Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 16-jährigen Niederländer. Der damals 15-jährige gab an, in das Explosionsgeschehen involviert gewesen zu sein. Das zeigte auch ein Fahndungsfoto der Polizei. Weitere Angaben machte der junge Niederländer nicht, der aufgrund seines Alters und eines festen Wohnsitzes von der Haft verschont wurde.
Entführungen und Explosionen
Der junge Niederländer hatte sich in Anwesenheit seiner Anwältin auf einer Kölner Polizeiwache gemeldet. Die Tat steht nach Ermittlungen der Polizei im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung im Kölner Drogenmilieu, bei der es im vergangenen Jahr zu Entführungen, Schussabgaben und Explosionen gekommen war. Hintergrund ist dabei wahrscheinlich, dass von einer Drogenlieferung von 700 Kilo Cannabis die Hälfte verschwand.
Einschüchterungsversuche
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Der Vanity-Club in Köln am Morgen nach der Explosion
Ein Mitglied der Bande, so vermuten Ermittler, stahl das Cannabis, um mit anderen Komplizen einen eigenen Handel aufzuziehen. Bei der Suche nach dem verschwundenen Cannabis kam es dabei zu den Vorfällen, die anscheinend als Einschüchterungsversuche zu sehen sind. Fälschlicherweise wurde dies am Anfang der Ermittlungen der niederländischen sogenannten Mocro Mafia zugeschrieben.
Erste Prozesse stehen bevor
Nach Angaben von Ermittlern haben Mitglieder einer Kölner Drogenbande Heranwachsende aus den Niederlanden für diese Delikte angeheuert und bezahlt. Wissenschaftler im Nachbarland, wie Prof. Robin Hofmann von der Universität Maastricht sagen, dass sie in den migrantisch geprägten Vororten von Rotterdam und Amsterdam ohne Probleme zu finden seien.
Tatsächlich sitzen neben 17 weiteren Verdächtigen auch drei junge Niederländer in diesem Tatkomplex in Haft. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft bereits sieben junge Männer angeklagt. Darunter denjenigen, der für den Diebstahl des Cannabis verantwortlich gemacht wird. Bei der Explosion im September vergangenen Jahres war eine Reinigungskraft schwer verletzt worden.