Lange fraktionslos: AfD-Fraktion nimmt Matthias Helferich nun doch auf

Stand: 25.02.2025, 10:43 Uhr

Die AfD-Bundestagsfraktion hat Matthias Helferich aufgenommen. Zuletzt saß er dort noch - ausgeschlossen - ohne Fraktion.

Von Nicolas Vordonarakis

Matthias Helferich (AfD) gilt als Querschläger in der Partei. Mit teils zu offen rechtsextremen Aussagen und parteiinternen Konflikten war er insbesondere den Parteispitzen oft ein Dorn im Auge. In Chatgruppen bezeichnete er sich als freundliches Gesicht des Nationalsozialismus. Ironisch, wie er sagt. In der letzten Legislatur saß Helferich fraktionslos im Bundestag. Dort wollte man ihn 2021 nicht aufnehmen, am Ende verzichtete er selbst auf die Aufnahme. Heute entschieden die Abgeordneten anders. Helferich ist nun Mitglied der AfD-Fraktion im Bundestag.

Dem WDR gegenüber sagte Helferich: "Dies zeigt, dass meine Arbeit als bisheriger Abgeordneter geschätzt wurde und das Votum des NRW-Landesverbandes respektiert wird." Außerdem betonte er, dass auch der Landesvorstand "nun einsehen sollte, dass die AfD nur geschlossen erfolgreich sein kann"

Helferich hat enge Verbindungen in rechtsextreme Netzwerke. Gegen ihn läuft ein Parteiausschlussverfahren des NRW-Landesverbandes. Dennoch holte er sich beim letzten Listenparteitag in Marl mit ausreichend Stimmen einen Platz weit vorne auf der NRW-Landesliste. Über diesen zog er erneut wieder ins Berliner Parlament ein. Nun ist er dort auch wieder Teil der Fraktion.

Aus Parteikreisen erfuhr der WDR heute, dass einige in der Partei weiterhin ihre Skepsis über Helferich zum Ausdruck bringen. Man wolle den Parteichefs Chrupalla und Weidel nicht vorgreifen aber sie hätten alle "Informationen und Warnungen" erhalten. Auch mit Verweis auf das noch laufende Parteiausschlussverfahren. Eventuelle Folgen oder Skandale haben sie nun zu verantworten, hieß es weiter.

Über dieses Thema berichten wir auch im WDR Hörfunk: Unter anderem auf WDR 5 im Westblick am 25.02.24 um 17:05 Uhr.