Fotomontage der Ruhrbahn. Diese ist auf einer gesonderten Fahrspur auf der Straße.

Bürgerinitiative gegen Essener Citybahn – Klage soll Baustart stoppen

Stand: 19.02.2025, 06:00 Uhr

Ein Restaurantbesitzer klagt gegen das Zukunftsprojekt der Citybahn. Seine Befürchtung: Ausbau bedeutet wirtschaftlicher Ruin. Im März soll eigentlich Baustart sein.

Von Jennifer Kerkhoff

Es ist das Zukunftsprojekt der Ruhrbahn. Die Citybahn soll in der Innenstadt oberirdisch fahren. Alles soll moderner und barrierefrei werden. Doch das Projekt macht Betrieben in Essen-Bochold Existenzangst. Ein Restaurantbesitzer hat jetzt Klage beim Verwaltungsbericht eingereicht. Er will einen Baustopp auf der Haus-Berge-Straße erreichen.

Bürgerinitiative gegen Citybahn

Eine größere Gruppe Menschen vor dem Kiosk in Essen

Viele Menschen sind unglücklich über die Pläne der Ruhrbahn.

Über 200 Mitglieder haben sich mittlerweile zur "Bürgerinitiative Haus-Berge-Straße" in Essen zusammen gefunden. Restaurantbesitzer Jörg Daube und Kioskbesitzer Alexander Kessler fürchten, dass die neue Bahn ihr wirtschaftlicher Ruin ist. Denn für den Ausbau müssen auf ihrer Straße Grünstreifen, Bäume und etliche Parkplätze weichen. Die Baustelle soll etwa drei Jahre dauern. Das überleben die Betriebe nicht, fürchten die Geschäfte. Und danach fehlen die Parkplätze für Kunden und Anwohner.

Eine Straße, auf der eine Straßenbahn fährt

So soll es in Zukunft nicht mehr aussehen.

Die Bahn soll in Zukunft in der Mitte auf einem eigenen Gleiskörper rollen, nicht wie heute im normalen Verkehr mitschwimmen. Die Bürger fühlen sich getäuscht, weil es im Info-Video der Ruhrbahn hieß: "Wir schließen ab der Haltestelle Bergmühle wieder an das vorhandene Netz an."

Bürger fühlen sich getäuscht

Der Streckenverlauf der Citybahn verläuft durch die Essener Innenstadt, von der Bergmühle bis zum Betriebshof Stadtmitte

So ist der Streckenverlauf.

Die Haltestelle Bergmühle liegt direkt vor ihrer Tür. Deswegen glaubten die Anwohner, sie wären vom Ausbau nicht betroffen und die Citybahn würde hier in Zukunft auf den vorhandenen Schienen rollen. Die Ruhrbahn sieht keine Fehlinformation in ihrem Video.

Ruhrbahn hält an Plänen fest

In einem schriftlichen Statement der Ruhrbahn heißt es: "Im (….) Video wird erklärt, dass die Ruhrbahn "dann wieder an das vorhandene Netz an der Haltestelle Bergmühle anschließt". Dies ist inhaltlich korrekt, da es sich bei der Haltestelle Bergmühle um eine bereits vorhandene Haltestelle handelt. Dabei wird die Neubaustrecke der Citybahn an das Bestandsliniennetz angeschlossen und diese Strecke modernisiert." Jetzt muss das Verwaltungsgericht entscheiden, wie es mit der Citybahn in Essen-Bochold weiter geht. Auch die Stadt will sich die Sorgen der Bürger noch einmal anhören und hat eine Infoveranstaltung am 07. März angekündigt.

Unsere Quellen:

  • Eine Sprecherin der Essener Ruhrbahn
  • WDR-Reporterin vor Ort

Über das Thema berichten wir am 19.02.25 auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr.