Es war eine der feuchteren Editionen der Cranger Kirmes. Zu Beginn des größten Volksfestes in NRW hatten die Schausteller immer wieder mit dem Wetter zu kämpfen. Die richtigen Fans fanden auch mit Regenjacken und Schirmen ihren Weg auf den Kirmesplatz. Doch die großen Besuchermassen blieben erst aus.
Am ersten Wochenende war zum Beispiel so viel Regen gefallen, dass zeitweise sogar ein Wohnwagenstellplatz der Schausteller regelrecht abgesoffen war. Die Feuerwehr musste das Wasser schließlich abpumpen.
Fehlende Flächen bleiben große Herausforderung
Die Stadt hofft, die Situation auf dem Stellplatz in den kommenden Jahren durch einen Umbau verbessern zu können. "Der Mangel an passenden Flächen ist unser größtes Problem - sowohl für die Schausteller als auch die Besucherparkplätze", sagt der Leiter des Herner Ordnungsamtes Werner Friedhoff.
In der zweiten Kirmeshälfte nutzten die Menschen das trockene Wetter dann aber umso mehr: Die Besucher strömten regelrecht nach Herne. Zwischenzeitlich musste die Polizei wegen des großen Andrangs sogar Autobahnabfahrten sperren. Für die magische Vier-Millionen-Besucher-Marke reichte es aber am Ende trotzdem nicht.
Damit hat die Rheinkirmes in Düsseldorf bei den Besucherzahlen in diesem Jahr die Nase vorn. Das nicht zu heiße Wetter habe den Organisatoren in der Landeshauptstadt sehr in die Karten gespielt, sagte ein Sprecher. Rund 4,1 Millionen Menschen kamen in diesem Jahr auf die Rheinwiesen.
Positiver Blick auf Crange 2023
In Herne sind Stadt und Sicherheitskräfte sind unterm Strich trotz des Wetters zufrieden mit dem Verlauf der Kirmes. Die Stimmung auf Crange sei gut und friedlich gewesen. Erstmals hatte das Herner Ordnungsamt auf der Kirmes auch auf Bodycams gesetzt. "Die Kollegen mussten sie aber in keinem Fall einschalten", sagt Werner Friedhoff.
Und auch die Schausteller sind den Umständen entsprechend zufrieden. "Die starken Kirmestage haben uns wieder etwas versöhnlich gestimmt, auch wenn wir die Verluste aus den ersten Tagen natürlich nicht mehr aufholen konnten", sagt Patrick Arens, der Vizepräsident vom Bundesverband der Schausteller und Marktkaufleute.
Der positiven Bilanz schließen sich auch die ortsansässigen Schausteller aus Herne und Wanne-Eickel an. Trotz des Regens sei man zufrieden, sagt Timo Lichte, der Vorsitzende der Herner Schausteller: "Die nassen Tage waren natürlich etwas zu nass. Aber an den trockenen Tagen war die Cranger Kirmes super besucht und ja man merkt, dass die Herner, Wanne-Eickler und auch das ganze Ruhrgebiet die Cranger Kirmes lieben, denn Crange ist Heimat."