Neue Eifel-Pipeline geht an den Start

Lokalzeit aus Bonn 02.09.2024 03:00 Min. Verfügbar bis 31.01.2025 WDR Von Sascha Schwarz

Eifel-Pipeline: Sichere Wasserversorgung über Landesgrenzen hinweg

Stand: 02.09.2024, 20:36 Uhr

Die Olef-Talsperre bei Hellenthal und die Riveris-Talsperre bei Trier sind jetzt durch eine Pipeline miteinander verbunden.

Das Projekt ist eine komplett neue Art der Wasserversorgung. Das Wasser kann entweder von NRW nach Rheinland-Pfalz fließen oder von Rheinland-Pfalz nach NRW gepumpt werden. Die Wasserversorgung in Richtung NRW ist aber eher im Fall einer Notversorgung geplant.

KI-gestützte Wasserversorgung nach Bedarf

Zahlreiche örtliche Wasserwerke sind angeschlossen. Das Prinzip: Derjenige, der gerade ausreichend hat, liefert Wasser an den, der gerade Wasser braucht. Das Ganze wird mit KI gesteuert.

Diese Art der Nachbarschaftshilfe tut not - angesichts der Wetterkapriolen infolge des Klimawandels. Davon ist Klimaforscher Mojib Latif überzeugt. "Extremwetter ist nicht immer großflächig oder großräumig, sondern kann auch sehr lokal sein. Und deswegen kann es sein, dass eine Region sehr betroffen ist eine andere Gemeinde vielleicht nicht."

Insofern, sagt Latif, sei die Vernetzung, wie sie hier durch die Eifel-Pipeline hergestellt wurde, sehr gut. Dadurch sei eine Versorgungssicherheit gegeben.

Hilfe in extremen Trockenphasen

So sieht es auch der Wasserverband Oleftal. Die Trinkwasserversorgung würde mit der Eifel-Pipeline widerstandsfähiger, sagt Marko Reidt vom Verband. "Der Klimawandel hat gezeigt, dass auch Jahre kommen mit extremen Trockenphasen, wo wir einen sehr niedrigen Wasserstand in der Talsperre haben. Und das war einer der Hauptgründe, um uns Resilienzen in der Trinkwasserversorgung zu schaffen."

Pipeline auch für Strom und Gas

Gut zu wissen: Die 126 Kilometer lange Eifel-Pipeline zwischen der Olef-Talsperre bei Hellenthal (Kreis Euskirchen) und der Riveris-Talsperre bei Trier ist auch deshalb ein preisgekröntes Infrastrukturprojekt, weil durch die Röhren auch Strom-, Gas- und Glasfaserleitungen gelegt wurden, das heißt, durch die Pipeline fließt nicht nur Wasser.

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Wasser für 250.000 Menschen

Der Bau der Pipeline wurde im Sommer 2018 gestartet. Sie ist mittlerweile über 120 Kilometer lang, 80 Kilometer davon kamen im neuen Bauabschnitt dazu. Etwa 250.000 Menschen zwischen der Südgrenze NRWs und Trier sollen künftig so mit Trinkwasser, Glasfaser und Energie versorgt werden.

Neben dem neuen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer (SPD), der Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) und dem Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif waren am Montag Politiker aus der Kommunal-, Landes-, Bundes- und Europapolitik anwesend.

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Unsere Quelle:

  • Landwerke Eifel