Monheim baut erste Achtfach-Sporthalle Europas
Lokalzeit aus Düsseldorf. 30.01.2024. Verfügbar bis 30.01.2026. WDR. Von Thorsten Risch.
Monheim baut erste Achtfach-Sporthalle Europas
Stand: 31.01.2024, 07:41 Uhr
Ein besonderes Bauwerk entsteht gerade auf dem Gelände des Schulzentrums am Berliner Ring: eine Achtfach-Turnhalle in Holzbauweise. Die erste ihrer Art in Europa, sagt die Stadt Monheim.
Von Peter Hild
Der Bau der neuen Sporthalle liegt nach Aussagen der Projektleiter voll im Zeitplan: Am Dienstag wurden erste Teile der Dachkonstruktion mit Hilfe von zwei Kränen in die Höhe gezogen.
Die Sporthalle soll künftig unter anderem von den beiden benachbarten Schulen - einer Gesamtschule und dem Otto-Hahn-Gymnasium - sowie abends und am Wochenende von den Monheimer Vereinen genutzt werden können.
Sportunterricht auf zwei Ebenen
Tiefergelegte Hallenebene
Eine Besonderheit der Halle ist, dass sie auf zwei Ebenen übereinander Sportaktivitäten möglich machen wird. Die erste Ebene ist etwas tiefergelegt im Boden versenkt, damit der Bau nicht viel höher als 20 Meter wird und sich besser ins Stadtbild einfügt.
Trotz der großen Baustelle sind nur wenige Arbeiter zu sehen. Das liegt unter anderem an der hybriden Bauweise mit vorgefertigten Stahlbeton- und Holzelementen.
Bauleiter Daniel Heinrich
"Dadurch müssen die Bauteile nur angeliefert und im Prinzip vor Ort zusammengesetzt werden - und wir können unabhängig von Regen, Schnee oder Kälte weiterarbeiten. Und wir brauchen nur ein Drittel der Mitarbeiter", sagt der Projektleiter für den Holzbau, Daniel Heinrich.
Hybride Bauweise verkürzt Bauzeit
Durch die vorgefertigten Teile könnten Anlieferungen besser getaktet und der Zeitplan präziser eingehalten werden, erklärt Gesamtprojektleiter Thomas Böhme: "Auf diese Weise sind wir witterungsunabhängig, weil wir nichts vor Ort produzieren müssen und sparen so etwa ein halbes Jahr Bauzeit."
Gesamtprojektleiter Thomas Böhme
Für den erfahrenen Bauplaner ist die erste Achtfach-Sporthalle trotz jahrzehntelanger Erfahrung etwas Besonderes: "Es sind einige Dutzend Firmen beteiligt, die Stadt als Bauherr, natürlich die benachbarten Schulen und Vereine, die alle ihre Wünsche äußern, und die alle unter einen Hut gebracht werden müssen", erzählt Böhme.
Kritik vom Bund der Steuerzahler
Die Stadt Monheim investiert in die Halle gut 37 Millionen Euro. Deutlich zu viel, meint der Bund der Steuerzahler NRW. Er kritisiert, dass grundsätzlich viele Projekte in Monheim in den vergangenen Jahren viel Geld gekostet hätten, und dass für den Sporthallenbau keine Wirtschaftlichkeitsprüfung erfolgt sei. In den kommenden Jahren drohe der Stadt ein großer Schuldenberg von bis zu einer Milliarde Euro.
Hans-Joachim Hamacher vom Gebäudemanagement der Stadt weist das zurück. "Wir haben den Bedarf nach dieser Dimension, weil wir immer Schüler hier bekommen. Die benachbarten Schulen im Umfeld werden in den kommenden Jahren ausgebaut, sind jetzt schon teilweise siebenzügig pro Jahrgang." Im Spätsommer soll die Achtfach-Halle fertig werden und anschließend von den Schulen und Monheimer Vereinen genutzt werden können.
Quellen:
- Stadt Monheim
- Reporter vor Ort