Eigentlich sollten alle der zuletzt noch 56 Läden bis Ende November dichtgemacht werden. Knapp 30 blieben aber wegen des Weihnachtsgeschäfts länger geöffnet.
Geschlossene Filiale in Köln
Vor Jahren war Esprit noch ein Moderiese, musste aber wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung im Mai vergangenen Jahres Insolvenz für sein Geschäft in Europa angemeldet. Ein Käufer wurde nicht gefunden. 1300 Beschäftigte verlieren deshalb ihren Job. Im August war bekanntgegeben worden, dass Esprit alle Filialen in Deutschland schließt und abgewickelt wird.
Markenrechte für Europa gehen an Deichmann
Die bisherige Firmenzentrale für das Europageschäft in Ratingen wurde im November geräumt. Ein kleines Team kümmert sich in den kommenden Monaten um die restlichen Abwicklungsmaßnahmen, so der Sprecher. Die Esprit-Markenrechte für Europa hat der Schuhhändler Deichmann erworben. Das Unternehmen, das schon seit 2019 Lizenznehmer von Esprit ist, will sich auf den Produktbereich Schuhe konzentrieren.
Die Esprit Firmenzentrale in Ratingen
Die Markenrechte für den Esprit-Textilbereich gehen an die "Theia Group of Companies". Theia Brands ist ein auf Marken-Management spezialisierter Dienstleister. Zu seinen Plänen mit Esprit äußert sich die Firma bisher nicht näher. Man engagiere sich "in der Partnerschaft mit Deichmann für die Wiederbelebung der Marke Esprit in Europa" und wolle "eine neue Ära einleiten", heißt es auf Anfrage der dpa.
Zu Hoch-Zeiten weltweit mehr als 1.100 Esprit-Filialen
Die Frage, ob es in Zukunft wieder Esprit-Produkte in Deutschland zu kaufen geben wird, wurde nicht beantwortet. Zur aktuellen Zahl der verbleibenden Filialen in Europa und weltweit konnten Esprit und Theia Brands keine Angaben machen. Auch andere europäische Esprit-Landesgesellschaften wie zum Beispiel in Österreich, Schweiz und Belgien waren im vergangenen Jahr in die Insolvenz gerutscht.
Vor Jahren war Esprit noch ein Moderiese. Zu Hoch-Zeiten in den Jahren 2010/2011 betrieb das Unternehmen laut dem Handelsforschungsinstitut EHI weltweit mehr als 1.100 eigene Filialen, 2023 waren es nur noch knapp 150. Daneben gab es bis zuletzt außerdem zahlreiche Franchise-Stores. Die von eigenständigen Unternehmern geführten Läden in Deutschland wurden im Zuge der Insolvenz entweder geschlossen oder wechselten auf andere Marken.
Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland war jedoch der wichtigste Markt. Zwischenzeitlich hatte der Modekonzern hierzulande etwa 170 eigene Geschäfte. Das Erste war im Jahr 1986 in Köln eröffnet worden.
Unsere Quellen:
- Deutsche Presse Agentur
- WDR-Recherchen
Über dieses Thema berichtet der WDR am 31.01.2025 auch im Radio: WDR 2 Lokalzeit aus Düsseldorf um 6:30 Uhr.