Computer-Konzern will langfristig 1.000 Arbeitsplätze in Jülich schaffen

Stand: 16.04.2024, 12:03 Uhr

Das Taiwanesische Unternehmen Quanta Computer errichtet in Jülich ein neues Produktionszentrum. Die Pläne wurden am Dienstag offiziell in Jülich vorgestellt.

Es soll eine der bedeutendsten Ansiedlungen der vergangenen Jahrzehnte im Rheinischen Revier sein. "Nordrhein Westfalen hat sich auf den Weg gemacht. Von der Kohle zur KI", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst im Vorfeld. In Jülich dreht sich künftig alles rund ums Thema Autonomes Fahren. Produziert werden sollen Komponenten, die von der Autoindustrie gebraucht werden.

Das Mutterunternehmen Quanta Computer wurde 1988 gegründet und hat sich seitdem nach eigenen Angaben zum Innovationsführer im Hightech-Sektor entwickelt. Quanta gehört zu den 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt. 2008 produzierte das Unternehmen jedes dritte Notebook weltweit. Zu den Kunden zählen unter anderem Elektronikkonzerne wie Apple, Acer, Dell, Siemens Nixdorf und Sony.

In Düren schon vor Ort

Schon vor zwei Jahren hat Quanta einen Standort im Kreis Düren aufgebaut. Damals eröffnete das Unternehmen ein Forschungslabor. Eine kleinere Produktion gibt es bereits im benachbarten Eschweiler. Für den neuen Standort in Jülich bekommt das Unternehmen aus Taiwan keine Fördermittel, das Grundstück hat Quanta zum regulären Preis gekauft, sagt die Stadt Jülich.

Das Unternehmen will dort vor allem die Nähe zu den Hochschulen in Aachen und dem Forschungszentrum Jülich nutzen.

Gamechanger im Rheinischen Revier

Derzeit beschäftigt Quanta 60.000 Menschen weltweit. Deutlich bescheidener soll es in Jülich losgehen. Dort will das Unternehmen im kommenden Jahr mit 90 Mitarbeitern starten. Mittelfristig sollen es 1.000 werden. Ein wichtiger Faktor vor dem Hintergrund wegfallender Arbeitsplätze im Rheinischen Revier, sagt auch Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs.

Er ist sehr zufrieden mit der Ansiedlung im sogenannten Brainergy-Park. Auch vor dem Hintergrund, dass es nur ungefähr vier Monate dauerte, das Unternehmen für Jülich zu gewinnen. Von Quanta hofft er, dass der Hochtechnologie-Konzern die nötige Strahlkraft entfaltet, um auch andere namhafte Unternehmen für den Gewerbepark anzuziehen.

Auch unabhängiger von China

Einen weiteren Vorteil könnte der neue Produktionsstandort von Quanta in Jülich auch noch haben. Sollten die Spannungen zwischen China und Taiwan weiter zunehmen, wäre die europäische Produktion von Quanta zumindest in Teilen sicher. Baustart für das neue Produktionszentrum in Jülich ist im Herbst.

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