An Petra Wagenknecht ist sofort zu erkennen, dass sie sich über die steigenden Temperaturen freut. In ihrem Kurzarmshirt kümmert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Rolf um ihren Garten. Mit Ringelblumen und Osterglöckchen bereiten sie ihr kleines grünes Paradies auf den Frühling vor.
Am liebsten genießen die beiden ihre Mittagspause vor ihrem Häuschen auf dem Campingplatz Hetzingen. Seit fast fünf Jahren verbringen sie den Großteil des Jahres hier in ihrem zweiten Zuhause in Nideggen.
Sieben Jahre leben auf dem Campingplatz
Nebenan für Irmgard Frings sind 14 Grad noch nicht warm genug. Sie verbringt den Tag lieber drinnen, lebt aber seit über sieben Jahren mit ihrem Mann Franz Joseph auf dem Campingplatz. Wenn es richtig warm wird, setzt sie sich gerne in die Sonne vor ihr Häuschen.
Mehr Sonne heißt auch mehr Camping-Besucher
Für Gereon und Kirsten Diart, die Campingplatz-Inhaber, bedeutet das bessere Wetter mehr Arbeit. Sie merken schnell, dass mehr Sonne auch mehr Besucher bedeutet, und mit dem Saisonstart kommen außerdem mehr Camper mit größeren Wohnwagen.
Seit 35 Jahren jedes Wochenende
"Als Rentner hat man nie Zeit", sagt Willi Larosch schmunzelnd. Er und seine Frau Heidi sind Dauercamper in Hetzingen. Seit 35 Jahren verbringen sie ihre Wochenenden hier und haben schon viele Camping-Projekte selbst umgesetzt und an ihrem Stellplatz viel selbst gebaut. Bei dem schönen Wetter heute wollen sie neue Eibensträucher setzen und danach den herrlichen Blick auf die Burg Nideggen genießen.
Rekordzahlen in NRW beim Tourismus
Der Boom beim Camping-Urlaub hat in Nordrhein-Westfalen zu Rekordzahlen im Tourismus geführt - besonders Campingplätze erlebten einen Ansturm: Fast 1 Millionen Gäste verbrachten in vergangenen Jahr ein paar Tage auf einem Campingplatz, 26 Prozent mehr als 2019 - vor der Pandemie. Außerdem kamen mehr Gäste aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen: Ihre Zahl stieg 2023 um gut 11 Prozent auf 5,6 Millionen.
Unsere Quellen:
- Statistisches Landesamt
- dpa
- Reporterin vor Ort