Der mutmaßliche IS-Anhänger lebte zuletzt in Dinslaken und arbeitete in der Autopflege. Er soll Anschläge in Europa vorbereitet haben. In einem geheimen Chat beschrieb er einem Kontaktmann, der dem IS zugeschrieben wird, seine Ungeduld: Er wolle unbedingt "Selbstmordattentäter werden" und könne es "kaum erwarten". Der IS-Kontakt soll darauf knapp geantwortet haben: "Klar".
Verschlüsselte Kommunikation mit IS Kontaktmann
Den Ermittlungen zufolge soll der Angeklagte bereits im Mai 2022 den Kontakt zum Islamischen Staat gesucht haben. Über den Messenger-Dienst Telegram schwor er im Juni 2023 seine Treue zum IS. Daraufhin soll das Vorgehen für eine mögliche Tat besprochen worden sein.
Der IS nahm schließlich im Oktober 2023 direkten Kontakt mit ihm auf und machte ihn als potenziellen Attentäter aus. "Ich bin bereit und warte wie auf heißen Kohlen", soll der 21-Jährige geäußert haben.
Anschlagspläne mit Autobombe und Sprengstoffgürtel
Die Gespräche wechselten von Telegram zu Threema, und trotz verschlüsselter Kommunikation konnten Sicherheitsbehörden über Nummernkennungen und Symbole die Kommunikation mitverfolgen. So erhielten die Ermittler Einblicke, wie der Angeklagte von einem Anschlagsplan mit einer Autobombe zu einem Sprengstoffgürtel überging.
Von seinen Kontaktpersonen erhielt er die detaillierte Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoff. Der Verfassungsschutz alarmierte die Ermittler, die daraufhin den Verdächtigen ins Visier nahmen.
Festnahme im April 2024
Im April 2024 entschloss sich die Polizei zum Zugriff und nahm den Mann fest. Bis zur Eröffnung des Verfahrens war die Festnahme nicht öffentlich bekannt. Seitdem befindet sich der 21-Jährige in Untersuchungshaft. Zum Auftakt des Prozesses äußerte sich der Angeklagte bisher nicht zu den Vorwürfen. Laut seinem Verteidiger werde er nächste Woche Stellung zur Anklage beziehen.
Quellen:
- dpa
- Oberlandesgericht Düsseldorf
Über das Thema berichten wir auch auf WDR 2 am 30.10.