Daher appeliert Halver an Remscheid, das Outlet kleiner zu gestalten. In Halver wird befürchtet, dass das geplante Outlet-Center Remscheid dem Einzelhandel der Stadt erheblich schaden würde, da es viele zum Einkaufen dann nach Remscheid ziehen könnte.
Halver liegt etwa 20 Autominuten von Remscheid entfernt und hat knapp 17.000 Einwohner. Eine weitere Befürchtung ist, dass der Verkehr durch die Stadt stark zunimmt. Deshalb regt der Planungsausschuss in Halver ein deutlich kleineres Outlet-Center für Remscheid an: Die Verkaufsflächen sollen weit unter den geplanten 18.000 Quadratmeter beschränkt werden.
Kritik von Anwohnern in Remscheid
Schon zuvor haben einige Anwohner und eine Bürgerinitiative Kritik an den Plänen geübt. Die Bürgerinitiative und andere Outlet-Gegner waren Mitte April in der Lenneper Altstadt unterwegs. Mit Infozetteln haben sie über die Negativ-Auswirkungen informiert: Staus, Feinstaub, Lärm und keine Parkplätze.
Investor: grünstes Outlet Europas
Die große Mehrheit in Remscheid – sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung – steht hinter dem Outlet-Projekt.
Als Investor Philipp Dommermuth vor einem Jahr die Pläne für das Outlet Remscheid vorgestellt hat, waren viele begeistert. Mit viel Holz und Glas und begehbaren, parkähnlichen Dachflächen soll es das grünste Outlet Europas werden. Die Familie Dommermuth, der unter anderem der Internetkonzern "1&1" gehört, betreibt bereits das Outlet Montabaur.
Kritiker nicht überzeugt
Kritiker des Vorhabens überzeugen die Versprechungen des Investors nicht. Zum einen halten sie Outlets für nicht mehr zeitgemäß. Zum anderen werfen sie dem Investor Wortbruch vor. Der hatte beispielsweise versprochen, dass für das Outlet-Center keine Bäume gefällt werden müssen.
Das passiert nun doch, wie Philipp Dommermuth einräumt. Es würden aber neue Bäume gepflanzt.
Pläne bei Bürgerversammlung vorgestellt
Über dieses Thema hat die Stadtverwaltung Mitte April auf einer Bürgerversammlung informiert. Sie ist Teil der frühzeitigen Bürgerbeteiligungen bei solchen Bauprojekten. An die 300 Bürgerinnen und Bürger sind gekommen.
Der Architekt und das beauftragte Planungsbüro haben Pläne und das weitere Vorgehen dargestellt. Was sie nicht konkret beantworten konnten, waren Fragen zu Verkehrs-, Lärm- und Feinstaubbelastung. Die Gutachten werden noch erstellt. Vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner hätten sich hier schon Antworten gewünscht.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Stadtverwaltung Remscheid
- Bürgerinitiative
- Investor