Mehr Verkehrssicherheit nach Tod einer Elfjährigen
Lokalzeit aus Köln. 07.02.2025. 24:20 Min.. Verfügbar bis 07.02.2027. WDR. Von Jenny Weißenfels-Hummelsiep.
Erste Maßnahmen nach tödlichem Unfall in Leverkusen
Stand: 07.02.2025, 14:00 Uhr
Nach dem tödlichen Unfall an einem Kreisverkehr in Leverkusen-Opladen, sollen jetzt erste Maßnahmen den Bereich sicherer machen.
Von Jenny Weißenfels
An den Fußgängerüberwegen wurden unter anderem Blinklichter aufgestellt. Ziel ist, dass Fußgänger und Radfahrer am Berliner Platz sicherer über die Straße kommen. Bei dem Unfall letzte Woche war ein elfjähriges Mädchen auf dem Weg zur Schule morgens frontal von einem Kleintransporter erfasst worden. Das Kind erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Gegen den 25-jährigen Unfallfahrer ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Tötung.
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Neue Blinklichter am Zebrastreifen.
Die Stadt hat nach dem tragischen Unfall eine Unfallkommission einberufen und am Berliner Platz mehr Geschwindigkeitskontrollen durch Polizei und Ordnungsamt angekündigt. Zusätzlich zu den Blinklichtern soll der Bereich bald zu einer Tempo-30-Zone werden. Außerdem werden an den Ausfahrten des Kreisverkehrs Bodenwellen installiert, kündigte Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath an.
Der Unfall hat in Leverkusen für Entsetzen gesorgt. Schnell wurde Kritik an der Verkehrsführung am Kreisverkehr Berliner Platz laut. Vor allem zu Stoßzeiten kommt es in dem Bereich immer wieder zu chaotischen und gefährlichen Situationen, sagt Theodoros Metentzidis. Er führt seit über 30 Jahren eine Pizzeria direkt am Kreisverkehr und hat schon mehrere Unfälle mitbekommen.
Immer wieder Unfälle am Berliner Platz
Beate Nolte fährt täglich auf der Strecke mit dem Fahrrad zur Arbeit. "Viele Autofahrer sind mit dem zweispurigen Kreisverkehr überfordert und sind mit dem Spurwechsel beschäftigt, statt auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten", sagt sie. Seit dem Ausbau des Kreisverkehrs auf zwei Spuren 2012 kommt es am Berliner Platz in Opladen immer wieder zu Unfällen, auch mit Personenschaden. Er gilt als Unfallschwerpunkt. Schon 2019 wurde eine Fußgängerin beim Überqueren des Zebrastreifens von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Auf eine Spur zurückbauen, will die Stadt den Kreisverkehr nicht.
Die Familie des verstorbenen Mädchens erfährt derweil eine Welle an Mitgefühl. Über das "Nettwerk Leverkusen" bei Facebook wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Laut dem Initiator Joachim Peter Schweden sind bereits über 10.000 Euro zusammengekommen. Das Geld soll die Kosten für die Beerdigung decken. Die Familie sei von der Aktion überwältigt, sagt Schweden, der mit der Mutter des getöteten Mädchens in Kontakt steht.
Am Samstag (8.2.) um 13 Uhr findet auf dem Friedhof Reuschenberg in Opladen die Beisetzung des Mädchens statt. Die Familie hat den Termin bewusst öffentlich gemacht, damit möglichst viele Menschen von ihrer Tochter Abschied nehmen können.
Quellen:
- Stadt Leverkusen
- Polizei Köln