Mediziner Justus Beier sitzt mit einer 3D-Brille vor einem riesigen Bildschirm. In seinen Händen hält er Instrumente, die aussehen wie Zangen. Der OP-Roboter überträgt seine Handbewegungen im Millimeterbereich.
Präzision in der Mikrochirurgie
Der Direktor der Plastischen Chirurgie der Uniklinik Aachen näht ein Gefäß zusammen, das einen Durchmesser von gerade einmal 0,7 Millimeter hat. In NRW wird diese Technik auch an der Uniklinik Münster eingesetzt. In Aachen wurden bislang zirka 30 Patienten operiert.
Darunter Christian Forstmaier. Er hatte sich die Hand an einer Tischkante gestoßen. Erst zeigte sich ein kleiner grauer Fleck, zwei Tage später war zirka ein Viertel seiner Hand abgestorben. Warum sich die Hand entzündete, ist unklar.
Operationen ohne Zittern
Professor Justus Beier implantierte ihm mit Hilfe des OP-Roboters einen Gewebelappen aus dem Oberschenkel an den Unterarm. Heute kann Christian Forstmaier seine Hand wieder fast normal bewegen.
Chirurgen üben mit dem OP-Roboter.
Durch den Roboter konnten Blutgefäße besonders präzise verbunden werden. Denn bei Operationen, die vier bis zu zehn Stunden dauern, hat der Roboter einen entscheidenden Vorteil: Er kompensiert jegliches Zittern, das selbst ein erfahrener Mikrochirurg hat.
Die Uniklinik Aachen setzt den Roboter bislang nur für Operationen ein, die ein erfahrener Chirurg wie Justus Beier auch händisch durchführen kann. Er hofft aber, dass in Zukunft durch Robotik und KI Operationen möglich sein werden, die heute undenkbar sind.