Es ist etwa so groß wie ein dreistöckiges Haus, allein der Spiegel hat einen Durchmesser von 6 Metern. Allerdings ist der heute in Xanten noch gar nicht eingesetzt. Er lagert in einer Halle im etwa 30 Kilometer entfernten Hünxe. Das sogenannte "Fred Young Submillimeter Teleskop (FYST)" wurde von der Firma Vertex aus Duisburg entwickelt und unter anderem in Xanten und Hünxe gebaut.
"Wir versuchen, die Entstehung des Universums besser zu verstehen.“
Wissenschaftlich steht das Institut für Astrophysik der Universität Köln hinter dem Projekt. Professor Dominik Riechers erhofft sich spannende neue Einblicke in den Aufbau und die Entstehung des Universums. "Wir gucken uns die Eigenschaften des Universums selber an als auch die einzelner Galaxien und Sterne, die über die letzten 13einhalb Milliarden Jahre entstanden sind, und sich natürlich auch weiterentwickelt haben. Und wir versuchen diese Entstehungsgeschichte besser zu verstehen."
Dabei spiele auch die Suche nach Voraussetzungen für die Entstehung von Leben eine Rolle.
Teleskop wird in Atacama Wüste wieder aufgebaut
Das Besondere an diesem Teleskop ist, dass es vom Submillimeter- bis Millimeter Wellenlängenbereich Aufnahmen machen kann und so deutlich mehr und detailliertere Daten liefert als die meisten anderen Teleskope. Es bleibt allerdings nicht in Xanten, sondern wird wieder demontiert und per Schiff nach Chile gebracht.
Dort wird es in der Atacama Wüste auf einem 5600 Meter hohen Berg aufgebaut. "Das hängt damit zusammen, dass wir eine sehr trockene Umgebung brauchen, denn die Aufnahmen werden durch Wasserdampf in der Erdatmosphäre gestört", erklärt Peter Fasel, CEO von Vertex.
Deshalb wird das Teleskop wohl auch erst in etwa einem Jahr in Betrieb gehen, denn die Verschiffung sowie Transport und Aufbau in 5600 Metern Höhe sind eine echte Herausforderung.
US-Geschäftsmann fördert Projekt mit 16 Millionen Euro
Bei der Präsentation in Xanten war auch Namensgeber Fred Young aus den USA, ein früherer Geschäftsmann, der mit einem Unternehmen für Kühltechnik Millionen gemacht und das Projekt mit rund 16 Millionen Euro gefördert hat.
Auf die Frage, warum er sich so sehr für das Universum interessiert, dass er den Bau eines Teleskops mit einer solchen Summe unterstützt, sagt der über 80-Jährige: "Es ist weniger ein technisches oder wissenschaftliches Interesse, sondern vielmehr ein philosophisches. Ich bin zwar sehr interessiert am Aufbau des Universums, aber nicht als Wissenschaftler, da kann ich nur aus der Distanz zusehen und Fan sein."
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Vertex
- Institut für Astrophysik der Universität Köln
Über dieses Thema berichtet der WDR in der Lokalzeit aus Duisburg am 04.04.2024.