Immersive Ausstellung: Monets Garten in Köln | Lokalzeit aus Köln

03:15 Min. Verfügbar bis 17.10.2026

Multimedia-Schau zu "Monets Garten" in Köln - Kunst oder Kitsch?

Stand: 17.10.2024, 18:32 Uhr

Monets "Seerosen" gehören zu den bekanntesten Motiven der Kunstgeschichte. Eine neue Ausstellung will sie "zum Leben erwecken".

Braucht es Spezialeffekte, um das Werk von Claude Monet würdigen zu können? Wohl kaum: Der französische Maler und Mitbegründer der impressionistischen Malerei (1840-1926) ist einer der absoluten Superstars des Genres. Die Gemälde, die Monet im Garten seines Hauses im französischen Giverny schuf, gehören zu den bekanntesten und auch teuersten Werken. Seine "Seerosen" hängen nicht nur in den großen Museen der Welt - sie blühen auch auf T-Shirts, Kühlschrankmagneten und sonstigen Produkten.

Lichtshow kostet 22 Euro Eintritt

Eine Kölner Ausstellung verspricht dennoch für 22 Euro Eintritt einen völlig neuen Zugang zum Werk des Künstlers. Ein "interaktives Multimedia-Erlebnis" lasse die Besucher ganz und gar in die Welt Monets eintauchen, versprechen die Ausstellungsmacher von "Alegria Exhibition", die mit ähnlichen Shows zu Leonardo da Vinci und Dalí bereits einige Erfolge gefeiert haben. Das Zauberwort lautet "immersiv" - soll heißen, dass durch audiovisuelle Medien ein ganz besonders intensives, unmittelbares Kunsterlebnis möglich wird.

Immersive Museen - die Zukunft oder nur eine Mode?

WDR 3 Mosaik 16.05.2024 04:29 Min. Verfügbar bis 16.05.2025 WDR 3


Landhaus und Blumen als Kulisse

Ausstellung: Monets Garten

Monets Landhaus als Kulisse

Die Ausstellung zu Monet besteht aus drei Teilen: Zum Einstieg können sich die Besucher mit der Maltechnik des Meisters bekannt machen: Eine Videoanimation zeigt, wie aus einzelnen Pinselstrichen nach und nach die unverwechselbare Farbenpracht des fertigen Gemäldes entsteht. Anschließend können Besucher in einem Nachbau von Monets Landhaus durch Bewegungen selbst Animationen von Monet-Gemälden steuern und so neue Effekte erzeugen. Umarmt sich ein Pärchen, löst das zum Beispiel eine echte Farbexplosion aus.

Im "Showroom" füllt sich schließlich das gesamte Blickfeld der Besucher mit Projektionen: Untermalt von Musik könnten sie ganz in die "Die Dame im grünen Kleid" oder die berühmte Seerosen-Serie eintauchen.

Nepomuk Schessl: "Der Duft ist der besondere Touch"

Für Nepomuk Schessl, den Produzenten der Schau, ist es vor allem die Kombination verschiedenster Sinneseindrücke, die das Erlebnis "Monets Garten" ausmacht - darunter auch der Geruch nach Lavendel und anderen Blüten. "Wir haben ja viele Sinne. Und der Duft ist der besondere Touch", sagte er dem WDR am Mittwoch. Für die Besucher funktioniert das Mitmach-Event offenbar: "Wahnsinnig beeindruckend" sei das Konzept, selbst Teil der Ausstellung zu sein, sagte eine Besucherin am Eröffnungstag.

Immersive Ausstellungen als Einstieg in die Kunst?

Ausstellung: Monets Garten

Showroom für Monet

Solche immersive Ausstellungen sind seit Jahren im Trend. Auch wenn sie von Kulturschaffenden oft kritisch gesehen werden. Projektionen hätten mit Kunst nichts zu tun, sagte zum Beispiel vor einiger Zeit Mischa Kuball, selbst Konzeptkünstler und Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln, auf tagesschau.de. "Es ist für mich Spektakel, aber die Welt braucht das." Möglicherweise könne ein solches Erlebnis Menschen Kunst vermitteln, die bisher keinen Zugang dazu haben. "Die neuen großen spektakulären Räume braucht es, um sich danach wieder auf ein Kammerkonzert und auf ein leises Format zu sensibilisieren."

Unsere Quellen:

  • Pressemitteilung "Monets Garten"
  • tagesschau.de
  • Lokalzeit Köln

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