thommy lernen kann, wie man sich im Alter treu bleibt. Ohne peinlich zu werden.
Was denkt ihr? Darf man wirklich nicht mehr "ungefiltert" sagen, was man denkt? Lasst uns darüber diskutieren! In den Kommentaren auf WDR.de oder auf Social Media.
30 Kommentare
Kommentar 30: Lars Bulizek schreibt am heute, 09:51 Uhr :
Ich bin gespannt, mit welchem Alte-Weiße-Männer-Mobbing-Beitrag uns der WDR nächste Woche weiterquält.
Kommentar 29: Anonym schreibt am heute, 09:42 Uhr :
Das Sprache mächtig ist und sich auch mit der Zeit und der Gesellschaft verändert, ist historisch belegt. Vielleicht hat Hr. Gottschalk ja auch einen verklärten Blick auf die Vergangenheit. Seine Auftritte und Äußerungen standen durchaus schon mal in der Kritik. Grundsätzlich ist Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wohl für uns alle eine hohe Kunst…. oder woher kommt diese falsche Nostalgie?
Kommentar 28: Sandra Schubert schreibt am heute, 09:41 Uhr :
WDR- jetzt auf B-Zeitungsniveau, ist so etwas von öffentlichen Interesse, dafür werden Gebühren vergeudet ! Ich hoffe ich darf so etwas sagen.
Kommentar 27: Dr. F. Stratmann schreibt am heute, 09:40 Uhr :
Ralph Sina hat eine tiefgründige und zutiefst berechtigte Kritik an den Verhältnissen in der Republik im Mantel einer Buchrezension geschrieben. Hoffentlich fühlt sich die Rentenanstalt mit angeschlossener Medienproduktion (der WDR) nicht zu sehr auf den Schlips getreten.
Kommentar 26: Dr. Gerd Schwarzer schreibt am heute, 09:39 Uhr :
Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
Kommentar 25: Luca Mombach schreibt am heute, 09:38 Uhr :
Entweder ist es das Geschäftsmodell des WDR, provokativ nur noch Meinungsbeiträge zu verfassen, die komplett gegen die gesellschaftliche und mehrheitliche Meinung sind, oder es ist plumpe Indoktrination. Steht so nicht im Rundfunkstaatsvertrag.
Kommentar 24: Ralf W.. schreibt am heute, 09:38 Uhr :
Bis zu einem gewissen Alter wird Kritik als Meinung wahrgenommen. Danach als Ausdruck verbitternden Leidens. Steht mir wohl auch bevor.
Kommentar 23: heute, 09:34 Uhr :
Name und Kommentar wg. Netiquette-Verstoßes gesperrt. (die Redaktion)
Kommentar 22: G. Lehmann schreibt am heute, 09:28 Uhr :
Thomas Gottschalk hat recht, basta! Wir leben in einer dekadenten, pathetischen Gesellschaft, die dem Untergang geweiht ist, sollten die letzten normalen jungen Menschen von ihr mit in den Abgrund gerissen werden! Ein widerlicher Zeitgeist hat sich im Westen breit gemacht!
Kommentar 21: Kai Schollin schreibt am heute, 09:21 Uhr :
Nein, man darf nicht mehr so reden, wie man denkt und meint. Schuld daran ist u.a. auch die grün ausgerichtete Berichterstattung des WDR!
Kommentar 20: Janine Jones schreibt am heute, 09:19 Uhr :
Dass jemand sich an dieser Woki-Doki-Gesellschaft, die nicht mehr Willens und in der Lage ist, sich gegen innere und äußere Bedrohungen wehrhaft zu zeigen, sondern über Gendersternchen und die dritte WC-Tür debattiert, abarbeitet, kann ich schon nachempfinden.
Kommentar 19: Christoph Pollum schreibt am heute, 09:18 Uhr :
Nein, man darf nicht mehr so sprechen und schreiben, wie man denkt. Das betrifft nicht mehr nur Beleidungungen, die wirklich nicht sein sollten, sondern dies betrifft mittlerweile sehr viele Bereiche beim Sprechen und Äußern. Ich lese gerade eine Dissertation Korrektur. Die Vorgabe des Lehrstuhls ist, penibel auf die Verwendung des Asterisks zu achten. Wer dieses Fachwort nicht kennt, sollte es einmal googeln (insbesondere die grün-linken Ideologen, die stattdessen ein Kindergartenwort dafür verwenden).
Kommentar 18: G. Leich schreibt am heute, 09:08 Uhr :
Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
Kommentar 17: Jens M. schreibt am heute, 09:05 Uhr :
Das ist ja putzig. Herr Sina berichtet in seinem Beitrag quasi über ein traumatisches Erlebnis, als er angeblich einmal negativ über Robert Habeck berichtet hat...
Kommentar 16: Maria B. schreibt am heute, 09:03 Uhr :
Ist das Caro Wißings Beitrag 2.0? Wo bleiben denn einmal Beiträge über junge, straffällig gewordene, südländisch aussehende Männer? Ach ja, das wäre ja Rassismus. Stattdessen immer auf die alten, weißen Männer. Unfassbar! Aber grüner Rassismus geht ja offenbar immer...
Kommentar 15: Jörn Schneider schreibt am heute, 08:59 Uhr :
Bei der ganzen Diskussion sollte man bedenken, dass man zwar früher ungeniert "Zigeuner" oder "Neger" sagen durfte, dass aber auch schon damals sich davon Menschen beleidigt oder diskriminiert fühlten. Dies wird heute bei einigen Zeitgenossen gerne verdrängt. Die (Rede)Freiheit des einzelnen endet eben da, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Antwort von Schulz , geschrieben am 19.10.2024, 09:35 Uhr :
Damals fühlte sich bei den Wörter auch keiner beleidigt, dass hat sich eine kleine Minderheit ausgedacht und hat sich das Recht herausgeommen für diese zudenken. Urvölker ist nicht korrekt, aber Indigene. Welche Menschen haben sich dieses Wort ausgedacht. Die Urvölker z.b. Indianer oder die besserwissende Minderheit?
Kommentar 14: Roger König schreibt am heute, 08:51 Uhr :
Liebe Schreibende, ;-) haben Sie/Er/Es zu lange in den Spiegel/Rotweinglas geschaut? Der Artikel ist Zeitgeist -> alle schlagen wild um sich! Ihr Artikel ist Spam. Glückauf Roger
Kommentar 13: Jasmin Weinrich schreibt am heute, 08:50 Uhr :
Natürlich darf man heute dank grüner Beteiligung in Bund, Ländern und Kommunen NICHT mehr sagen, was man denkt, bzw. nicht mehr so reden, wie man es selbst für richtig hält.
Kommentar 12: Björn Ciolek schreibt am heute, 08:26 Uhr :
Hat der WDR eigentlich keine anderen Probleme bzw. Themen als binnen einer Woche fast gleiche Meinungsthemen unter die Leute zu bringen? Erst der furchtbare Kommentar von Frau Wißings alten, männlichen Nobelpreisträgern und jetzt das hier zum alten Gottschalk? Was soll dieses Bashing??
Kommentar 11: Peter Willmann schreibt am heute, 08:18 Uhr :
Sagen „dürfen“ heißt: Kann ich für das, was ich sage, ins Gefängnis gehen? In Deutschland: Nein - ich „darf“ alles sagen (mit wenigen Ausnahmen z.B. wegen Unwahrheiten über die Shoa). Sagen „können“ heißt: Wieviel Mut muss ich aufbringen, um anderen „meine Meinung zu sagen“? Mit Anfang fünfzig bin ich ein „alter weißer Mann“, und da heißt es von bestimmten Leuten, dass ich mich zu bestimmten Fragen überhaupt nicht äußern „darf“. Das ist ein undemokratisches Extrem. Eine Neigung, andere mit moralisierenden Vorgaben von vornherein zum Schweigen zu bringen, um eine Diskussion in der Sache zu verhindern, scheint mir heute aber stärker ausgeprägt als vor vielleicht dreißig Jahren. Dabei ist der freie Gedankenaustausch und Meinungskampf eine unserer höchsten Freiheiten! Also: zuhören, nachdenken, antworten! P.S.: Sagen „dürfen“ und „können“ zu vermischen ist ein beliebtes Spiel der Rechten, um unseren Staat schlecht zu machen. Darum noch mal: Man „darf“ alles sagen! „Trauen“ muss man sich!
Kommentar 10: Michael Witt schreibt am heute, 08:14 Uhr :
Ja, man darf grundsätzlich nicht mehr sagen, was man denkt. Ich bin in der DDR groß geworden und sehe erschreckende Parallelen zu damals. Das Sprachkorsett von heute ist ein krankhaft "politisch korrekter" Sprachgebrauch,; Genderwahn; das religiös motiviertes Mundtotmachen, was nicht dem Islam entspricht... Wie oft habe ich in der letzten Zeit den Satz gehört wie "Das darfst du heute nicht mehr sagen". Hiermit meine ich nicht Dinge wie das N-Wort, die wirklich tabu sein sollten, da sie innerhalb des sprachlichen Bedeutungswandels einer so genannten "Bedeutungsverschlechterung" unterliegen, was einen natürlichen und impliziten Sprachwandelprozess unterliegt. Sobald Sprachwandelprozesse aber explizit, d.h. (meistens politisch motiviert) angeordnet werden, stößt uns das als Sprachanwender sauer auf.
Kommentar 9: Paul voss schreibt am heute, 08:11 Uhr :
Ich hab ihre kolumne gelesen lieber Herr Sina beteilige mich aber nicht an der Diskussion da abweichlerische Kommentare sowiso von Ihrer woken Redaktion gecancelt und zensiert werden. Oft schon in schöner Regelmäßigkeit erlebt. So macht dieses Format hier keinen Sinn.
Kommentar 8: Tom schreibt am heute, 08:02 Uhr :
Es wird schwieriger, etwas zu sagen, ohne gleich in eine Ecke gestellt zu werden. Wie Sie schon sagten, nur eine Kritik an Habeck und sofort wird einem Grünen-Bashing vorgeworfen, gerne auch verbunden mit einem Shitstorm auf Social Media. Die Toleranz, Kritik anzuhören und auch anzunehmen hat erheblich nachgelassen. Hat das etwas auch mit der Anonymität im Internet zu tun? Auch sehe ich heute vielmehr Politiker, die sofort beleidigt sind und nach Vergeltung rufen. Und dann denke ich an die Redeschlachten zwischen Wehner und Strauss, heute undenkbar......
Kommentar 7: Lieber Schreibende. schreibt am heute, 07:56 Uhr :
Lieber lese ich das Buch von T. G., als diesen Kommentar bis zum Ende. MfG
Kommentar 6: jolsimgerb@gmail.com schreibt am heute, 07:52 Uhr :
Man darf alles sagen - so lange es Mainstream-Meinung ist!
Antwort von Sic , geschrieben am 19.10.2024, 09:08 Uhr :
Sic
Kommentar 5: JD schreibt am heute, 07:50 Uhr :
Ich finde die Entwicklung von Herrn Gottschalk - aus der Ferne betrachtet - unfassbar schade, und doch so vorhersehbar. Hätte er sich einfach ein wenig zurückgehalten, wäre er nahezu unsterblich im Gedächtnis als "der gute Show-Onkel auf dem Sofa" geblieben. Jetzt bleibt die Erinnerung des eher verbitterten Show-Onkels, der nicht verstanden hat, dass die Welt sich weiter dreht. Niemand möchte ihm seinen Alltagsrassismus und sein professionellen Chauvinismus wegnehmen, es jubeln aber auch nicht mehr alle drüber. Es ist sein gutes Recht, darüber verbittert zu werden, aber auch meins, seine Ansichten einfach nicht zu teilen.
Kommentar 4: Ludgerbracht@gmx.de schreibt am heute, 07:29 Uhr :
"Liebe Lesende" müsste die Zwischenüberschrift lauten, nicht: "Liebe Lesenden". Die anderen Fehler müsst ihr selbst suchen (oder stehen lassen; ist ja nur Sprache, gell?)
Kommentar 3: Bertram Henze schreibt am heute, 07:27 Uhr :
man darf immer alles sagen, man bekommt nur nicht für alles Applaus. Für jemanden, der seinen eigenen Wert über Publikumserfolg definiert, ist das natürlich unangenehm. Frei ist der, dem Applaus egal ist.
Kommentar 2: Reinhard Schedler schreibt am heute, 07:22 Uhr :
Denken bevor man etwas sagt war schon immer eine hervorragende Idee. Solche Publikationen brauche ich zur Horizonterweiterung nicht - auch nicht und vielleicht vor allem nicht von Thomas Gottschalk. Ausserdem ist der Beitrag zur Allgemeinbildung ziemlich klein. Prominente koennten ihr Potenzial weit besser nutzen - Vorbildfunktion hat das auf keinem Fall.
Kommentar 1: Dr. Ludger Gerbracht schreibt am heute, 07:21 Uhr :
Der dümmste Artikel, den ich seit langem gelesen habe. Kann man wirklich noch in den Spiegel schauen, nachdem man sich den Mainstreammedien in solch peinlicher Weise angedient hat?Hat dieser Mensch gar kein Schamgefühl? Er hätte sich an unserer gut frisierten Außenministerin abarbeiten können, die anscheinend immer noch nicht zurücktreten muss - aber Vorsicht: aalglatte journalistische Karriere in Gefahr. Zum Fremdschämen!