33-Jähriger soll als Babysitter und Kita-Betreuer Kinder missbraucht haben
Stand: 16.04.2023, 16:43 Uhr
Auch dieser neue Fall um sexualisierte Gewalt wird den Beteiligten im Prozess ab Montag vor dem Kölner Landgericht wieder viel abverlangen. Ein 33-Jähriger soll Kinder sexuell missbraucht haben.
Von Markus Schmitz
Laut Anklage hatte es der Mann sogar geschafft, in Kindertagesstätten und einer Elterninitiative zu arbeiten. 29 Verhandlungstage sollen Aufklärung bringen.
Ein ruhiges Wohngebiet im Kölner Stadtteil Zollstock: Ein Mehrfamilienhaus mit unmittelbarer Nähe zu einem Park wird im Juni vergangenen Jahres zum Schauplatz intensiver Durchsuchungen der Polizei. Hier hat der Mann bis zu seiner Festnahme gelebt. Auch seine Wohnung soll ein Tatort sein. Nach WDR Informationen war der Mann, als er noch in Freiheit war, mit einer angeleinten Katze spazieren gegangen. Offenbar mit dem Ziel, so in Kontakt mit Kindern zu kommen.
37 Fälle – darunter auch schwerer sexueller Missbrauch
In der Anklageschrift der Kölner Staatsanwaltschaft steht, dass die betroffenen Kinder zwischen einem und sechs Jahre alt gewesen seien. Der Mann soll in Kontakt mit den Kindern gekommen sein, indem er sich auf einer Internetplattform als Babysitter anbot. Er arbeitete aber auch für einen Familienservice, der mehrere Kindertagesstätten in Köln betreibt. Dort war er als Aushilfe unter anderem für den sogenannten Back-up-Bereich tätig. Ein Betreuungs-Service für Randzeiten oder Ausnahmesituation. Zudem soll der Mann auch in einer Elterninitiative tätig gewesen sein, in der er laut Anklage eine Tat begangen haben soll.
Mutter brachte Fall zur Anzeige
Die Polizei nahm den 33-Jährigen Anfang Juni vergangenen Jahres fest. Die Ermittlungen gegen ihn wurden aufgenommen, weil sich Eltern an die Polizei wandten. Zuvor hatten sie sich Hilfe bei der Kölner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt "Zartbitter" geholt. Deren Leiterin Ursula Enders sagt, dass die Eltern des betroffenen Kindes auffällige Beobachtungen gemacht haben. "Die Eltern waren darüber irritiert, dass der Mann kein Nähe-Distanz-Verhältnis hatte, dass er nicht darüber aufklärte, was er im Bereich der Pflege für Praktiken angewandt hat." Außerdem hätten auch Aussagen des Kindes die Eltern "stutzig gemacht".
Für diesen Prozess sind 29 Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil soll nach aktueller Planung im August gesprochen werden.