Düsseldorfer Pendler:innen sind Stau-Spitzenreiter
Lokalzeit aus Düsseldorf. 07.01.2025. 02:34 Min.. Verfügbar bis 07.01.2027. WDR. Von Markus Gröters.
Düsseldorf ist bundesweite Stauhauptstadt
Stand: 07.01.2025, 18:54 Uhr
Düsseldorf ist erstmals Stauhauptstadt Deutschlands. Im vergangenen Jahr verloren Autofahrer dort im Schnitt 60 Stunden.
Von Thomas Kalus
Der internationale Verkehrsdaten-Dienstleister Inrix hat aus verschiedenen Quellen anonymisierte Datensätze analysiert. Zum Beispiel aus Navigationsgeräten und aus Verkehrszählungen der Städte. Dabei herausgekommen ist eine Rangliste für die 73 größten deutschen Städte.
Zeitverlust im Stau stieg in Düsseldorf um ein Fünftel
Die Auswertung zeigt, dass Pendler in Deutschland 2024 im Schnitt 43 Stunden im Stau verbracht haben. Das sind drei Stunden mehr als im Jahr davor. Trauriger Spitzenreiter ist die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort standen Autofahrer 60 Stunden im Stau. Der Zeitverlust stieg dort um mehr als ein Fünftel. Düsseldorf löste damit Berlin als Stauhauptstadt ab.
Autobahn-Baustellen sind Stau-Hotspots
Schuld daran seien vor allem die vielen Autobahn-Baustellen, sagen die Autoren der Studie – etwa auf der A46 und der A59. Dafür verantwortlich sind aber nicht nur die Autobahnen. Auch die Überlastung der Straßen in der Innenstadt spielt eine Rolle, zum Beispiel an den Adventssamstagen oder während der Fußball-EM.
Auch in anderen NRW-Städten wächst Staugefahr
Auch Köln, Bonn, Siegen und Münster verzeichnete deutliche Zuwächse der Stauzeiten. Den größten Sprung in Nordrhein-Westfalen machte Wuppertal. Dort mussten die Verkehrsteilnehmer sogar ein Drittel mehr Zeit für Staus einplanen. Paderborn und Mönchengladbach gehören hingegen zu den wenigen Städten, in denen die Stauzeiten gegenüber dem Vorjahr abgenommen haben.
Viele Staus im Ruhrgebiet
Den staureichsten Straßenabschnitt in Deutschland gibt es auf der A3 in Duisburg, und zwar in nördlicher Richtung zur A40. Hier fielen durchschnittlich elf Minuten Verzögerung pro Tag an, was für tägliche Pendler immerhin einen Zeitverlust von 44 Stunden im Jahr bedeutet. Auch sonst ist das Ruhrgebiet stark vertreten. Rund um die A40 und auf der A52 gibt es gleich mehrere Stauhotspots in Duisburg und Essen.
Dabei spielt der Umbau des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg eine große Rolle. Dort treffen die wichtigen Verkehrsadern A3 und A40 aufeinander. Interessanterweise schaffte es auf der A3 ein mittäglicher Stau unter die Top 10. Um 13:00 Uhr verloren Autofahrer dort in Richtung Süden etwa sieben Minuten pro Tag oder 26 Tage im Jahr.
Infrastruktur der Städte stößt an Grenzen
Insgesamt verdeutlichten die Ergebnisse der Studie, dass das Verkehrswachstum in Deutschland ungebremst ist, sagte ein Sprecher des Verkehrsdaten-Dienstleister Inrix. Die Infrastruktur vieler Städte stoße an ihre Grenzen. Und langfristig werde es entscheidend sein, "den Verkehr effizient zu lenken und innovative Mobilitätsstrategien voranzutreiben".
Unsere Quellen:
- Verkehrsdaten-Dienstleister Inrix - Sprecher Philipp Hanke
- Autobahn GmbHRheinland - Sprecher Manuel Kölker
Über dieses Thema berichten wir am 07.01.2025 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Düsseldorf, 19.30 Uhr.