Lärm in der Eifel: Wenn das Motorrad zur Belastung wird

00:44 Min. Verfügbar bis 11.04.2027

Lärm in der Eifel: Wenn das Motorrad zur Belastung wird

Stand: 11.04.2025, 02:00 Uhr

Beim Lokalzeit-Stadtgespräch haben am Donnerstagabend Motorradfahrer, Anwohner und Politiker gemeinsam nach Lösungen gesucht.

Von Pierre Dyckmans

Tempolimit, Drosselung oder gleich ein generelles Fahrverbot am Wochenende. Wenn es um Motorräder in der Eifel geht, dann hat jeder eine Meinung. Gerade jetzt, wo die Temperaturen steigen und wieder jede Menge Biker mit ihren geliebten Rädern in die Eifel kommen.

Anwohner fühlen sich im Stich gelassen

Dass nicht alle das Glück mit den Motorradfahrern teilen, liegt auf der Hand. Gerade für die Anwohner wird die Situation zunehmend unerträglicher. Gefährliche Manöver in den Kurven rund um den Rursee, dröhnende Motoren in den Ortschaften.

Wie unerträglich die Situation ist, zeigte die Wortmeldung einer Anwohnerin: "Ich fühle mich zu Hause nicht mehr wohl, ich bin wütend und die ganze Situation ist einfach eine Katastrophe."

Ein Anwohner aus Nideggen ging sogar noch weiter:

"Wir können uns im Garten nicht unterhalten. An einem schönen Sommertag sind es Hunderte, die kommen. Und wenn man direkt an der Straße wohnt, dann wird man da krank von." Anwohner aus Nideggen
Biker bei Ortsdurchfahrt, hintereinander fahrend.

Der Motorrad-Lärm in der Eifel wird zur Belastung für Anwohner.

Das Problem sorgt auch in der Lokalpolitik wortwörtlich für schlaflose Nächte. Marco Schmunkamp, parteilos, Bürgermeister aus Nideggen, ist selbst Anwohner. Täglich erreichen ihn Beschwerden. Doch auch er fühlt sich zunehmend machtlos. Was ihm fehlt, sind konkrete Vorgaben vom Gesetzgeber. "Landes- und Bundespolitik spielen sich die Bälle zu und drehen sich im Kreis", findet Marco Schmunkamp: "Wenn ich nicht beißen kann, bin ich ein zahnloser Tiger!"

Und was sagen die Biker selbst?

Viele Motorradfahrer selbst scheinen unglücklich mit der Situation zu sein. Viele verstehen den Frust der Anwohner. Und während einige wenige "schwarze Schafe" die Eifelstraßen als Rennstrecke missbrauchen, leide das Image aller Motorradfahrer. Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer verwies deshalb immer wieder auf die Vorschläge seines Verbandes. Aber die Organisation könne nur verwarnen. Handeln müsse die Politik.

Alle Parteien um Lösungen bemüht

Plakat der Initiative Silent Rider.

Auch Biker sind um Lösungen in der Eifel bemüht.

Das Fazit des Abends: Alle leiden unter dem Lärm. Egal ob Anwohner, die nicht mehr schlafen können, Behörden und Politiker, die in der Schusslinie stehen, oder Biker, die stigmatisiert werden. Fest steht: Es gibt Bewegung, Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch. Tempolimits schon vor den Ortschaften, Lärmmessungen, Beschilderung und hartes Durchgreifen. Für all das brauche es aber Rückendeckung vom Gesetzgeber. Die fehlt - allen Beteiligten.

Der Austausch in Rurberg hat gezeigt, wo Vorbehalte liegen, welche Lösungen es für die Lärmbelästigung geben könnte und nicht zuletzt auch, wie wichtig es ist, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Lärm in der Eifel: Wenn das Motorrad zur Belastung wird

WDR Studios NRW 11.04.2025 00:46 Min. Verfügbar bis 11.04.2027 WDR Online


Unsere Quelle:

  • WDR-Reporter vor Ort