Anschlag auf Bild von "Bananenkünstler" Thomas Baumgärtel in Moers

Das Werk von "Bananenkünstler" Baumgärtel thematisiert den Nahostkonflikt. Ein Palästinenser und ein Israeli reichen einander die Hand. Und auch wenn die Kritzeleien für Entsetzen sorgten: das beschädigte Bild soll vorerst nicht restauriert werden.

Empörung ist groß

Das Bild ist von einem Unbekannten in der Ausstellung im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum in Moers beschädigt worden. Diana Finkele, Chefin der Moerser Kulturverwaltung hat es nun mit einem Versicherungsfall zu tun. Finkele ist entsetzt, bezeichnet die Aktion als "antisemitisch", als "pauschal gegen alle Israelis gerichtet".

"Was bewegt die Menschen, so etwas zu tun und wie können wir damit umgehen?" Diana Finkele, Moerser Kulturverwaltung

Das beschädigte Bild ist Teil der Wanderausstellung mit dem Titel "Zusammenleben". Daran nehmen 80 Künstlerinnen und Künstler vom Niederrhein teil. Ab Sonntag (02.01.2025) sind die Arbeiten im Kamp-Lintforter Schirrhof zu sehen. Auch das mit dem Wort "kriminell" neben dem Davidstern bekritzelte Bild von Thomas Baumgärtel.

Künstler will Kritzeleien auf dem Bild lassen

Wie es nun weitergeht, hat der Künstler mit den Veranstaltern der Wanderausstellung besprochen: "Wir haben uns jetzt geeinigt, dass wir das erst einmal so lassen."

"Es bleibt so wie es ist!" Thomas Baumgärtel, Künstler

Baumgärtel ist geübt im Umgang mit politischen Kontroversen, die seine Kunst auslöst. Den amerikanischen Präsidenten hat er mit Affenkopf und Banane im Mund dargestellt, den türkischen Präsidenten hat er gar mit einer Banane im Hintern gezeigt. In der Folge mussten Ausstellungen mit Baumgärtels Werken nach heftigen Bedrohungen sogar von der Polizei geschützt werden.

Diskussionsveranstaltungen geplant

Nach dem Anschlag auf das Baumgärtel-Bild hat die Stadt Moers nun angekündigt, Diskussionsveranstaltungen zum Thema Nahostkonflikt und Antisemitismus planen zu wollen. "Ich freue mich, dass es jetzt einen Diskurs gibt", so Thomas Baumgärtel im Gespräch mit dem WDR, "dass wir eine öffentliche Diskussion führen werden und dazu einladen."

Derzeit scheint es so, dass eine Restauration des beschädigten Bildes in weiter Ferne liegt. Möglicherweise muss sich Diana Finkele von der Moerser Kulturverwaltung dann doch nicht mehr mit dem Thema Restauration des Bildes und mit der Versicherung auseinandersetzen.

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