Das Bonner Landgericht hat am Montagmittag den 38 Jahre alten Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt - wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung.
Motiv weiterhin unklar
Der Mann hatte gestanden, im August 2023 nachts in die Hofanlage des Paares eingestiegen zu sein. Dort, so die Anklage, schlug er zusammen mit einem Mit-Täter brutal auf die schlafenden Eheleute ein. Die Frau und der Mann wurden lebensgefährlich verletzt. Der Mann war kurz vor Beginn des Strafprozesses an den Folgen des Angriffs gestorben. Das Tatmotiv ist weiterhin unklar.
Die Ermittler hatten mit einem Foto öffentlich nach dem Verdächtigen gesucht - und das zum zweiten Mal. Der Mann war schon im Rahmen der ersten Ermittlungen tatverdächtig gewesen und hatte damals in Untersuchungshaft gesessen, kam aber später auf freien Fuß.
Bei der Gerichtsverhandlung gegen seinen mutmaßlichen Mittäter ergaben sich neue Hinweise. Die Polizei wollte den Mann wieder festsetzen - da war er aber verschwunden. Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte deshalb eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Ehepaar im Schlaf überrascht
Die Vorwürfe gegen beide Männer wiegen schwer. Sie sollen das Rentner-Ehepaar auf seiner Hofanlage in Zülpich-Füssenich nachts im Schlaf überrascht und brutal zusammengeschlagen haben. Das Paar wurde lebensgefährlich verletzt. Der Mann starb kurz vor Prozessbeginn an den Folgen des Angriffs.
Bereits seit Anfang April muss sich ein 37-Jähriger vor dem Bonner Landgericht für die Tat verantworten. Die Polizei hatte DNA-Spuren des Angeklagten am Tatort gefunden. Ihm droht eine Verurteilung wegen Mordes und versuchten Mordes. Er hat ein umfangreiches Geständnis abgelegt.
Senioren brutal zusammengeschlagen
Bei der Tat im August 2023 soll er zusammen mit dem 38-Jährigen, der sich jetzt gestellt hat, auf die beiden schlafenden Senioren eingetreten und eingeschlagen haben. "Teilweise mit Gegenständen und vor allem auf die Köpfe", schildert Gerlind Keller, Sprecherin des Bonner Landgerichts. "Nach Ansicht der Strafkammer war der Angeklagte beim Verlassens des Tatortes davon überzeugt, dass er alles getan habe, damit die Eheleute sterben."
Die Täter hatten das Ehepaar mit einem Nylonseil gefesselt. Dennoch gelang es dem männlichen Opfer, sich zu befreien. Der Mann schaffte es mit letzter Kraft, seinen Neffen anzurufen. Dieser alarmierte den Notarzt. Tagelang lagen die beiden 76-Jährigen auf der Intensivstation.
Nach internationaler Fahndung in Griechenland festgenommen
Die Ermittler der Mordkommission werteten Telefondaten aus, und sicherten DNA-Spuren an den Handfesseln am Tatort. Der 37-jährige mutmaßliche Haupttäter wurde schließlich in Griechenland festgenommen. Kurz nachdem die Bonner Staatsanwaltschaft Anfang März die Anklage erhob, starb das männliche Opfer. Die Bonner Richter gaben ein Gutachten in Auftrag, das bereits vorliegt. Es besagt, dass der Tod mit dem Überfall zusammenhängt.
Über ein mögliches Motiv rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft weiterhin. Es ist nicht auszuschließen, dass die beiden Männer eine große Summe Bargeld erbeutet haben. Der Prozess wird im Juni fortgesetzt.
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