Offiziell freigegeben: Neue Leverkusener A1-Rheinbrücke | sv
00:24 Min.. Verfügbar bis 04.02.2026.
Leverkusener Brücke für den Verkehr freigegeben
Stand: 04.02.2024, 17:01 Uhr
Gute Nachrichten für staugeplagte Autofahrer: Nach langen Bauarbeiten wurde ein Teilstück der A1-Rheinbrücke zwischen Leverkusen und Köln wieder für den Verkehr freigegeben. Die ersten Autos rollten am Sonntagnachmittag darüber.
Seit 12 Jahren ist die Leverkusener Brücke ein Reizthema in NRW. Jetzt ist zumindest für den Verkehr etwas Entspannung in Sicht. Am Sonntagnachmittag rollten die ersten Autos wieder über die A1 auf der Leverkusener Brücke. Allerdings über verengte Fahrspuren und mit Tempo 80.
Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic, haben NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) die Brücke gegen 13 Uhr offiziell für den Verkehr freigegeben.
Politprominenz vor Ort: Brückenabschnitt offiziell eröffnet
Gegen 15.30 Uhr überquerten die ersten Fahrzeuge die Brücke. Gegen 20 Uhr sollen nach Angaben der Autobahn GmbH wieder alle Anschlussstellen frei sein.
Anwohner leiden unter Dreck und Baustellenlärm
Während Autofahrer aufatmen, sind Anwohner weiterhin durch Baustellenlärm gebeutelt. Deshalb soll es neben den Feierlichkeiten auch Proteste geben. Anwohner berichten seit Langem über Lärm und Dreck, aber auch über Schäden an Autos durch herumfliegende Nägel, Risse, die durch Häuserwände und Wohnung gehen und etwas mit den Erschütterungen am Bau zu tun haben könnten. Nur 15 Meter entfernt stehen einige Häuser von der riesigen Brücken-Baustelle entfernt. Die Anwohner bemängeln auch die fehlende Unterstützung.
Nicole Ritterbusch von der Autobahn GmbH
Die Autobahn GmbH hat jetzt einen Prüfer eingesetzt, der klären soll, ob die Baustelle wirklich die Schäden verursacht hat. "Wenn dann klar ist, dass sich die Schäden aus unseren Arbeiten ergeben haben, werden die repariert", so Nicole Ritterbusch von der Autobahn GmbH.
Sperrung nach zwei Wochen beendet
Auf der riesigen Brückenbaustelle hatte sich in den letzten Wochen einiges getan. Das neue Brückenteil auf der A1-Rheinbrücke zwischen Leverkusen und Köln ist an das Straßennetz angeschlossen worden. In dieser Zeit war die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und der Anschlussstelle Köln-Niehl sowie die A59 zwischen dem Autobahndreieck Monheim-Süd und Kreuz Leverkusen-West gesperrt.
"Zuletzt ist hier eine Menge passiert. Wir haben fünf Schrankenanlagen auf der A1 demontiert. Wir sind dabei, den Asphalt zu reparieren. Es gibt noch viele kleine Tätigkeiten", sagte Nicole Ritterbusch, Geschäftsbereichsleiterin Rheinbrücken bei der Autobahn GmbH, in der vergangenen Woche.
Zu den "kleinen" Tätigkeiten zählten auch das Auftragen der Fahrbahnmarkierung, das Anbringen letzter Schilder und das Schließen der letzten Lücken in der neuen Lärmschutzwand.
Vollsperrung sorgt für lange Staus in der Region
Über die erste neue Teilbrücke der A1-Rheinquerung dürfen nun auch wieder Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen fahren. Das war in den vergangenen zehn Jahren nicht möglich. In der ersten Woche der Vollsperrung habe sich die Anzahl der Staustunden auf A1, A3 und A4 rund um Köln verdreifacht, so der ADAC. Allein auf der A4 zwischen dem Dreieck Heumar und dem Kreuz Köln-West (beide Fahrtrichtungen) seien es 152 Stunden gewesen, im Vergleich zu 55 in der Woche vor der Sperrung.
Lichtblick im Brückendesaster
Der ADAC Nordrhein sieht in der Freigabe des ersten Bauwerks der neuen A1-Rheinbrücke Leverkusen einen Lichtblick im NRW-Brückendesaster. Verkehrsexperte Roman Suthold ist zuversichtlich, dass der Verkehr auf der Brücke durch den Wegfall der Schrankenanlage flüssig laufen kann. Der ADAC Experte sagt aber auch: "Ob drei Fahrspuren je Richtung ausreichen, um den zusätzlichen Lkw-Verkehr dauerhaft aufnehmen zu können, bleibt abzuwarten." Auf einen staufreien Kölner Autobahnring dürften Berufspendler angesichts anderer Großbaustellen wie zum Beispiel am Dreieck Heumar nicht hoffen.
Neubau der zweiten Teilbrücke bis 2027
Laut ADAC könne sich mit der Eröffnung der neuen Teilbrücke über den Rhein die Situation wieder verbessern. Die Autobahn GmbH wagt noch keine generelle Prognose für die Autobahnen im südlichen NRW, da hier vielerorts auch in den nächsten Jahren gebaut wird.
Letzte Aufräum- und Säuberungsarbeiten auf der A1-Rheinbrücke
Die A1-Rheinbrücke selbst bleibt ebenfalls Baustelle. Denn das zweite Brückenteil wird noch abgerissen und bis 2027 neu gebaut. Beide Brückenteile zusammen sind nach kompletter Fertigstellung dann für 150.000 Fahrzeuge am Tag ausgelegt.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 04.02.2024 im WDR Hörfunk und WDR Fernsehen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Autobahn GmbH