Neues Hospiz im Bergischen Land

02:30 Min. Verfügbar bis 29.08.2025

Neues Hospiz im Bergischen Land

Stand: 29.08.2023, 15:43 Uhr

Im Christlichen Hospiz Bergisches Land in Remscheid bereitet das Personal alles für die Eröffnung an diesem Wochenende vor. In mehr als zehn Jahren hat der Förderverein für den Neubau drei Millionen Euro gesammelt.

Von Michaela Heiser

Helle, freundliche Räume, viel Grün drum herum - alles ist im Hospiz im Remscheider Stadtteil Bergisch Born darauf abgestimmt, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Hier sollen sterbende Menschen aus Remscheid, Wermelskirchen, Radevormwald und Hückeswagen gepflegt werden.

Damit dieser Ort das hat, was Sterbende brauchen, dafür hat Andreas Holthaus, der Chef des Fördervereins, in den vergangenen gut zehn Jahren Spenden gesammelt.

Spenden von Arm und Reich

Geld gaben auch Menschen, die kein prall gefülltes Konto haben, sagt der Unternehmer: "Aber sie wollten trotzdem etwas geben, sie wollten helfen, dass dieses Gebäude entsteht."  Noch geht es außen und innen hektisch zu. In den Räumen des Flachbaus wird fleißig gearbeitet. Alles muss fertig sein zum Tag der offenen Tür am Samstag.

Ein Tod ohne Schmerzen

Für Geschäftsführerin Sandra Thomas beginnt die eigentliche Arbeit, wenn die ersten zehn Gäste in die Zimmer einziehen. Für sie und ihr Team ist es wichtig, nah bei den Gästen des Hospizes zu sein: "Wir wollen es möglich machen, dass der Mensch keine Angst hat, keinen Schmerz, keine Übelkeit, keine Luftnot, das sind die Hauptsymptome, die wir eigentlich verhindern möchten." 26 Mitarbeitende werden sich um die je zehn Gäste kümmern.

Pflegepersonal war nicht schwer zu finden

Jeden Tag kümmern sich drei Kräfte um die zehn sterbenden Menschen. Die Pflegerinnen haben sich sehr bewusst für die Arbeit im Hospiz entschieden. Denn hier könne jeder Gast seine Wünsche äußern.

Das habe sie auch schon anders erlebt, berichtet Pflegedienstleiterin Nadine Schenk: "Ich war im ambulanten Fällen tätig, wenn ich überlege, ich hab dann vier Minuten Zeit für eine Medikamentengabe von der Haustür, rein gehen, raus kommen. Hier ist das anders."

Förderverein muss weiter Spenden sammeln

Der Förderverein muss für den Betrieb jährlich 70.000 Euro Spenden einwerben. Den Großteil der Unterbringungskosten übernehmen die Krankenkassen. 120 Gäste will das Hospiz jedes Jahr betreuen.