Nach vier Tagen Streik bei den Entsorgungsbetrieben, gab es heute in Solingen lange Wartezeiten vor der Müllverbrennungsanlage. Viele Bürger haben den ganzen Kofferraum voller Säcke mit Abfall. Irgendwie muss der Dreck ja weg – immerhin ist die Abgabe übergangsweise kostenlos.
„Am Vormittag war Choas“, so beschreiben es Mitarbeiter des Solinger Müllheizkraftwerks. Die anliefernden Autos und LKW stauten sich mehrere hundert Meter und das führte zu Wartezeiten von mehr als einer halben Stunde. Von Montag bis Donnerstag war die Verbrennungsanlage wegen des Verdi-Streiks nur für gewerbliche Großanlieferungen geöffnet. Dennoch läuft der Betrieb heute routiniert und ohne größere Störungen.
Tonnen stehen seit vier Wochen
Vor den großen Toren des Müllbunkers halten heute besonders viele private PKW. Manche haben renoviert und wollten die Reste schon vor einigen Tagen entsorgen, andere, wie Serkan Buz haben den gesamten Kofferraum voller Hausmüll. Er wohnt in einem 3-Familienhaus und bringt sie Säcke jetzt notgedrungen selbst zur Verbrennungsanlage.
„Das hat sich jetzt über Wochen angesammelt – auch die gelben und blauen Tonnen sind ja nicht geleert worden“ Serkan Buz, bringt seinen Hausmüll zur Verbrennungsanlage
Entsorgungsbetriebe wollen kulanter sein
Bis sich die Lage im Stadtgebiet wieder überall normalisiert hat, dauert es nach Angaben der Technischen Betriebe noch bis zu vier Wochen – wenn es keinen weiteren Streik gibt. Die ausgefallenen Termine werden nämlich nicht nachgeholt. Zusatzsäcke neben den Hausmülltonnen werden in dieser Zeit aus Kulanz mitgenommen. Ausnahmsweise können auch bis zu drei Müllsäcke am Müllheizkraftwerk kostenlos abgegeben werden. Vor allem am Samstag rechnet der Betrieb wieder mit sehr langen Wartezeiten.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Technische Betriebe Solingen
- Kunden des Müllheizkraftwerks
Über dieses Thema berichten wir auch am 14.03.2025 im WDR Fernsehn: Lokalzeit, Bergisches Land, 19.30 UHR